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Zero Gravity

Zero Gravity

Titel: Zero Gravity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Schuhmacher
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glücklich schätzen, einen solch edlen Ritter wie Mike zum Kollegen zu haben.«
    »Ja, ich… ich weiß.« Sie nickte und lächelte. »Was kann ich denn für Sie tun?«
    »Die Frage ist, was ich für Sie tun kann. Ich fürchte, ich habe ziemliches Chaos angerichtet.«
    Schuldbewusst deutete er auf den Servierwagen und die kleinen Becher, die nun darauf herumrollten. Auch auf dem Boden des Korridors lagen weiße und farbige Tabletten.
    Chou warf einen Blick auf das Durcheinander und zuckte die Achseln.
    »Das ist ein Fall für die Reinigungsbots.«
    »Ich hätte Ihnen wirklich gern beim Aufsammeln geholfen.«
    »Ich weiß.« Sie bedachte ihn mit einem langen Blick, in dem sich Bedacht und Mitgefühl mischten, dann wandte sie die Augen abrupt ab, um auf den Servierwagen zu starren.
    »Nun«, unterbrach Corrigan nach ein paar Augenblicken die ungemütliche Stille. »Ich darf die Station heute verlassen und wollte mich vorher noch bei Ihnen bedanken, Schwester Chou.«
    »Wofür?«
    »Ohne Sie und Ihre Engelsgeduld hätte ich all das«, mit einer Kopfbewegung deutete er in Richtung des Zimmers, das er vor wenigen Minuten erst verlassen hatte, »nicht so gut überstanden. Zumindest glaube ich fest daran.«
    »Danke, Mr. Corrigan. Das ist nett von Ihnen.« Wieder warf sie ihm diesen seltsamen Blick zu, dann kehrte das freundliche Lächeln zurück. »Ich wünsche Ihnen viel Glück da draußen … und wenn Sie möchten, können Sie mich ja über Ihre Fortschritte auf dem Laufenden halten. Aber jetzt muss ich wirklich …«
    »Ich muss auch wirklich«, ersparte Corrigan ihr einen weiteren peinlichen Moment. »Denn wenn ich nicht bald in der Verwaltung auftauche, werden sie mit Sicherheit UI-Sec schicken, um nach mir zu suchen.«
    System: Opsis Major
    Planet: Yamantaka (Gauss Industries)
    Territorium von Roos
    Kristina »Kit« Lacroze drückte den Hebel des modifizierten Hermes nach vorn, und das mit schillernden Sternen beklebte Hovercraft machte einen Satz. Die Beschleunigung des Gefährts war unglaublich; sie drückte die beiden Frauen tief in die Sitze und ließ die verletzte Maya gequält aufschreien.
    »Tut mir leid«, rief Kit, eine Fuchs-Beta, über den brüllenden Wind hinweg, der ihr langes rotes Haar durch die Luft peitschte. »Die haben sogar am Antrieb herumgebastelt!«
    »Umso besser«, stöhnte die schwarzfellige Katzen-Beta. Aus dem Augenwinkel sah Kit, dass Maya schlaff in den Sicherheitsgurten des zweiten Sitzes hing; Blut quoll über die klauenbewehrte Hand, die sie auf den Bauch presste.
    »Je schneller wir am Treffpunkt sind, umso besser. Ich weiß nicht, wie lange der Painkillerpatch noch vorhält.«
    »Das schaffen wir!«
    Kit rümpfte die kurze Schnauze und schob den Hebel weiter vor, während sie das pfeilschnelle Hovercraft mit der anderen Hand um eine Gruppe verdorrt aussehender Bäume lenkte. Der Hermes mochte zwar von KA sein, die sich nicht gerade einen Namen für Qualitätswaren gemacht hatten; Kit musste jedoch gestehen, dass sich das aufgemotzte Modell, das sie aus der Tiefgarage des Gauss-Forschungsstützpunkts ausgeliehen hatte, fantastisch lenken ließ. Auch die weißen Samtpolster wären nicht schlecht gewesen, hätte Mayas Blut sie nicht längst ruiniert.
    Der Weg führte nun durch eine ganze Allee der tot aussehenden Bäume, was ihre rasende Fahrt noch schneller aussehen ließ, als sie ohnehin schon war.
    »Musste es unbedingt ein Cabriolet sein?«, jammerte die Katzen-Beta und sank tiefer in ihren Sitz, um dem Wind zu entgehen, der durch die Allee kanalisiert wurde und mit fast doppelter Kraft auf sie einpeitschte. »Hätte ich noch Zeit mit dem Aufbrechen von Türen verschwenden sollen? Sei froh, dass wir überhaupt so weit gekommen sind!«
    Kits große, goldgesprenkelte Augen waren fest auf den Weg gerichtet. »Wegen deiner Dummheit muss ich mir jetzt nicht nur deine Eingeweide ansehen, ich muss auch versuchen, schneller zu sein als die Hoschis, und im Gegensatz zu mir kennen die Hoschis den Weg!«
    »Nenn’ es wenigstens >Neugier<«, ächzte Maya und drehte den Kopf nach hinten, um einen Blick auf die
    »Hoschis« zu werfen; ihre Schnurrhaare zitterten im Wind. Die beiden grau lackierten Geländefahrzeuge der GaussIndustries-Gardeure, die die Justifiers verfolgten, schienen immer mehr an Fahrt zu verlieren, was daran lag, dass der gepimpte Hermes wesentlich schneller und auch dankbarer über das steinige Territorium zu lenken war.
    »Fahr schneller!«
    »Dann gib du Spinova Bescheid,

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