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Zero Option: Thriller

Zero Option: Thriller

Titel: Zero Option: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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geschnittenes schwarzes Haar wurde an den Schläfen schon etwas grau, und er war glatt rasiert. Er hatte Victor seine linke Körperseite zugewandt, sodass das gezackte Narbengewebe am unteren Ende seines Ohrs deutlich zu erkennen war. Das Ohrläppchen fehlte.
    Die beiden Slawen wurden von vier weiteren Männern umringt. Allesamt blasse Osteuropäer, allesamt in schwarzen Anzügen, allesamt muskulös, wenn auch nicht übertrieben, allesamt mit dem Auftreten ehemaliger Elitesoldaten und hervorragend ausgebildeter Bodyguards. Sie formten einen taktischen Schutzschirm um den Mann in der Wildlederjacke und den älteren im Nadelstreifenanzug. Jeder blickte in eine andere Richtung, sodass ihre Gesichtsfelder sich überschnitten. Sie waren aufmerksam, gewissenhaft, die Greifhand in Hüftnähe, jederzeit bereit, ihr Gehalt zu rechtfertigen.
    Als Victor sich dem Tresen näherte, hörte er, wie der Mann in der Wildlederjacke auf Russisch erklärte, warum der Mann im Nadelstreifenanzug – der VIP – im Foyer warten musste. Victor tat, als würde er kein Wort verstehen, und stellte sich so an den Empfangstresen, dass das Objektiv der nächstgelegenen Überwachungskamera auf seinen Hinterkopf gerichtet war.
    Der Mann an der Rezeption machte einen nervösen Eindruck und starrte die slawischen Männer an, ohne Victor zu bemerken, so lange, bis dieser ihm eine Hand vor die Augen hielt.
    »Bitte entschuldigen Sie, Sir«, sagte er auf Englisch mit rumänischem Akzent. »Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
    »Ich würde gerne auschecken.«
    Victor nannte ihm seinen Namen und die Zimmernummer, gab seine Schlüsselkarte ab und wartete, während der Portier all die Dinge erledigte, die es zu erledigen gab. Dabei lauschte er auf jedes Wort, das zwischen dem Chef-Leibwächter und seinem VIP gesprochen wurde.
    Als er die Rechnung kontrollierte und die Papiere unterschrieb, näherten sich feste Schritte in seinem Rücken. Normalerweise ließ Victor es nicht zu, dass jemand von hinten auf ihn zukam, aber zum einen schränkte die Überwachungskamera seine Bewegungsfreiheit ein, und zum anderen konnte er sich jetzt, während des Auscheckens, nicht gut umdrehen, ohne Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Und die Leibwächter machten nicht den Eindruck, als ob sie sich solche verräterischen Bewegungen entgehen lassen würden.
    Darum blieb Victor regungslos stehen, während er seine Unterschrift an den unteren Rand des Formulars setzte, und empfing, als der Leibwächter an den Tresen trat und dem Mann an der Rezeption ein paar Anweisungen zubellte, den erwarteten Stoß gegen die Schulter. Victor duckte sich nicht weg und setzte dem Stoß keinen Widerstand entgegen – auch das nur, um seine Tarnung als x-beliebiger Hotelgast aufrechtzuerhalten –, aber der Bodyguard brachte wohl gut über hundert ausgesprochen nützliche Kilogramm auf die Waage. Victor stolperte. Wahrscheinlich fand er sein Gleichgewicht schneller wieder als ein normaler überraschter Geschäftsmann, aber nur deshalb, weil er sonst unweigerlich auf dem Fußboden gelandet wäre.
    Bevor er die erwartete aufgebrachte – aber nicht zu aufgebrachte – Bemerkung loswerden konnte, hörte er den Mann im Nadelstreifenanzug rufen: »Nikolai.«
    Der Kerl mit der Wildlederjacke drehte sich um und blickte seinen Boss an. Victor ebenfalls.
    Der VIP stürmte auf seinen Chef-Leibwächter zu, während die anderen vier Bodyguards sich nach Kräften bemühten, ihn auch weiterhin nach allen Seiten abzusichern, jeweils fünf Schritte entfernt, jede Ecke des Foyers von mindestens einem Augenpaar abgedeckt.
    »Nikolai, du respektloser Ochse«, sagte der Mann im Nadelstreifenanzug beim Näherkommen. »Du entschuldigst dich auf der Stelle bei dem Herrn.«
    Er deutete auf Victor, der den bäuerlichen ukrainischen Akzent sofort erkannt hatte.
    Der Leibwächter namens Nikolai blickte Victor an und sagte in tonlosem Englisch: »Entschuldigung.«
    »Ist schon in Ordnung«, erwiderte Victor.
    Der Ukrainer im Nadelstreifenanzug wandte sich ihm zu. »Bitte verzeihen Sie mir. Mein Freund muss erst noch zivilisierte Manieren lernen. Mehr Affe als Mensch. Ich hoffe, Sie sind nicht verletzt.«
    »Alles in Ordnung.«
    Victor trat einen Schritt zurück, um die Begegnung mit dem Mann, dem er gerade eben das Leben gerettet hatte, so schnell wie möglich zu beenden. Mit jeder Sekunde wurde das Risiko seiner Entdeckung größer. Der Ukrainer musterte Victor mit einer Intensität, die er nur selten erlebte, einer

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