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Zero Gravity

Zero Gravity

Titel: Zero Gravity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Schuhmacher
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der Justifiers getrieben: Dort, wo Kyborgs von dem Schrapnell zerrissen worden waren, hatte sich auch das Knäuel gelöst und in eine lose Kette von nur noch sechs verbundenen Blechhoschis verwandelt, um die herum abgerissene Gliedmaßen und Teile von Körpern schwebten. Wieder beugte sie sich um Schäfer herum zu Corrigan vor.
    »Nun ja«, formulierte sie vorsichtig optimistisch. »Noch so ein Treffer, und wir sind das Ding los.« »Nur haben wir keinen zweiten Gleiter, den unsere EinMann-Armee in die Luft jagen könnte«, stellte der Chief nüchtern fest. Auch er sah jetzt über den Rand seiner Deckung hinweg und schlug dann gegen Schäfers massiven Arm. »Halten Sie Winterschlaf oder wollen Sie, dass diese Kerle uns überrollen? Na los, weiterfeuern!« Schäfer machte einen weiten Ausfallschritt nach hinten, um seinen Stand zu stabilisieren; gleichzeitig lief die Maschinenkanone heulend wieder an und jagte eine Salve in die heranrückende Blechfront, die inzwischen so nahe gekommen war, dass auch Chick eingreifen konnte. Kit sah, wie der T-Star-Werfer Granaten hinter der Vorratskiste hervorspuckte; offenbar war an Chick ein Ballistiker verlorengegangen, denn die Flugbahn war in der niedrigen Schwerkraft exakt berechnet. Eine Granate nach der anderen schlug im Kreis der heranrückenden Hoschis ein, und diesmal waren es keine Blendgranaten; Splitter fetzten durch Leitungen und beschädigten Gelenke, während der Strom von Explosivgeschossen aus Schäfers P3 Blechkolosse zum Wanken brachte. Dennoch hielt der massive Beschuss den/die Gegner nicht davon ab, zurückzufeuern. Kit zog den Kopf ein, als eine MG-Garbe krachend in die Front ihrer Kiste einschlug. Über das durch den Helm gedämpfte Prasseln der Kugeln und das Heulen von Motoren hörte sie Corrigan Befehle brüllen, nahm Schäfers gebellte Antwort wahr, ohne sie zu verstehen, und beinahe glaubte sie schon den Gestank der auf sie zustürzenden Monstrosität wahrzunehmen, obwohl das Einbildung sein musste: Ihr rüstungsinterner Sauerstoffvorrat würde kaum nach Abgasen, Unrat und Schmiermitteln riechen.
    Mist. In diesem Distanzkampf bin ich völlig nutzlos! Das kann nicht sein, oder?
    Mit einem wütenden Schrei erhob sie sich, um ihre Prawda auf den Blechhaufen abzufeuern, war aber schlau genug, sich mit der freien Hand an Schäfers Bein festzuhalten, damit der Rückstoß sie nicht wegschleuderte.
    Erfreulicherweise schlug ihr Geschoss in die Glaslinse, die das linke Auge eines der Monster darstellte. Kit jubelte laut auf, weswegen sie das Rauschen der sich nähernden Rakete nicht hörte - und dann ging alles ganz schnell. Im einen Augenblick war Kit noch hinter der Kiste, im nächsten erschütterte sie eine Explosion. Kit schrie auf; ihre Zähne schlugen heftig aufeinander, ihre Sicht verschwamm und ihr Magen drehte sich, als sie in einem flachen Bogen durch die staubige Luft katapultiert wurde und mit dem Rücken gegen die glatte Fläche einer Modulwand prallte. Die Kollision war dank der geringen Schwerkraft nicht allzu heftig, schickte sie aber in einem etwas steileren Bogen zu Boden. Hektisch versuchte die Fuchs-Beta sich in der Luft zu drehen, wie Maya es gekonnt hatte, aber es gelang ihr nur bedingt: Mit dem Helm voran schlug sie auf der krümelig grauen Planetenoberfläche auf und schlitterte in einer Staubwolke über den Boden.
    Als die Bewegung endlich stoppte und ihr Magen aufhörte, sich zu drehen, hob Kit Lacroze ächzend den Kopf.
    Dummerweise sah sie alles doppelt: Zwei Blechmonster, die von zwei Chicks beschossen wurden, erreichten gerade zwei Kisten, hinter denen vier Metallbeine in die Höhe ragten. Sie schüttelte den Kopf, ihre Sicht klarte auf… und ihr Arm begann zu schmerzen.
    »Mist«, fluchte sie. Metallsplitter hatten die Panzerung ihres linken Oberarms durchschlagen. Wegen Dekompression machte sie sich keine Gedanken, da sie wusste, dass das Reparatursystem des Druckanzugs Öffnungen bis zu 10 Zentimetern Länge automatisch versiegeln würde. Auch schien der Arm noch zu funktionieren
    - zumindest ließen sich ihre Finger zur Faust ballen und wieder öffnen, ohne dass sie in Ohnmacht fiel. Aber was sie eben gerade gesehen hatte, das verstand sie nicht.
    Kit startete einen neuen Versuch und blinzelte die Kiste an, hinter der sie eben noch mit dem Chief und Schäfer gekauert hatte.
    Die Beine mussten zu Schäfer gehört haben; größere zusammenhängende Stücke waren von dem Blechgardeur nicht übrig geblieben. Nicht einmal die

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