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Zersplittert: Dystopie-Trilogie Band 2 (German Edition)

Zersplittert: Dystopie-Trilogie Band 2 (German Edition)

Titel: Zersplittert: Dystopie-Trilogie Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teri Terry
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für Nicos Plan B, damit du deine Mutter erschießen kannst. Aber sei doch mal ehrlich. Du könntest nie im Leben abdrücken. Lass es sein! Hau ab, solange es noch geht.«
    Ich strecke die Hand aus und versuche, nicht zu zittern.
    Katran hält die Pistole, als wollte er jeden Moment schießen. »Siehst du den Abzug, Rain? Hier musst du abdrücken. Ein Schuss. Aus nächster Nähe. Er zerfetzt Muskeln und Gewebe. Dann spritzt warmes, rotes Blut heraus und wird auch dich besudeln.«
    Das will ich mir lieber nicht ausmalen, sonst kann ich die Hand nicht mehr ruhig halten.
    Leise flucht er vor sich hin und seine Gesichtszüge werden weicher. »Bitte, Rain. Überleg doch mal. Was passiert wohl mit dir, nachdem du abgedrückt hast? Innerhalb von Sekunden bist du tot.«
    »Nun gib schon her.«
    Katran lässt die Pistole in meine Hand fallen. Schüttelt den Kopf. Trotzdem erklärt er mir die Funktion, diesmal richtig. Klein, kurzer Lauf, mit Holster, das verdeckt unterm Arm getragen wird. Extra aus Kunststoff, damit es keine Probleme mit den Sicherheitsdetektoren gibt. Nur für kurze Distanzen geeignet. Kein Problem, ich stehe sowieso direkt neben Mum.
    »Nico fragt sich, ob du noch auf unserer Seite bist. Wie kommt er darauf?«
    »Mir sind ein paar Dinge klar geworden und dummerweise habe ich ihn darauf angesprochen.«
    »Aha. Was denn?«
    »Erst muss ich noch etwas von dir wissen.«
    »Du kannst fragen, aber ich verspreche dir keine Antworten.«
    »Wie haben mich die Lorder eigentlich gefasst? Warum bin ich überhaupt geslatet worden?«
    Katran wird ganz still, und ich stelle mich schon darauf ein, dass er nicht antworten wird. Doch dann seufzt er und fährt sich durchs Haar, wie immer, wenn er aufgewühlt ist. Warum kann ich mich an Kleinigkeiten erinnern, nicht aber an Wesentliches?
    »Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht. Es gab einen Überfall auf ein Waffenlager der Lorder, aber ich war nicht dabei. Eigentlich hätte ich dabei sein sollen, aber in letzter Minute hat mir Nico noch einen anderen schwachsinnigen Auftrag gegeben. Ich war so sauer! Und als ich zurückkam …« Er schüttelt den Kopf. »Unsere Leute sind in einen Hinterhalt geraten. Irgendwie haben die Lorder von dem Überfall gewusst. Drei von uns wurden getötet. Dich und ein paar andere Minderjährige haben sie mitgenommen, vermutlich um euch zu slaten. Und ich war nicht da, um dich zu beschützen! Mehr wusste ich nicht, bis wir uns jetzt wiedergesehen haben.«
    Entsetzt sehe ich ihn an. So viel sinnlose Tode. »Du konntest doch nichts dafür. Was hättest du schon groß ausrichten können? Womöglich wärst du auch noch umgekommen.«
    »Kann sein.« Aber Katran hat schon immer unbesiegbar gewirkt, als hätten die Dinge mit ihm einen anderen Ausgang genommen. Hat Nico ihn deshalb woanders hingeschickt?
    »Es war nicht deine Schuld, aber ich weiß, wer dafür verantwortlich ist.«
    »Die Lorder.«
    »Die haben die Drecksarbeit gemacht, aber wer hat alles eingefädelt?«
    »Wie meinst du das?«
    »Hör zu. Ich habe heute herausgefunden, dass ich fürs Slating bestimmt war. Es war kein Zufall, dass ich erwischt wurde. Ich wurde aufs Slating vorbereitet, Nico hat die Sache von Anfang an geplant.«
    »Nein. Das kann nicht sein. Selbst wenn du recht hättest, da waren doch noch so viele andere dabei. Nein!«
    »Nico konnte ja wohl schlecht zu den Lordern gehen und sagen: ›Slatet mal dieses Mädchen hier, mit ihr haben wir Experimente gemacht‹.«
    Katran ballt die Fäuste. »Wenn das stimmt, bringe ich ihn um.«
    »Es stimmt. Er hat es mir selbst gesagt. Aber was ist mit Free UK, mit unserem Freiheitskampf?«
    In seinen Augen liegt ein wilder Blick. »Ich kann doch nicht so weitermachen wie bisher und so tun, als wüsste ich nichts! Wie soll ich Nico je wieder trauen?«
    »Ganz einfach, trau ihm nicht. Ich tu es jedenfalls nicht. Aber wir haben immer noch das gleiche Ziel wie Nico, die Lorder zu stürzen.« Im selben Moment hasse ich mich dafür, dass ich Nico verteidige, nach allem, was er mir und Ben angetan hat. Und dann habe ich auch noch irrtümlich Aiden die Schuld an Bens Verhalten gegeben. Trotzdem sind es letztendlich die Lorder gewesen, die Ben geslatet haben. Lorder, die ihm immer noch Dinge antun. »Aber wenn die Lorder weg sind …«, sage ich und zucke die Achseln. Danach beginnt eine neue Zeit. Nico wird nicht ungestraft davonkommen. Denn jetzt weiß Katran Bescheid.
    »Wenn sie weg sind …«, sagt Katran und in seinen Augen lese ich Nicos

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