Zerwüteter Pakt (German Edition)
Gloria vergrub ihren Kopf in seine Armen. Kirt lächelte. »Weißt du was?« Sie schaute ihn fragend an. »Klingt es blöd, wenn ich zu dir sage, dass du mein Engel bist?« Gloria lächelte. »Mmh… Klingt schön.« Kirt lachte, strich mit seinen Händen über ihr Kinn bis hin zum Anfang ihrer Flosse. »Du bist mein ganz persönlicher Engel!« Er küsste sie und als wäre niemals ein Schnitt in ihrer Beziehung gewesen, verbrachten sie den halben Tag im Ozean. Gloria wirkte überglücklich… Doch allmählich wurde sie nachdenklich. Sie erinnerte sich daran, was Maribell zu ihnen gesagt hatte und wollte sich vergewissern, dass sie alles richtig verstanden hatte.
»Kirt?« »Ja?« Gloria druckste herum, ehe sie schließlich das Wort ergriff. »Noch mal zusammengefasst… Diese Rosemia war eine Hexe. Und Arsenjo bot dir damals an, dass er sie frei gibt, wenn du ihm im Umkehrschluss sagst, wann und wo ein Todesengel mit einer verstorbenen Seele aufkreuzt?« Kirt schaute sie ernst an. »Ja… genau. Nur wollte ich damals nicht wahrhaben, dass Rosemia gar nicht frei sein wollte. Ganz im Gegenteil – sie war die perfekte Hexe!« Gloria nickte und dachte nach. »Das heißt, du bist den Deal eingegangen und in Wahrheit hat dich Arsenjo verarscht!« Kirt seufzte. »Bohr´ noch schön in der Wunde… Herzlichen Dank.« Gloria grinste.
»Jetzt habe ich zumindest verstanden, warum du ein Nichts wurdest.« Gloria dachte an den letzten Sommer. Damals hatte sie Kirt des Öfteren gebeten, über seine Vergangenheit zu reden, doch er rückte nie mit der Sprache heraus. Glorias Grinsen wurde noch größer. »Ich glaube, an deiner Stelle hätte ich es auch nicht erzählt.« Kirt zuckte mit den Schultern. »Jetzt weißt du es. Leider bin ja nicht nur ich auf eine Hexe reingefallen, sondern du auch!« Gloria verzog das Gesicht. »Herzlichen Dank!«
Kirt strich Gloria schmunzelnd über die Haare. Sein Blick wirkte liebevoll und Gloria genoss es, pausenlos von ihm geküsst zu werden. Doch eines wollte sie dringend noch geklärt wissen: »Ich habe die Sache mit der Prophezeiung nicht ganz verstanden.« Kirt seufzte. »Vergiss diese komische Prophezeiung. Sie ist doch eh schon in Erfüllung gegangen.« Skeptisch schaute Gloria ihn an. »Was meinst du damit?« Kirt lachte.
»Bislang war es noch nie vorgekommen, dass ein Engel Thorgret enttäuscht. Ausgerechnet ich tappte ins Fettnäpfchen. Wenn diese Prophezeiung also von einem gefallenen Engel spricht, dann war wohl oder übel ich damit gemeint!« Für Kirt schien die Angelegenheit sonnenklar. Und auch in Glorias Ohren klang dieses Argument logisch. Trotzdem ging ihr Maribells fanatischer Gesichtsausdruck nicht aus dem Kopf. Sie riet Gloria, sich diese Prophezeiung zu Herzen zu nehmen. Sollte es für sie womöglich eine größere Bedeutung haben, als ihr bislang bewusst war? Mit Kirt konnte sie nicht darüber reden. Es musste einen Grund geben, dass Maribell diese Information nur Gloria und nicht ihrem Enkel zusteckte… Sie war so tief in ihren Gedanken versunken, dass Kirt sie schließlich herausriss:
»Ist alles okay mit dir?« Gloria sah ihn entgeistert an. »Ja, ja.« Sie dachte an Maribell und schaute Kirt fragend an. »Erklär´ mir doch bitte noch mal, was genau hinter diesem Plan von Gott steckte?« Nun atmete Kirt tief durch. »Also… Ich versuche es mal ganz einfach auszudrücken. Thorgret gefiel es selbst nicht, einen seiner Engel zu verstoßen. Er wollte mich gern zurückhaben. Die Frage war nur… wie?« Gloria hörte Kirt aufmerksam zu, als er weitersprach: »Diese Prophezeiung sagt doch aus, dass der gefallene Engel für jemand anderen selbstlos handeln wird.« »Und?« Kirt lächelte und fuhr fort: »Als wir uns anfreundeten, brachte das Thorgret auf eine Idee… Er nahm mir das Wichtigste in meinem Leben – dich… Und er wollte wissen, wie ich auf deinen anstehenden Tod reagieren würde.«
Kirt hielt inne, ehe er von neuem das Wort ergriff. »Bevor ich dich kennen lernte, war mir vieles egal. Ich musste nie für etwas kämpfen. In dieser Hinsicht warst du anders! Für dich stand dein Leben auf Messers Schneide. Das klingt vielleicht seltsam, aber du hast mir viel beigebracht.« »Ich?« Gloria lächelte und wartete, dass er fortfuhr. »Natürlich. Weißt du nicht mehr, was du sagtest, als du mir von deinem Todesdatum erzählt hast?« Gloria dachte einen kurzen Moment nach. »Nicht so richtig…«
»Du sagtest, dass für jemanden wie mich der Tod keine Rolle
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