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Zersplittertes Herz

Zersplittertes Herz

Titel: Zersplittertes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lexi Ryan
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verschieben?«
    »Ich hatte Angst, du würdest denken, ich laufe weg. So wie sie.«
    Ihre Hände sind so weich. Ich küsse jeden Knöchel, öffne dann ihre Hand, um meine Lippen auf ihre Handfläche zu drücken.
    »Es ist vorbei, nicht wahr?«, fragt sie.
    »Ich hätte nie gedacht, dass es so enden würde.«
    Sie drückt mich. »Wir können nicht mehr so tun, als wäre das hier genug.«
    Die Stille zerbricht mit einem plötzlichen Schluchzen. Ihrem? Meinem? Ich schlinge meine Arme um ihre Taille und lege den Kopf in ihren Schoß. Sie kämmt mit den Fingern durch mein Haar, während sie weint.
    Ich weiß, sie hat recht, aber das macht es nicht weniger schmerzhaft. »Es tut mir leid. Es tut mir so leid, dass ich sie nicht loslassen konnte.«
    Minuten vergehen, in denen nichts außer unserem Atem und ihren Tränen die Stille füllt. Dann schiebt Krystal mich sachte von sich. »Wir werden beide darüber hinwegkommen.«
    Ich starre sie an, und die Realität dessen, was gerade passiert ist, wird mir mit jedem Herzschlag klarer. »Wirst du weiter hier arbeiten? Trotzdem ein Teil der Galerie bleiben?«
    Sie schenkt mir ein trauriges Lächeln. »Ich werde bis zur Eröffnung da sein. Danach …« Sie schüttelt den Kopf. »Es war nie mein Traum. Es war deiner und Maggies. Ich war nur die Stellvertretung.«

Maggie
    Sie will nicht aufhören, zu weinen, und niemand kann sie beruhigen.
    »Er war so perfekt. Warum müssen Dinge so zerbrechen? Warum können die Leute nicht einfach glücklich bis ans Ende ihrer Tage leben?« Sie holt einen langen, zittrigen Atemzug und putzt sich die laufende Nase.
    Lizzy schickt mir einen flehenden Blick über ihre Schulter, bevor sie sie weiter tätschelt und gurrt. »Alles passiert aus einem Grund. Krystal wird schon wieder in Ordnung kommen, Mom.«
    Ich fahre mir mit der Hand übers Gesicht. Der Sonntagmorgenbrunch wurde von der Verkündung von Krystals und Wills Trennung gesprengt. Sie haben die Botschaft gemeinsam überbracht, Händchen haltend, und ich dachte daran, um wie viel stärker sie ist, als ich.
    Als ich meine Hochzeit abgesagt habe, wollte ich niemanden ansehen und habe die Stadt so schnell verlassen, wie ich konnte. Nicht Krystal. Sie hat die Neuigkeiten mit gestrafften Schultern und erhobenem Haupt überbracht. Dann haben Will und sie sich umarmt, bevor er gegangen ist.
    Es wäre kurz und schmerzlos gewesen, wenn meine Mom nicht derart neben sich stehen würde.
    Ich drehe mich von Moms Tränen weg und laufe direkt in Krystal. Ich habe sie den ganzen Morgen gemieden, aus Angst, sie würde mir die Schuld geben.
    »Können wir draußen reden?«, fragt sie leise.
    Ich nicke und folge ihr nach hinten aus dem Haus. Der Himmel hat eine dunkelgraue Farbe, und es hat den ganzen Morgen über immer wieder genieselt. Vor einem Jahr, als ich Will gesagt habe, dass ich die Hochzeit nicht durchziehen könne, war das Wetter genauso. Wir sind am Fluss entlanggelaufen, und der Regen hat unsere Tränen verborgen, während ich ihm kleine Brocken der Wahrheit hingeworfen habe.
    Ich habe ihm gesagt, wie sehr ich am Fluss geblutet hatte und dass ich ins Krankenhaus gefahren war. Ich habe ihm nicht gesagt, dass ich
keine
Fehlgeburt hatte.
    Ich habe ihm gesagt, es wäre okay, weil ich ohnehin nicht bereit wäre, eine Mom zu sein. Ich habe ihm nicht gesagt, dass ich mein Baby jemand anderem geben würde.
    Ich habe ihm gesagt, ich würde mich fühlen, als hätte ich ihm die Hochzeit aufgezwungen. Ich habe ihm nicht gesagt, dass das Baby nicht seines war.
    Durch die Erinnerung wird mir kalt, und ich erstarre auf der Verandatreppe.
    Krystal hat den halben Weg zum Fluss hinter sich gebracht, bis ihr auffällt, dass ich stehen geblieben bin. Sie dreht sich um und winkt mich zu sich. »Komm schon, Mags.«
    Ich schlucke und zwinge mich vorwärts, um aufzuholen. Als ich sie erreiche, sagt sie nichts, sondern geht weiter. Keine von uns sagt etwas, bis wir am Steg ankommen.
    »Ich war immer so eifersüchtig auf dich«, gesteht sie.
    »Was?« Meine älteste Schwester ist so perfekt, wie es ein Mensch nur sein kann. Ich kann mir nicht vorstellen, warum sie jemals auf mich eifersüchtig sein könnte. »Wieso?«
    Sie zuckt die Schultern. »Du warst die Lustige, die Coole. Sogar, als du jung warst und Will dich nur als Kind betrachtet hat, hat er es geliebt, in deiner Nähe zu sein.«
    »Er hing mit allen von uns rum«, wende ich ein. »Nicht nur mit mir.«
    »Ich war die Langweilige.«
    »Du bist nicht

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