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Zersplittert: Dystopie-Trilogie Band 2 (German Edition)

Zersplittert: Dystopie-Trilogie Band 2 (German Edition)

Titel: Zersplittert: Dystopie-Trilogie Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teri Terry
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weiter, ein Lorder regelt den Verkehr, und wir warten, bis er uns durchwinkt. Auf dem Boden liegt etwas, verhüllt von einem Laken. Und ein ausgebrannter weißer Van klebt am Baum.
    Mir wird eiskalt. Denn ich erkenne den Wagen, der seitliche Schriftzug ist gerade noch lesbar: Best Builders.
    In der Mittagspause stehle ich mich in Nicos Büro. Er schließt die Tür ab.
    »Rain!« Er strahlt, als wäre er ganz begeistert, mich zu sehen, und drückt mich fest. Ich erwidere die Umarmung nicht.
    Daraufhin lässt er mich los. »Bist du sauer wegen dem kleinen Theater gestern? Sorry, Rain. Alles im Dienst der Sache, nicht wahr? Setz dich«, sagt er und drückt mich auf einen Stuhl. »Heute ist mein letzter Tag.«
    »In der Schule?«, frage ich überrascht.
    »Unsere Vorbereitungen sind in vollem Gange, da kann ich meine Zeit nicht hier verplempern.« Er zwinkert mir zu. »Heute Abend werde ich durch einen Notfall in der Familie abberufen. Aber das bleibt unter uns.«
    »Wie geht es Dr. Lysander?« Ich muss einfach Gewissheit haben. »Was habt ihr mit ihr vor?«
    »Sie ist eine faszinierende Frau«, antwortet Nico. »Charakterstark.«
    Mehr sagt er nicht. Vielleicht hat er nichts aus ihr herausbekommen. Ob er ihr etwas angetan hat?
    Wahrscheinlich sieht Nico es mir an. »Vergiss nicht, Dr. Lysander ist der Feind. Momentan hat sie jedoch nichts zu befürchten. Aber genug davon, wir müssen jetzt darüber sprechen, wie es auf Chequers ablaufen wird. Was machen wir, wenn deine Adoptivmutter nicht bereit ist, mit der Wahrheit rauszurücken?«
    »Du hast behauptet, du hättest noch einen anderen Plan. Wie sieht der aus?«
    »Du bist Plan B, Liebes.«
    »Verstehe ich nicht!«
    »Entweder deine Adoptivmutter erzählt aller Welt die Wahrheit oder sie stirbt. Und zwar bei dieser Sendung vor laufender Kamera.«
    Vollkommen perplex sehe ich ihn an. »Ich bin … Plan B? Ich soll es tun?«
    »Das ist die einzige Möglichkeit. Nur du und deine Familie werdet bei dieser Feierlichkeit anwesend sein. Und wie der Premierminister fahrt ihr in einer Staatskarosse, da gibt es keine Sicherheitskontrollen. Du bist die Einzige, die eine Waffe hineinschmuggeln kann.«
    Innerlich gerate ich in Panik. Ich soll jemanden umbringen? Und nicht nur irgendjemanden … sondern Mum?
    »Nico, ich …«
    »Du bist die Einzige für den Job. Die Einzige, die den Lordern das Handwerk legen kann. Die Freiheit liegt in deiner Hand, greif zu!«
    »Aber ich …«
    »Keine Sorge. Du lässt mich schon nicht im Stich.« Nico sagt es im Brustton der Überzeugung, er durchdringt mich förmlich mit seinem Blick. Ein Blick aus Augen, denen man zu gehorchen hat. Wenn Nico sagt, ich kann und muss es tun, dann ist es eben so.
    Doch trotz all des Schreckens habe ich nicht vergessen, weshalb ich heute hier bin. Ich möchte das Warum hinter allem erfahren.
    »Darf ich dich was fragen?« Irgendwie traue ich mich kaum, aber da sind die Worte auch schon heraus. »Und wirst du mir auch ehrlich antworten?«
    Reglos sitzt er da. »Willst du damit sagen, dass ich nicht immer ehrlich bin?« Seine Stimme hat einen gefährlichen Unterton. »Du solltest mich besser kennen. Vielleicht beantworte ich nicht jede klitzekleine Frage, aber wenn, dann sage ich immer die Wahrheit.«
    Doch deckt sich Nicos Wahrheit nicht immer mit der anderer.
    Aber dann lächelt er. »Nachdem du, meine Liebe, uns gestern Dr. Lysander geliefert hast, kannst du mich fragen, was du willst.« Nico rückt auf dem Stuhl vor und sieht mich interessiert an. »Schieß los.«
    Ich schlucke. »Warum wurde ich geslatet?«
    »Das weißt du doch.«
    »Ach ja?«
    »Wenigstens hast du es mal gewusst. Denk nach. Vielleicht kommst du selbst drauf«, sagt er. »Immerhin haben wir einen Teil deines Gehirns vorm Slating bewahrt. Du kannst dich an immer mehr erinnern.«
    Und da kommt mir eine weitere Frage in den Sinn, die eigentlich schon immer da gewesen ist: Warum hat man mich aufs Slating vorbereitet? Es sei denn, ich war von Anfang an dafür bestimmt. Zielte Dr. Lysanders Frage darauf ab? Entsetzt reiße ich die Augen auf.
    »Was hast du denn?«, fragt Nico.
    »Ich war fürs Slating bestimmt. Ich bin nicht während eines riskanten Einsatzes oder durch unglückliche Umstände in die Hände der Lorder geraten.«
    Er neigt den Kopf. »Glückwunsch, Rain. Du erinnerst dich.«
    Ich bin so abgestoßen, dass ich mir keine Mühe gebe, mich zu verstellen.
    »Aber warum?«
    »Wir wollten den Lordern beweisen, dass sie nicht unfehlbar sind,

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