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Zero Gravity

Zero Gravity

Titel: Zero Gravity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Schuhmacher
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Haarsträhne hinters Ohr.
    »Apart«, log Gabby ebenso ungerührt und bestätigte mit einem Kopfnicken, dass sie verstanden hatte, dass die Situation kein Eingreifen ihrerseits erforderte. »Ich brauche noch ein paar Unterschriften von Ihnen. Ich werde die Mappen in meinem Büro deponieren.« Sie drehte sich um, um zu gehen, als ihr noch etwas einfiel. »Ms. Gantt, Dr.
    Castro ist auf der Suche nach Dr. Struk. Er ist heute noch nicht hier gewesen.« Ein Stich durchzuckte Ayline Gantt; Florescu machte den Mund auf, um etwas zu sagen, aber sie bedeutete dem Sicherheitsmann, sie reden zu lassen.
    »Er wird heute nicht kommen, Gabby. Sagen Sie das Castro. Wenn er sein Problem nicht allein lösen kann, soll er mich anrufen.«
    »Natürlich, Ms. Gantt.«
    »Und bringen Sie uns Wasser und Kaffee.«
    »Natürlich, Ms. Gantt.«
    Damit verschwand Gabby, die Tür glitt hinter ihr zu.
    »Vertriebenen-Chic finde ich gut. Lustige Nummer«, freute sich Tran, ihre gepanzerten Finger schwebten über einem ausgefallenen Zeitmesser.
    »Die Tante kann sich doch bestimmt denken, dass Sie in Canopus Joe’s waren. Wir haben zwar alle Berichte zurückgehalten, aber der Flurfunk ist für gewöhnlich schnell und zuverlässig.«
    »Ich wollte nicht, dass sie mir Fragen stellt«, stöhnte Gantt. »Ich muss mich konzentrieren. Und nehmen Sie Ihre Finger von meiner Uhr!«
    »Lance«, ermahnte Florescu Tran, die schnell die Hand zurückzog; dann wandte er sich an die Managerin. »Gehen Sie zu Ihrem Chef, Ms. Gantt.« »Aber… «
    »Machen Sie sich wegen uns keine Umstände. Wir kommen schon zurecht. Na los, gehen Sie zu Mr. Azer.« Sie zog die Brauen hoch.
    »In diesem Aufzug? Was, wenn er - wenn er Fragen stellt?« »Dann beantworten Sie sie.« »Aber… «

    »Ms. Gantt, glauben Sie denn, er hätte etwas mit dem Anschlag zu tun?«
    »Nein, Lieutenant.« Betrübt schüttelte Ayline Gantt den Kopf. »Er ist auf meine Projekte angewiesen. Sie bringen -
    sie bringen ihm Prestige. Und Geld. Aber er wird mir den Hintern aufreißen, wenn ich ihm sage, was geschehen ist.«
    Florescu legte den Kopf schief. »Wenn Sie um Ihr Leben fürchten, Ms. Gantt, werde ich Sie natürlich begleiten, aber… «
    »Nein, das - das Donnerwetter kann ich schon allein durchstehen.« Jetzt musste Gantt doch ein wenig lächeln.
    »Wenn Sie etwas brauchen, rufen Sie einfach Gabby.« »Wir brauchen das Kennwort von Dr. Struk«, warf Tran ein.
    »Was?« Sofort schnappte Gantt wieder ein. »Lieutenant, ich kann UI-Sec unmöglich Zugang zu den Rechnern von R&D geben!«
    »Es ist notwendig, Ms. Gantt.« Florescu deutete auf den im Schreibtisch eingelassenen Monitor. »Vielleicht wurde Ihr Mitarbeiter ja bedroht. Wir wollen doch einen Terroristen schnappen, oder etwa nicht?« »Na schön.« Sie seufzte. »Sie haben immerhin versprochen, nichts kaputt zu machen. Das Kennwort finden Sie in der oberen rechten Schublade.«
    Noch einmal versuchte sie vergeblich, ihr strapaziertes Haar zu glätten, dann holte sie tief Luft, reckte das Kinn und verließ das Büro, um sich direkt in die Höhle des Löwen zu begeben. System: Holloway Planet Holloway II Forschungsinstallation Niamh Nagy, Modul 4
    »Das riecht scheußlich«, beklagte sich Shiloh. Kit zog die Brauen hoch.
    »Wieso beschwerst du dich, Herzchen? Deine Nase ist nicht halb so sensibel wie meine!«
    »Das mag ja sein, Kristina, aber im Gegensatz zu dir stehe ich nicht auf den Geruch von fauligem Fleisch.« »Dann schließ dein Visier«, murrte Kit. Der Verwesungsgeruch zerrte inzwischen auch an ihren Nerven. Er manifestierte sich umso stärker, je länger die Heizung der Installation wieder lief. Auf dem blau erleuchteten Weg durch Modul 4, der sie hoffentlich bald zum nächsten Gebäudeteil - Modul 3 oder Medtechnik -führen würde, hatten sie einige Leichen entdeckt: alles Techniker oder Kittelträger, die meisten von ihnen erstickt. Einer von ihnen hatte einen mit grauem Staub bedeckten Druckanzug getragen, aber die Scheibe seines Helms war zersplittert gewesen. Dr. M.
    Prashant Russell hatte sich bisher nicht unter den Toten befunden, aber Kit glaubte inzwischen nicht mehr daran, ihn - oder sonst jemanden - noch lebend anzutreffen. Sie hatte einfach kein gutes Gefühl bei der Sache. Auch Shiloh, der neben Kit hertrottete, war ungewohnt nervös; der Blick der kleinen Augen irrte unruhig hin und her, als erwartete er, jeden Augenblick etwas Ungeheuerliches durch eine der schlecht isolierten Innenwände des Moduls brechen zu

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