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Zero Gravity

Zero Gravity

Titel: Zero Gravity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Schuhmacher
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»Geht’s wieder?«
    »Chicken MacPhibes«, stöhnte sie und schielte auf den unfertigen Blechmann. »Beim Gehörnten! Was ist denn passiert? Und wieso laufen wir nicht weg?«
    »Weil wir nicht weglaufen müssen, Kit. Du wurdest unter einem Stapel Kisten begraben, als der Blechmann dagegengerumpelt ist. - Hey, wir dachten wirklich, du wärst tot.«
    »Hast du - hast du das Monster fertiggemacht?«, fragte sie. Sie fühlte sich ein wenig schwach… aber wirklich nur ein wenig.
    Chick schüttelte den Kopf. »Ich? Leider nein. Fast hätte mich dieser Blechkamerad erschlagen. Munition war alle, und ich konnte in dem kleinen Raum ja schlecht eine Granate abfeuern. Du und der Sarge wart bereits am Boden.
    Hätte Schäfer nicht eingegriffen, wären wir alle tot.«
    Kit runzelte die pelzige Stirn, wobei sie darauf achtete, die unglaubliche Gestalt des massiven Kyborgs immer im Auge zu behalten. »Ist… das da… Schäfer?«
    »THEO SCHÄFER«, donnerte eine metallische Stimme. »31B10TS-UI, PRIVATE FIRST CLASS.«
    Jetzt erst sah sie Poison, die aus seinem Schatten trat. Im direkten Vergleich wirkte die Gardeurin nicht nur winzig, sondern auch sehr, sehr zierlich.
    »Das… das kann nicht wahr sein!«
    »Aber das ist es.« Poisons raue Stimme klang gestresster als sonst, als sie fortfuhr. »Schäfer hier hat das Monster zerlegt, bevor es dich und mich und Chick töten konnte. -Ich denke, deinem Kopf geht es jetzt wieder gut genug? -
    Licht.«
    Die Blonde schnipste mit den Fingern, und gleich erhöhte sich die Leuchtkraft der blauen Lampen. Nun drehte sich auch der Rest von Kit in die Richtung der anderen; ein wenig zögernd erhob sich die Fuchs-Beta und strich sich verunsichert über das kurze rote Haar. »Aber das Ding - ich meine, er ist… Sie sind…«
    Hilflos spreizte sie die Finger. »Na ja, wieso haben Sie uns gegen das… den… den Typen in Orange geholfen?« Die tiefliegenden blauen Augen des bizarren Gegenübers blinzelten sie verdutzt an. So weit sie das anhand der übrig gebliebenen Büschel auf seinem Schädel sehen konnte, hatten seine Haare die Farbe nassen Sands. »HÄTTE ICH
    MIT ANSEHEN SOLLEN, WIE ER EUCH UMBRINGT? VIELLEICHT NOCH EIN FLÄSCHCHEN BIER
    DAZU TRINKEN SOLLEN?« »Aber… «
    »Kit«, sagte Chick mit sanfter Stimme. »Genau wie wir auch ist Schäfer ein ganz gewöhnlicher Gardeur, und auch er hat keine Ahnung, was hier vor sich geht.«
    System: DEF-563-UI
    Planet: DEF IV (United Industries)
    Utini Raumstation, Laboratorien
    Auf dem Weg durch die Laboratorien hatten Gantt und Tran vielleicht zehn Worte miteinander gewechselt, aber das Interesse der UI-Sec-Frau für ihre Umgebung war offensichtlich; die schmalen Augen hatten ihr Umfeld förmlich eingesogen. Kein Mitarbeiter, kein Türschild, keine Giftküche und kein Behandlungsraum waren ihrer Aufmerksamkeit entgangen.
    Gantt hatte die andere zuerst duschen lassen und sich währenddessen ihre eigene Laborausstattung besorgt, die sie gegen die übel riechende Bekleidung austauschen wollte. Insofern war sie besser dran als Tran, der nichts übrigblieb, als nach der Dusche wieder in ihre verschwitzte Körpersocke zu steigen.
    Nun endlich stand Ayline Gantt selbst unter dem warmen Wasserstrahl und hoffte, dass die Laborseife den widerlichen Kaugummiresten gewachsen war, die noch immer ihre Haare verklebten. Sie seufzte.
    Die Dusche war angenehm, und zum ersten Mal seit vielen, vielen Stunden kehrte ein Gefühl wie… Wohlbefinden zurück.
    Und dann war das Vergnügen auch schon vorbei, denn vor der Kabine quäkte plötzlich eine Stimme aus dem Helm der Sicherheitsfrau. Gantt hörte, dass Tran etwas sagte, aber über dem Rauschen des Wassers verstand sie die Worte nicht. »Verdammt.«
    Hastig stellte Gantt das Wasser ab und langte nach dem bereitgelegten Handtuch, um sich notdürftig damit abzutrocknen. Sie steckte den Kopf aus der Kabine. »Was ist los?«
    »Wir sollten in Ihr Büro zurückkehren, Ms. Gantt. Ihre Ms. Stellhorn scheint ziemlich aufgeregt zu sein.« So schnell war Gantt in ihrem ganzen Leben noch nicht angezogen gewesen; der Kittel, den sie über die helle Laborkombination geworfen hatte, war zu groß und schleifte über den Boden, aber das sollte im Augenblick ihre geringste Sorge sein.
    Im Eiltempo verließen die beiden Frauen die R&D-Laboratorien durch die Sicherheitsschleuse; nur wenige Minuten später stürmte Gantt durch die Ultrastahltür in ihr Büro, dicht gefolgt von Tran. Lieutenant Florescu, der wieder seinen

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