Zero kommt gleich
hatte,
was eigentlich dahintergesteckt hatte.
»Wie ist Ihr voller Name, Mr.
Kluger ?« überfiel sie mich plötzlich.
»Michael Gavin Kluger«, leierte
ich her.
»Der Vorname Ihrer Frau?«
»Diane.«
»Und ihr Mädchenname?«
»Merton.«
»Wann haben Sie geheiratet ?«
»Am 24. Juli 1956 in Las
Vegas.«
»Beschreiben Sie Ihre Frau, Mr.
Kluger .«
»Sie ist blond. Als ich sie das
letzte Mal sah, trug sie die Haare bis auf die Schultern«, sagte ich
automatisch. »Ziemlich hübsch, sehr gute Figur...«
»Wenn Sie nach Hause kommen,
Mr. Kluger, werden sicherlich ein paar Ihrer alten Geschäftsfreunde
vorbeikommen. Wer zum Beispiel?«
»Chris Edwards«, antwortete ich.
»Lou Stern und Sonny West.«
»Was ist mit George Trent ?« fragte sie scharf.
»Wer?«
»Das haben Sie ja gehört .«
Ich zögerte einen Moment, dann
schüttelte ich den Kopf. »Ich kenne keinen George Trent .«
»Stimmt .« Sie lächelte. »Wie hieß der Polizeioffizier, der Sie verhaftet hat ?«
» Cromby ,
Leutnant Cromby .«
»Ihre Hausnummer?«
»Das Haus hat keine Nummer, es
hat einen Namen«, entgegnete ich. »Einen richtig romantischen Namen, Seewind. Der echte Kluger muß wohl eine Art Dichter sein .«
Sie lehnte sich in die Kissen
zurück. »Ich glaube, das wär’s. Sie wissen alles über Mike Kluger; Sie sind
Mike Kluger geworden .«
»Ist ja alles schön und gut,
aber das hier ist schließlich nur die Generalprobe«, murmelte ich. »Hoffentlich
bleibt es auch so, wenn die Vorstellung beginnt .«
»Das wird es schon«, sagte sie
ruhig.
»Walter wird mit mir in Kontakt
bleiben, hoffe ich; ich habe keine Lust, mit diesen ungeschliffenen Diamanten
in meiner Tasche herumzulaufen und dann vielleicht nach Ihnen suchen zu müssen .«
»Darüber brauchen Sie sich
keine Sorgen zu machen«, entgegnete sie kalt. »Walter wird Ihnen die nächste
Zeit nicht von der Pelle gehen, Mike. Denken Sie bitte daran, wenn Sie die
Diamanten wirklich in der Tasche haben. Damit Sie nicht auf dumme Gedanken kommen .«
»Aber Arline.« Ich sah sie
vorwurfsvoll an. »Ja, vertrauen Sie mir denn nicht ?«
»Wir haben Ihnen einmal
vertraut und zehntausend Dollar Kredit gegeben. Und wohin hat uns das geführt ?« Sie sah auf ihre Uhr. »Wir können eigentlich losfahren.
Da auf dem Tisch liegen Ihr Flugschein und hundert Dollar für Extraausgaben.
Sie können schon Ihren Koffer holen .«
»Ist das alles? Verabschiedet
man so einen lieben Besuch ?« fragte ich leicht empört.
»Ein etwas herzlicheres Lebewohl hätte ich mir wohl verdient .«
»Warum nennen wir es nicht > Farrels Farewell < ?« lächelte sie süß. »So, und hiermit herzlich willkommen,
Mike Kluger.«
Kurz nach fünf landete das
Flugzeug in Los Angeles. Walter Arndt erwartete mich. Schnell packte er mich am
Arm und zog mich zu seinem Wagen.
»Warum denn diese Eile ?« fauchte ich ihn an, als er den Wagen in Richtung Stadt
lenkte.
»Wir haben zwei Stunden Fahrt
vor uns«, sagte er kurz. »Zehn Meilen vor der Stadt setze ich dich ab, und dann
nimmst du den Bus. Möglicherweise paßt jemand auf, wann und wie Mike Kluger zu
Hause ankommt. Also wollen wir lieber keinen Fehler machen .«
»Okay«, sagte ich. »Und was ist
mit dem richtigen Mike Kluger? Hoffentlich befindet er sich nicht gleichfalls
auf dem Nachhauseweg .«
»Darüber brauchst du dir keine
Sorgen zu machen, Freund«, entgegnete er sanft. »Er ist verhindert — auf
unbestimmte Zeit. Gib mir deine Brieftasche .«
»Was?«
»Los !«
»Okay.« Ich holte meine
Brieftasche heraus, entnahm ihr den Rest der hundert Dollar, die Arline mir
gegeben hatte, und reichte sie ihm leer hin.
Arndt steckte sie ein. Dann
holte er aus seinem Mantel eine andere hervor und warf sie mir zu.
»Jetzt bist du endlich der
echte Mike Kluger«, sagte er leichthin. »Das wären die nötigen Ausweise .«
Es war tatsächlich Klugers Brieftasche. Ich sah sie mir an, fand aber nichts
anderes darin als die Ausweispapiere. Ich steckte mein Geld dazu und nahm sie
an mich.
»Wie geht es Arline ?« fragte Walter plötzlich.
»Gut, nehme ich an. Das eine
muß ich ja sagen, die Frau ist ein Eisberg in Röcken .«
Er lachte. »Da gehört schon ein
ganzer Kerl dazu, diese Dame aufzutauen, was ?«
»Möglich«, sagte ich
gleichmütig, und damit war unsere Unterhaltung beendet.
Als ich schon beinah vergessen
hatte, daß Arndt der Sprache mächtig war, sagte er endlich: »Wir kommen gleich
an die Omnibushaltestelle. Morgen früh rufe ich dich an
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