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Zero Gravity

Zero Gravity

Titel: Zero Gravity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Schuhmacher
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Schotts; verblüfft griff Kit nach dem Handgelenk der Blonden und bog ihren Arm zur Seite.
    »Was tust du da, Sarge? Wir müssen die Tür blockieren, nicht das Schloss zerstören!«
    Poison befreite ihren Arm mit einem Fluch. Ihre Augen traten beinahe aus ihrem Schädel, als sie Kit wild anstarrte.
    »Sollen wir Kisten davor aufstapeln, Lacroze? Das ist eine Schiebetür!«
    »Aber der Chief ist noch da draußen!«, schrie Kit mit sich überschlagender Stimme. »Wenn du die Steuerung zerstörst, komme ich niemals an ihn ran, verstehst du denn nicht? Ich brauche ihn, verdammter Mist!«
    »Jetzt reiß dich zusammen und halt die Schnauze«, schrie Poison zurück. »Für Kunststückchen ist es jetzt zu spät!«
    Und das stimmte tatsächlich: Das Bedienfeld leuchtete auf, und mit Waffen im Anschlag wichen die Frauen gerade noch rechtzeitig hinter ein paar Kisten zurück. Die Schotttür öffnete sich mit einem Fauchen, als Luft aus Modul 3
    entwich; fast gleichzeitig trat Chicks Repeater in Aktion, dann schlug ein großer Greifer donnernd in ihre Deckung.
    Der Metallbehälter deformierte sich, als sei er aus Plastkarton, und Kit hörte, dass Chick etwas brüllte -leider verstand sie nicht, was, da Poison just in diesem Moment ihre Mower direkt neben Kits Helm abfeuerte.
    Irgendjemand schrie, während Geschosse auf die verbeulte Front des orangefarbenen Blechmanns einhämmerten; ein Servo surrte überlaut. Dann krachte es, etwas Hartes traf Kits Visier, und dann …
    System: DEF-563-UI
    Planet DEF IV (United Industries)
    Utini Raumstation, Verwaltung
    »Gabby, gut, dass ich Sie sehe«, rief Gantt, schon bevor sie auf Armeslänge an ihre Assistentin herankam, die vor den bunten Bildern im Gang auf sie wartete. »Nehmen Sie meine Anrufe entgegen, solange mein Besuch noch hier ist.«
    Gabby schien überhaupt nichts mehr zu wundern. Ungerührt sah sie ihrer Chefin und der Frau entgegen, die Ayline Gantt im Schlepptau hatte. Die dralle Ultrablonde mit dem raspelkurzen Haar, grellen Make-up und künstlich zerfetzten Shirt, durch das man mehr als nur ihre Tätowierungen erahnen konnte, hielt ihre UI-Swipecard in die Höhe und marschierte mit einem fröhlichen »Hallo« an Gabby vorbei. Die nickte stumm. Gantt schob die Ultrablonde in ihr Büro und schloss die Tür hinter sich.
    Lance Corporal Tran saß in ihrem Sessel und starrte düster auf den versenkten Monitor, der ihr knochiges Gesicht mit kühlem Licht übergoss und ihre Gesichtszüge noch schärfer zeichnete, als sie es bei regulärer Beleuchtung schon waren. Florescu beugte sich über Trans Schulter, die Arme auf der Rückenlehne des Schreibtischstuhls.
    Auch er wirkte nicht sehr glücklich, als er zu Gantt und ihrer Begleiterin blickte. »Guten Tag, Ms…?«
    »Stellhorn, IT«, sagte Gantt, und »Ciara«, die Blonde.
    »Guten Tag, Ms. Stellhorn. Mein Name ist Florescu, das ist Lance Corporal Tran, UI-Sec.« Die bemalten Brauen der Blonden wölbten sich spöttisch. »Nee, ehrlich?«
    »Ms. Stellhorn wird herausfinden, was es mit der Spionage-Vermutung von Dr. Struk auf sich hat«, erläuterte die Managerin die Anwesenheit der anderen.
    Tran schnappte ihre Panzerhandschuhe, stand auf und machte für Ciara Stellhorn Platz.
    »Zum Glück. Haben Sie eine Ahnung, mit wie vielen Leuten von der Station Ihr Doktor bekannt war? Wenn man nach den privaten E-Mails geht, kannte er so ziemlich alle. Na ja, bedroht wurde er jedenfalls nicht.« Sie ließ sich in einen der Besucherstühle fallen und griff nach einem Kaffeebecher, während Stellhorn ihren Platz am Schreibtisch einnahm. »Zumindest nicht per E-Mail oder SVR.«
    »Bedroht?«, fragte Stellhorn und hob verwundert die überschminkten Augenbrauen; Gantt schnitt eine Grimasse.
    »Er wurde umgebracht. Mit dem Rest der Gäste von Canopus Joe’s. Jetzt haben Sie eine ungefähre Vorstellung davon, wie ernst die Lage ist, Ms. Stellhorn. Also finden Sie heraus, ob tatsächlich jemand in unserer [TalosII]-
    Datenbank herumgeschnüffelt hat, und wenn ja, wer es war. Und das schnell.«
    »Scheiße, ja.« Verblüfft sah Stellhorn in die Runde, dann ließ sie ihre Knöchel knacken. Ihre glasgrünen Fingernägel reflektierten das Licht der Deckenlampe. »Talos, sagten Sie? Ist das nicht der Typ mit den Synthgips-Füßen? -Okay. Wonach suchen wir genau?«
    »Ich nehme an, nach kürzlich erfolgten Datei-Änderungen … am besten beginnen Sie in der vorletzten Nacht.«
    »Okay.« Die IT-Frau nickte knapp, warf sich in Positur und widmete sich

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