Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zero Gravity

Zero Gravity

Titel: Zero Gravity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Schuhmacher
Vom Netzwerk:
hervorzogen. «… am Beispiel von Schach oder Yatris. - Welches Spiel mögen Sie lieber? Sie haben doch Lust auf eine kleine Partie?«
    1. April 3042 a. D. [Erdzeit] System: Valetudo ISIM1 Planet Perennia ISIM1 Grüner Dschungel Was zum Gehörnten… ?
    Kit Lacroze duckte sich hastig zwischen zwei der mit saftigen Moosen bewachsenen Garcema-Stämme und fluchte leise vor sich hin. Der höhlenartige Durchgang auf der anderen Seite der Lichtung war eigentlich nicht von großer strategischer Bedeutung, insofern hatte sie mit einer höchstens leicht gepanzerten Wache gerechnet. Nun stampfte jedoch ein Ungeheuer in schwerer Kampfpanzerung mit abgezirkelten Schritten hin und her; an seinem Helm befestigte Scheinwerfer schnitten mattweiße Kegel aus dem feuchten Halbdunkel des Dschungels. In der beeindruckenden Rüstung steckte eindeutig ein Menschenaffen-Beta, ein Orang-Utan, dessen lange Arme bis an die Knie reichten.
    Kits Fuchsschnauze kräuselte sich ärgerlich, die Barthaare berührten ihren Helm. Mist. Was soll das? Das ist nicht gut!
    Das grelle Rot der schweren Rüstung stach in dem von Grüntönen dominierten perennischen Dschungel hervor wie arterielles Blut. Ihr Gegner konnte es kaum darauf angelegt haben, seine Anwesenheit geheim zu halten. Dafür sprach auch seine Waffe: Er war mit einer tragbaren Maschinenkanone vom Patriot-Typ ausgestattet, einer Waffe, die vordergründig darauf ausgerichtet war, unter Erzeugung größtmöglichen Lärms den größtmöglichen Umgebungsschaden anzurichten. Nicht gerade die ideale Bewaffnung für ein Black-Ops-Team. Kits Zähne knirschten leise, als sie ihre Kiefer aufeinan-derpresste. Wie gern hätte sie ihn mit einem einzigen Schuss aus ihrer schallgedämpften Prawda niedergestreckt, mitten ins Visier, aber der Fall der tonnenschweren Rüstung hätte genau die Aufmerksamkeit erregt, die sie vermeiden wollte, um ihr eigentliches Ziel nicht aufzuscheuchen.
    Na schön, mein Freund. Ich will den Durchgang passieren, den du bewachst. Wenn deine Anwesenheit hier eine Herausforderung für mich darstellen soll, hast du schon verloren.
    Die Farbtöne ihrer leichten Kampfpanzerung verschmolzen perfekt mit den Farben des perennischen Dschungels: hellgrün, dunkelgrün, schwarzgrün, giftgrün, blassgrün, braungrün. Sogar das kurze, graurote Fell ihres Gesichts hatte sie in Dschungelfarben abgetarnt - schließlich wusste man nie, wann man gezwungen sein würde, den Helm zu öffnen. Nur gegen das schwache Glitzern ihrer bernsteinfarbenen Augen konnte sie nichts tun, aber das war im Augenblick unter dem matten Visier verborgen.
    Die Helmscheinwerfer bedeuteten hoffentlich, dass der rot Gepanzerte nicht mit Thermalsicht ausgerüstet war, denn das hätte die Mission um ein paar weitere Grade erschwert. Jedes Gimmick, das ihrem Gegner Vorteile in der Wahrnehmung bescherte, käme in dieser Situation alles andere als gelegen.
    In diesem Augenblick heulte im Dschungel hinter Kit Lacroze ein Tier; ihre Ohren zuckten hoch.
    Der kehligen Stimme nach handelte es sich nicht um eine der gefürchteten Tricornices. Das war zwar beruhigend, denn das Gift dieser gefiederten Jägerinnen galt als so heimtückisch, dass ihre Einfuhr in den meisten Systemen streng verboten war. Dafür änderte jedoch der langarmige Gegner seine Richtung und stampfte auf die Füchsin zu.
    Kit duckte sich tiefer zwischen die Garceniae, darauf achtend, dass das Licht der Scheinwerferkegel sie nicht streifte. Ein beiläufiger Beobachter hätte sie nie für etwas anderes gehalten als für ein Teil der einheimischen Vegetation; allerdings waren Orangs ziemlich clever…
    Außer diesem. Er drehte wieder ab.
    Glück gehabt.
    Vorsichtig begann Kit durch die dichte Vegetation am Rande der Lichtung zu kriechen. Die Fülle an Grüntönen, leisen Geräuschen und sanften Bewegungen, die den perennischen Dschungel ausmachten, würden sie vor neugierigen Augen verbergen, solange sie sich so leise wie möglich bewegte.
    Und genau in diesem Moment bemerkte sie, dass sie auf ihrer Seite der Lichtung nicht allein war. Nur ein aufrecht gehendes und mindestens menschengroßes Wesen konnte das zarte Knistern zu ihrer Rechten verursacht haben, und solche waren zumindest in diesem Teil von Perennia nicht heimisch. Ihre Barthaare sträubten sich.
    Sie war nach dem Orang hier angekommen, so viel war klar, aber wer trieb sich noch da draußen herum? Schlich ihr Ziel etwa hinter ihr her…?
    Nein, ausgeschlossen. Niemand schleicht sich an Kit Lacroze

Weitere Kostenlose Bücher