Zersplittertes Herz
bemerkst, dass das hier eine schlechte Idee ist.«
Mein Herz sinkt, und mein Magen macht einen Satz. Sie kollidieren in mir, meine Lungen fallen ihnen zum Opfer, werden von den Trümmern zerrissen.
Warum kann er nicht verletzt aussehen? Niedergeschmettert von meiner Taktlosigkeit? Alles, außer diesem vorsichtigen Du-Kannst-Mich-Nicht-Verletzten-Ausdruck, den ich so gut kenne.
Er geht davon, und ich balle meine Hände zu Fäusten, um dem Drang zu widerstehen, ihm nachzulaufen. Dem Instinkt, zu erklären, was nicht erklärt werden kann.
»Er ist nicht gut für dich, Maggie«, sagt Will leise.
»Das ist nicht fair.«
Will legt einen Finger auf meine Lippen und mustert mich. »Tut mir leid.« Meint er den Kuss? Seine Worte an Asher? »Es tut mir leid, dass ich nicht sein konnte, was du gebraucht hast. So leid. Du wirst nie wissen, wie sehr.«
Dann geht er fort. Und ich bin alleine mit nichts weiter, als dem Geschmack von Reue und der Last meiner Lügen, die mir Gesellschaft leisten.
Asher
Ich will ein Loch in die Wand von William Baileys so beschissen extravagantem Haus schlagen. Ich will sein Porzellanservice zerschlagen und seine Kristallgläser zerschmettern.
Ich will
trinken
.
Letzteres ist es, was mich derart unsicher macht, während ich meine ausgetrockneten Lippen lecke und die Tür beobachte, darauf wartend, dass sie zurückkommt. Ich gehe nicht ohne sie. Ich werde nicht mit eingeklemmtem Schwanz davonlaufen, wie er es gerne von mir gesehen hätte. Er hat mich kommen sehen und sie geküsst, um zu beweisen, dass er es kann.
Sie hat es zugelassen.
Seine Lippen waren auf Maggie, und ich wollte ihn über den Rasen werfen, wollte Befriedigung darüber spüren, sobald meine Fingerknöchel seinen Schädel treffen.
Gott. Verdammt
.
Will nähert sich mir, die Hände in seine schwarzen, gebügelten Hosen gesteckt. Ich hasse ihn in diesem Moment so sehr, dass ich meine Finger zu Fäusten ballen muss, um mich davon abzuhalten, ihn zu Boden zu reißen.
Mit der Hand fährt er sich durch sein blondes Haar, sieht sich zwischen den Partygästen um.
Gott. Dieser Typ schreit nach Klasse und Stil und stinkt nach Geld.
Ich folge seinem Blick.
Maggie ist wiedergekommen. Sie hat ihr flammend rotes Haar aus dem Nacken gestrichen und die Stelle offenbart, von der ich weiß, dass es sie verrückt macht, dort berührt zu werden.
Will starrt sie mit nacktem Verlangen in seinen Augen an.
Maggie sieht mich und erstarrt – scheint vor Angst wie gelähmt zu sein. »Ich brauche eine Minute«, sagt sie und weicht einen Schritt zurück. Sie sieht zu Will. »Darf ich das Badezimmer benutzen?«
Will wirft einen Blick über ihre Schuler. »Ich denke, Tante Shirley ist darin. Du kannst das neben dem Schlafzimmer am Ende des Ganges nehmen.«
Will und ich sehen ihr zu, wie sie geht. Die Anspannung zwischen uns ist stark genug, um blaue Flecken zu hinterlassen.
»Halte dich von Maggie fern«, warnt Will mich leise, während sein Blick auf Maggies verschwindender Gestalt liegt. »Sie verdient etwas Besseres. Weiß sie überhaupt von Juliana?«
Ich sehe ihn nicht an. Diese Befriedigung gebe ich ihm nicht. Meine Fäuste sind derart fest zusammengeballt, dass die Haut um meine Fingerknöchel brennt. Ich zwinge mich, meine Hände zu entspannen und wegzugehen, Maggie zu folgen, ohne ein Wort an den Mann, der denkt, er habe einen Anspruch auf sie.
Ich finde sie im Hauptbadezimmer. Sie steht vor den Bodenschränken, Hände mit hängendem Kopf an die Kanten gepresst. Sie sieht nicht hoch. »Geh weg.«
Ich drehe das Türschloss, bevor ich die Hände auf ihre Taille lege. Unsere Blicke treffen sich im Spiegel.
Flammen tanzen in ihren Augen. »Ich bin total im Arsch, Asher. Siehst du das denn nicht? Dass ich eine verdammte, familienzerstörende
Schlampe
bin?«
Ich beobachte sie im Spiegel, während ich die Linie ihrer Wange mit meinem Daumen nachziehe und mich nach vorne lehne, um meine Lippen an die weiche, entblößte Länge ihres Halses zu drücken.
Dieses Knistern
.
Es ist jedes Mal da, wenn ich sie berühre, und es peitscht wie ein brutaler, hungriger Rausch durch meine Adern. Sie fühlt es auch. Ich kann es in ihren Augen sehen. Fühle es daran, wie sie ihren Körper instinktiv näher an meinen presst.
Sie fasst nach hinten und vergräbt ihre Finger in meinem Haar. »Warum bist du überhaupt noch hier?«
Abermals treffen sich unsere Blicke im Spiegel. Ich schiebe meine Hand in den oberen Teil ihres halterlosen Kleides und
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