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Zersetzt - Thriller (German Edition)

Zersetzt - Thriller (German Edition)

Titel: Zersetzt - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Sander
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denk mal an den Wachmann der Firma Prothes.«
    Nach dem letzten Schluck der mittlerweile lauwarmen Flüssigkeit nahm Felix ihre Hand. »Also, pass auf. Du kannst nicht nach Hause, das ist schon mal klar. Wir fahren zu m-m-mir.«

Kapitel 8
     
    I m dunklen Schein der Straßenlaterne konnte Julia ein altes, renovierungsbedürftiges Fabrikgebäude erkennen.
    »Hör mal Felix, für heute reicht es mir mit dieser Geheimdienstnummer, ich dachte wir fahren zu dir?«
    Felix grinste.
    »Wir s-s-s-sind bei m-m-mir, hier wohne ich …« Er zeigte mit dem Finger auf das oberste Stockwerk. »Da.« Ein alter Lastenaufzug, dessen Tür aus verrosteten Gitterstäben bestand, die man nur durch ruckartiges Schieben von unten nach oben öffnen konnte, brachte sie in die letzte Etage. Die Fahrt endete direkt in einem 200 Quadratmeter großen, offenen Raum – ein Loft. Kein Flur, keine Haustür.
    »S-S-S-Schau dich nicht so genau um, ich hab nicht aufgeräumt«, murmelte Felix und warf seine Jacke auf einen alten Pferdesattel, der über einem kleinen Holzgestell festgezurrt am Eingangsbereich in der Ecke stand.
    Durch die aufreibenden Erlebnisse in den letzten Stunden hatte Julia keine Zeit gehabt, über ihre körperliche Verfassung nachzudenken, doch jetzt spürte sie ein starkes Ziehen in der Halswirbelsäule. Das muss vom Aufprall sein. Sie neigte ihren Kopf nach links und nach rechts. Das dabei hervorgerufene deutlich hörbare Knacken trug allerdings nicht zur Linderung bei.
     
    Als sie ihre Blicke im Raum schweifen ließ, bestätigte sich ihre Vermutung: Felix investierte genauso viel Zeit in den Hausputz wie sie – nämlich keine.
    »Nach dem S-S-Stress ein Gläschen Rotwein, ja?«, rief Felix von der kleinen Küchenzeile aus. Julia stimmte zu, machte den nächsten Schritt, um ihm zu folgen, und stolperte über das dreibeinige Gestell einer Staffelei. Ihr Blick fiel auf die große Pappe, die mit vergrößerten Fotos der Gesundheitsministerin vollgepinnt war.
    »Wie machst du das nur? Auf deinen Bildern sehen alle viel strahlender aus als in Natura.«
    Er hantierte mit einem Flaschenöffner, indem er die Rotweinflasche zwischen den Beinen hielt, den Öffner in den Korken drehte und dann entnervt ein kleines abgebrochenes Stück herauszog.
    »Blödes Ding, ja ich bin eben begabt, in jeder Beziehung. Nur das Öffnen einer Flasche fällt mir s-s-s-schwer«, grinste er. Nachdem der verflixte Korkenzieher erneut im Flaschenhals versunken war, zog Felix an diesem auf der einen Seite und Julia am anderen Ende der Flasche. Blopp. Um nicht der Länge nach hinzuschlagen, mussten beide die plötzliche Rückwärtsbewegung abfangen. Die Hälfte des Rotweins klatschte auf den Fußboden. Julia und Felix hielten sich den Bauch vor Lachen. Das Lachen verstummte schlagartig, als Felix einen Schritt näher zu Julia aufrückte und seinen Arm um ihre Schultern legte.
    »Julia….«
    Sie entfernte sich von ihm.»Sei mir nicht böse, aber… «
    Felix fiel ihr ins Wort.
    »Ja, ich weiß, Robert … aber komm mir jetzt bloß nicht m-m-mit diesem Freundschaftsscheiß.«
    Sie rutschte wieder ein Stück zu Felix auf und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
    »Du bist der Beste.«
    Sie unterhielten sich noch eine Weile über die Geschehnisse und tranken den Wein aus. Danach kuschelte sich Julia in das große, runde Bett, das in der Mitte des Lofts auf einem Podest aufgestellt war, und Felix verzog sich auf die Gästecouch.
     
    Der Song "The Show must go on" von Queen begleitete das gemütliche Frühstück am nächsten Morgen. Julia schmiegte sich mit dem viel zu großen Schlaf T-Shirt, das ihr Felix für die Nacht gegeben hatte, auf die bequeme Sofalandschaft. Der Laptop, den er unter einigen Kisten hervorzog, war nicht das neueste Model, dennoch bootete er erstaunlich schnell. Er steckte den USB-Stick ein, wartete einen Moment und tippte wild auf die Tastatur.
    »M-M-Mist, alle Daten verschlüsselt«, stellte er fest.
    »Klar, was dachtest du denn. Aber so wie ich die Sache sehe, sind wir zwei eher für das Grobe zuständig. Wir brauchen einen Fachmann.«
    »Big Bill, der S-S-Softwarespezialist«, grinste Felix. »Seine "außergewöhnlichen Fähigkeiten" werden manchmal mit einem Knastbesuch belohnt, hoffe, er ist gerade wieder draußen.«
     
    Felix hievte seinen Rucksack ins Auto und telefonierte während der Fahrt zu Julias Wohnung mit dem Hacker. Nachdem er als erster Julias Wohnung in Augenschein genommen hatte, stellte er trocken fest:
    »Alles okay,

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