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Zero Gravity

Zero Gravity

Titel: Zero Gravity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Schuhmacher
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sehen.
    Das lag wohl daran, dass er sich als Pilot unter Spinova nicht in die Niederungen des Lebens und Sterbens von
    >Erdferkeln< hatte begeben müssen. So viele Leichen wie an diesem Tag hatte der Orang-Utan-Beta vermutlich noch niemals gesehen, aber hier auf Holloway gab es für Shiloh nun einmal keine Alternative zum Begleiten der Bodentruppen - außer vielleicht, allein in der Robin zu bleiben. Da Corrigan aber gleich nach der Landung die Direktive ausgegeben hatte, dass sich sein Trupp nicht aufteilen würde (er hatte keine Lust auf ein >10 kleine Negerlein<-Spiel, wie er es nannte), war diese Möglichkeit weggefallen.
    »Na, Plüschi? Du bist mit einem Mal so still«, sagte Chick Red Crow, der nicht weit hinter der Fuchs-Beta das Ende der Minikolonne sicherte. »Geht’s dir nicht gut?«
    »Es geht mir bestens. Ich passe bloß auf.« Zur Demonstration hob Kit die erbeutete Prawda in die Höhe. »Nicht, dass sich ein Blech-Hoschi an uns anschleicht.«
    »Ich glaube nicht, dass der Bursche von vorhin eine Chance dazu gehabt hätte. Hast du dir seinen Unterbau angesehen? Großartig.« Kit musste sich nicht umsehen, um zu wissen, dass Chick grinste. »Allein die Bein-Servos dieses Dings müssen Lärm für fünf Mann produziert haben.« »Das klingt nach Bewunderung«, stellte Kit fest.
    Chick lachte leise auf.
    »Bewunderung? Nicht doch. Seit ich ihn gesehen habe, weiß ich, dass ich das Kleingedruckte durchlesen sollte, bevor ich meinen Vertrag verlängere. Nicht dass ich irgendetwas unterzeichne, was United Industries dazu ermächtigt, mir die Eier abzuschneiden und durch Ultrastahlplatten zu ersetzen, wenn ihnen gerade danach ist.
    Aber trotzdem hätte ich den Kerl gern mal in Aktion gesehen.« Kits Fuchsschnauze kräuselte sich.
    »Ich hoffe nicht, dass sich dein Wunsch erfüllt, Chick, solange ich mich auf dem gleichen Planeten befinde wie du.
    Lass alle Insassen dieser Station tot sein und gut. Das würde unseren Job unter den gegebenen Umständen erheblich erleichtern.«
    »Es war ja nicht wirklich ein Wunsch«, rechtfertigte sich Chick halb scherzhaft.
    »Trotzdem. Mit solchen Äußerungen sollte man vorsichtig sein. Schließlich weiß man nie, was - sag mal, wieso hattest du beim Landeanflug eigentlich solchen Schiss?«
    »Das ist jetzt aber ein abrupter Themenwechsel.« Chicks Haaransatz wanderte nach hinten. »Wieso fragst du?«
    »Weil es mich interessiert, und weil Poison«, Kits Schnauze wies in Richtung der Sergeantin, die mit festem Schritt, entschlossenem Blick und entsicherter Mower einem dicken Schott zustrebte, »gerade nicht zuhört.« »So ist das also.« Die Brauen des Gardeurs blieben oben, als verwundere ihn das plötzliche Interesse der Füchsin. »Nun ja, ich misstraue grundsätzlich jedem Fortbewegungsmittel, das ich nicht selbst kontrollieren kann.« »An Bord der Marquesa war davon aber nichts zu merken, Chick.« »An Bord der Marquesa war auch nicht zu merken, dass man sich fortbewegt, Plüschi.« »Hmm.« Ihre Schnauze kräuselte sich. »Bist du mal mit einem Gleiter abgestürzt?«
    »Zum Glück nicht, aber ich habe einen HAHO-Sprung mit defektem Schirm und defektem Navigationssystem absolviert - das hat vollkommen ausgereicht, um mir den Glauben an die Technik zu nehmen.« Nach einem Blick auf ihre ausdruckslose Miene fügte er hinzu: »Es war bei einer Luftlandeoperation auf - ist ja auch egal. Jedenfalls wurde meine Einheit im Gegensatz zu den anderen, die Material zu transportieren hatten, in etwas mehr als acht Kilometern Höhe abgesetzt. Dass man sich da auf seine Instrumente verlassen können muss, leuchtet dir ein, oder?
    « Der Gardeur blies die Backen auf. »Leider war die Serie, aus der unser Material stammte, fehlerhaft. Hätte nicht irgendein Schwachkopf beschlossen, dass eine Einheit unbedingt hinter den feindlichen Linien abgesetzt werden musste, wäre der Kram recycelt worden, aber so dachte ein anderer Schwachkopf, man könnte den Müll noch gebrauchen. Es war ja nur für dieses eine Mal.« Er schüttelte leicht den Kopf. »Wenn du damit rechnest, gemütlich zu Boden zu gleiten, und dann beinahe acht Kilometer tief durch einen stinkenden, schwefelgelben Himmel fällst, ohne deinen Fall entscheidend kontrollieren zu können, fängst du an zu glauben, was die Damen und Herren der Church of Stars so von sich geben. Hölle und Fegefeuer werden zu etwas, das du dir mit einem Mal vorstellen kannst.« Der Lauf des Repeater beschrieb eine liegende Acht, als er mit dem

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