Zersplittertes Herz
Date hingelaufen?«
Ihre Schritte verstummen, und ich gestatte es mir, zu lachen. »Die sind schon ein seltsames Paar.«
Maggie spritzt sich Wasser ins Gesicht. »Sie meinen es nur gut. Wir sollten zurückgehen.«
Mit einem Seufzen nicke ich zur Tür. »Geh schon. Ich treffe mich in ein paar Minuten mit dir.«
»Die Gerüchteküche ist wahrscheinlich schon am Brodeln. Bestimmt heißt es, ich sei hier drin am Verzweifeln und dass ich Will unbedingt wieder haben will, um mein kaputtes Leben zu reparieren.«
Bei den Worten zieht sich eine Faust in meiner Brust zusammen. »Tust du das?«
Sie schließt die Augen. »Niemand kann mich reparieren, Asher. Dich eingeschlossen.«
Ich lasse sie gehen. Lasse sie mich ausschließen. Für den Augenblick.
Ein paar Minuten später kehre ich auf die Party zurück, doch als ich den Raum überblicke, kann ich Maggie nicht sehen.
»Sie ist gegangen.«
Ich drehe mich um und sehe Maggies Schwester Krystal. »Gegangen?«
Sie schüttelt den Kopf. »Das schafft nur Maggie, eine Party zu verlassen, ohne es ihrem Date zu sagen.«
»Es fühlt sich irgendwie wie ein Tritt in die Eier an«, gebe ich zu.
Ihr Gesicht entspannt sich ein wenig. »Ich bin übrigens ein großer Fan, und es ist peinlich, das vor dem Freund meiner kleinen Schwester zuzugeben.«
»Danke.« Ich hebe eine Augenbraue. »Hat sie mich ihren Freund genannt?«
Krystal schnaubt. »Willst du mich veralbern? Sie spricht kaum mit mir. Ich habe ihr den Mann gestohlen, erinnerst du dich?«
»Hm. So hat sie es mir nicht erzählt.«
Stille breitet sich für ein paar Herzschläge zwischen uns aus. »Es tut mir leid, weißt du. Das alles ist so beschissen«, sagt Krystal. Sie schluckt, und Tränen steigen ihr in die Augen. Als sie wieder spricht, kann ich sie kaum hören. »Will war schon immer in Maggie verliebt, und ich war immer schon in Will verliebt.«
»Und was ist mit Maggie?«
Krystal zieht die Brauen zusammen. »Maggie? Maggie ist zu beschäftigt damit, sich selbst zu hassen, um jemanden zu lieben.«
12. Kapitel
William
»Du hättest mir sagen sollen, dass du mich nicht heiraten möchtest«, sage ich zu Krystal.
Sie erstarrt, als sie einen der Diamantstecker aus ihrem Ohr nehmen will. »Was?«
Sie öffnet die Lippen. Eine Minute denke ich, sie würde vielleicht so tun, als wüsste sie von nichts, doch stattdessen, sinkt sie in den Stuhl vor ihrem Schminkspiegel und sieht ihre Hände an. »Ich will dich heiraten.«
Unsere Gäste haben das Haus für die Nacht verlassen, und ich kann dieses Gespräch nicht weiter hinauszögern. Ich mustere sie im Spiegel und fühle mich leer. Sie sieht wunderschön aus. Ihr Haar hat sie aus ihrem Nacken gestrichen und es in einer Art Dutt hochgesteckt, dazu hat sie ein langes, schwarzes Kleid gewählt, das ihre Kinnlinie unglaublich elegant wirken lässt. Unter dem Kleid trägt sie den BH und den Slip, den ich ihr zum Valentinstag geschenkt habe.
Auf dem Papier passen wir so gut zusammen. Wir sind gebildet, haben dieselben Prinzipien, und wir wollen dieselben Dinge im Leben erreichen. Wir lieben einander.
Warum ist das nicht genug?
»Wenn du mich heiraten willst«, sage ich langsam, »warum hast du dann unsere Hochzeit sabotiert?«
Eine tränennasse Linie Mascara läuft ihr Gesicht hinab. Ihre Wimpern sind feucht, als sie zu mir aufblickt. »Weil du sie immer noch liebst.« Die Worte sind eine Tatsache. Sie werden mir nicht wie eine Beleidigung ins Gesicht geworfen oder wie eine Beschuldigung. Sie überbringt sie wie eine unglückliche Wahrheit.
»Aber ich liebe dich auch.« Meine Stimme bricht, als ich es ausspreche.
»Ich weiß, dass du das tust.«
»Aber
warum
dann?« Ich sinke auf meine Knie und nehme ihre Hände in meine.
Sie streicht durch mein Haar. »Ich wollte nicht mein Leben damit verbringen, mich zu fragen, ob der Mann, neben dem ich schlafe, lieber neben jemand anderem schlafen würde.«
Schuldbewusst kneife ich meine Augen zusammen. »Ich habe dich gebraucht, um an mich zu glauben. An uns. Die Hochzeit … Sie hat mich alles hinterfragen lassen. Sie hat mich uns hinterfragen lassen.«
»Ich habe Zeit gebraucht.«
»Zeit wofür?«
»Um mir zu beweisen, dass es zwischen dir und Maggie aus ist.« Sie schickt mir ein trauriges Lächeln. »Aber das ist nicht passiert, und mir wurde klar, dass ich nicht mal mein eigenes Leben lebe. Ich habe das Leben gelebt, dass du und Maggie geplant habt.«
»Warum hast du nicht einfach darum gebeten, die Hochzeit zu
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