Zerwüteter Pakt (German Edition)
schlang ihre Arme eng um Kirts Hals und küsste ihn. Dieser Moment gehörte einzig und allein ihnen. Also versuchte Gloria, alles andere aus ihrem Kopf zu streichen und genoss den Abend… die Nacht… bis in die Morgenstunden hinein. Die Frage, weshalb Magnus ihr in jener Nacht nicht auflauerte, hatte einen Grund. Denn zum gleichen Zeitpunkt befand er sich in den heiligen Gemäuern des Vesuvs – im Gespräch mit Arsenjo!
Während Magnus in einem Sessel vor dem Kamin Platz genommen hatte, stand Arsenjo nachdenklich vor einem Pult. Ein Blick über seine Schulter offenbarte: Dieses Pult war ein überdimensionales Roulette-Spiel. Mit düsterer Miene warf er die Kugel ins Innere und schaute ihr dabei zu, wie sie tanzte und schließlich einen Punkt fand, an dem sie verharrte… Und urplötzlich schien Arsenjos nachdenklicher Gesichtsausdruck wie fortgewischt. »Ich habe einen genialen Gedanken!«
Arsenjo grinste und drehte sich zu Magnus um. Interessiert schaute er auf, als es keine Sekunde später plötzlich an der Tür klopfte. Arsenjo ärgerte sich, genau in diesem Moment unterbrochen zu werden. »Wer gebietet Einlass?« Arsenjos Stimmte donnerte durch den Raum, ehe sich die Tür öffnete. Melina streckte zaghaft den Kopf herein und Magnus stand augenblicklich auf, um sie zu empfangen. Ein freudiges Lächeln trat auf sein Gesicht und auch Melina schien froh zu sein, Magnus in ihrer Nähe zu wissen. Dicht nebeneinander gingen sie zu Arsenjo, dem das gemeinsame Auftreten der beiden nicht verborgen blieb. Für einen Moment überlegte er, seinen Teufelsgefährten auf diese neue Affäre anzusprechen, doch er beließ es bei einem müden Lächeln.
Arsenjos letzter Gedanke am Roulett inspirierte ihn noch immer. Nur würde er diesen in Melinas Gegenwart nicht erwähnen… Nachdenklich rieb er sich mit dem Zeigefinger über das Kinn. »Was hast du mir zu berichten?« Sein Blick fand Melinas, die sich mit einem diebischen Grinsen vor Arsenjo stellte. »Bis jetzt hat sich Gloria nicht geweigert. Ab morgen werde ich sie aber in mein Handeln einbeziehen. Und es gibt noch etwas Erwähnenswertes.« Arsenjos kalte Augen schienen nur wenig interessiert an Melinas Mitteilung, doch sie fuhr unbeirrt fort:
»Gloria traf sich heute Vormittag mit Tarido, einem Erzengel.« Sie schmunzelte und erklärte weiter: »Ihm teilte sie mit, dass sie nicht gewillt ist, ihre Hexenpflicht zu erfüllen. Leider verschwanden sie so schnell, dass ich keine näheren Informationen erhaschen konnte. Aber ich frage mich, was eine Hexe mit einem Erzengel über ihre Aufträge zu plaudern hat!« Sie sah Arsenjo mit einem verhohlenen Grinsen an. Magnus nickte ihr zu und auch Arsenjo fühlte sich bestätigt – nur konnten zum hiesigen Zeitpunkt weder Magnus noch Melina einschätzen, weshalb.
Impulsiv schritt er plötzlich durch den Raum, ließ dabei die Arme weit ausgebreitet durch die Luft gleiten und drehte sich wieder zu Magnus und Melina um. Sein Blick durchbohrte den Teufelsgefährten, dem nicht verborgen blieb, wie erpicht Arsenjo plötzlich von etwas zu sein schien.
»Erinnerst du dich noch an Margaretha?« »Margaretha?« Magnus hielt inne, ehe er fortfuhr: »Die kleine Margaretha von Waldeck?« Melina klinkte sich ein: »Wer ist das?« Arsenjo grinste. »Sie lebt nicht mehr.« Und Magnus ergänzte finster: »Schon lange nicht mehr.« Melina zuckte mit den Schultern. »Und was hat das mit Gloria zu tun?« Arsenjo rieb sich erneut nachdenklich das Kinn. Magnus verstand bereits, worauf Arsenjo hinaus wollte, doch Melina gegenüber würde er es nicht wagen, diese Information preiszugeben. Stattdessen ergriff Arsenjo das Wort und klärte Melina über das Ableben des sagenumwobenen Mädchens Margaretha von Waldeck auf:
»In der menschlichen Welt war sie einst bekannt und man findet sie sogar noch heute in Büchern. In der Zwischenwelt hingegen wurde ihre Geschichte sogar unsterblich! Sie steht bis zum heutigen Tage für den ewigen Schlagabtausch zwischen Gut und Böse.« Melina schaute Arsenjo neugierig an. Sie wagte es nicht, ihn zu unterbrechen und so fuhr Arsenjo fort: »Sie ist das einzige Wesen, das Thorgret jemals an mich verlor!« Er grinste und Magnus, der unterdessen vor das Kaminfeuer trat, stieg in sein plötzliches Siegeslachen ein. Melina schaute Magnus fragend an. »Was ist geschehen?« Er wandte sich ihr zu. »Es war eine schnelllebige Zeit.« Arsenjo unterbrach ihn: »Allerdings! Schnelllebig und genauso rasch schlug der Tod zu, wenn man
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