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Zersetzt - Thriller (German Edition)

Zersetzt - Thriller (German Edition)

Titel: Zersetzt - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Sander
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angekommen, fielen Julia die düsteren Blicke der schwarz gekleideten Wachposten auf.
     
    »Mensch, Felix, du hast Mumm in den Knochen, ich hätte fast einen Herzkasper bekommen.« Felix sah sie mit einem Blick, der von oben nach unten wanderte, an.
    »Na, s-s-sonst kommen wir doch nie an die richtigen Beweise ran. Einer muss ja in den s-s-sauren Apfel beißen.«
    Ein langer Tag neigte sich dem Ende zu und sie beschlossen, in einem kleinen Hotel zu übernachten. Julia bezog eines der nebeneinander liegenden Einzelzimmer. Es war ein kleiner, altmodisch aber dennoch gemütlich eingerichteter Raum. Nachdem sie auf einer Hintertreppe, die auf den Parkplatz führte, ihre letzte Zigarette geraucht hatte, ging sie wieder auf ihr Zimmer. Trotz der Müdigkeit wirbelten ihre Gedanken durcheinander. Ist es tatsächlich so einfach, Implantate, die in einen menschlichen Körper eingesetzt werden, für den Markt zuzulassen?

    Die lange Fahrt und der anstrengende Tag forderten ihren Tribut und Julia schlief, ohne sich zu entkleiden, auf dem viel zu weichen Bett ein.
    Ein Klopfen. Sie öffnete die Augen und sah auf die Uhr, es war 0:30 Uhr, demnach hatte sie ihrem Körper nur wenige Stunden Ruhe gönnen dürfen. Das Klopfen an der Tür wurde lauter und energischer.
    »Ja, ja, ich komme.« Langsam erhob sie sich aus den Federn, zupfte ihre Kleidung zurecht und fuhr mit beiden Händen durch die zerzausten Haare.
    »Wer ist denn da?«, fragte sie. Jetzt wurde das Klopfen zu einem lauten Hämmern. Die Türklinke bewegte sich langsam nach unten. Julia schluckte zweimal und erinnerte sich an einen Gruselfilm, den sie vor einigen Wochen gesehen hatte. Das Böse kommt immer nachts, und das Böse – wenn es denn durch Türen aufgehalten werden kann – drückt auch immer die Klinke ganz langsam nach unten – aber es klopft nicht .
    »Hallo, wer ist da, was wollen Sie?«
    »Pssst, ich bin´s, Felix, mach mal auf.« Ihre Anspannung löste sich und sie öffnete ihm die Tür.
    »Ich konnte nicht s-s-s-schlafen und sah vom Balkon aus einen großen dunklen Dacia. Die zwei komischen Wachposten s-s-sind ausgestiegen, die s-s-sahen nicht s-s-sehr freundlich aus. Lass uns verschwinden.« Julia konnte gerade noch ihre Tasche über die Schulter hängen und die Jacke schnappen, bevor Felix ihre Hand fasste und sie hinter sich herzog.
    »Lass uns die Hintertreppe nehmen«, flüsterte Julia.
    Vom Erdgeschoss drangen unterschiedliche Männerstimmen an ihr Ohr, die sich lautstark auf Polnisch unterhielten. Leise aber zügig huschten sie die Treppe hinunter zum Hintereingang, der im Souterrain lag und über einige Stufen wieder nach oben zum Parklatz führte. An der großen, schweren Eisentür angekommen, drückte Felix die Klinke nach unten. Sie war verschlossen. Jetzt konnten sie die Männerstimmen vom gegenüberliegenden Treppenhaus hören.
    »M-m-m-mist, die geht nicht auf, was jetzt?«
     
    Hinter einigem Gerümpel und gestapelten Kisten entdeckten sie ein kleines, höher gelegenes Kellerfenster. Julia betrachtete die Luke und entschied dann, sich selbst von der Verriegelung der Tür zu überzeugen, die sich aber auch diesmal nicht allein durch ihre Misere beeindrucken ließ. Felix schob eine schwere Kiste vor das Fenster, kletterte nach oben und machte sich am Griff zu schaffen. Nachdem die Stimmen kurzzeitig verstummt gewesen waren, hörten sie lautes Trampeln treppab.
    »Auf, es ist auf, kom-m-m-m Julia, du zuerst, ich helfe dir.«
    Julia stülpte den Riemen ihrer Handtasche schräg über Kopf und Schulter, reichte Felix ihre Jacke entgegen und beglückwünschte sich dazu, im Auto die Pumps gegen ihre ausgelatschten Turnschuhe getauscht zu haben.
     
    Die Männer mussten wieder im Erdgeschoss angelangt sein, die Stimmen wurden lauter. Felix reichte Julia die Hand und zog sie auf die Kiste. Das Kellerfenster war durch ein Gitter gesichert, das sich über einem Lichtschacht befand. Mit einigen Verrenkungen kroch Julia durch die schmale Öffnung und versuchte kniend, das Gitter aufzustoßen.
    »Geht es auf?«, fragte Felix leise.
    »Nein, such mal nach einem Stock, einem Brecheisen oder so etwas.«
    »Ja, warte …«, erwiderte Felix hektisch und verschwand aus Julias Sichtweite. Julia setzte sich auf den Boden, lehnte sich nach hinten und probierte, mit den Füßen das festgekeilte Hindernis zu heben. Sie stieß immer wieder dagegen, doch es bewegte sich nicht. Felix trat wieder vor die Luke:
    »Nebenan lag ein Schraubenzieher, hier versuch es mit

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