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Zerwüteter Pakt (German Edition)

Zerwüteter Pakt (German Edition)

Titel: Zerwüteter Pakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Verner
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wahr?«
    Sie stoppte und stellte sich vor Kirt. »Es ist nicht immer die Gerechtigkeit, die siegt. Doch eines solltest du nie vergessen: Es sind unsere Tugenden und Entscheidungen, die uns durchs Leben führen. Und ein jeder trifft irgendwann seinen Meister!« Verwirrt starrte Kirt Atume in die Augen. Ihm war nicht klar, was sie mit diesen Worten sagen wollte. Atume schaute ihn eindringlich an und ergänzte:
    »In Gloria fandst du deinen Wendepunkt. Jede Person trifft irgendwann auf ein Wesen, das dem eigenen Leben für immer eine neue Richtung gibt… Ob im Positiven oder Negativen. Und meistens… umschließt ein und dieselbe Prophezeiung Freud wie auch Leid. Oder so wie du es nanntest… Sieg und Niederlage!« Unschlüssig, was er von ihren Worten halten sollte, dachte Kirt nach, doch Atume fuhr gleich fort:
    »Du solltest nun noch die letzte Weisheit erfahren – die dritte.« Atume schaute Kirt geheimnisvoll an und hob kaum merklich den Kopf. »Wenn du versuchen solltest, eine Prophezeiung über Glorias Leben zu suchen, sei dir bewusst, dass du sie niemals finden wirst, wenn du auch nur den geringsten Zweifel hast, die richtige Botschaft zu entschlüsseln!« Wie vor den Kopf gestoßen starrte Kirt Atume an. Sein Blick schweifte über die riesige Wiese mit etlichen Felstafeln – große und kleine, schiefe und gerade, dunkle und helle. Er drehte sich einmal um die eigene Achse. »Ist es gewiss? Steht eine dieser vielen Tafeln auch für die Zukunft von Gloria?« Atume lächelte. »Genau das… ist die Frage, nicht wahr? Doch sie dürfte niemals davon erfahren.« Kirt schaute erneut über die unendlich vielen Tafeln. »Wie soll ich die richtige finden?« Doch als er sich wieder zu Atume wandte, war sie verschwunden. Allein und verlassen drehte er sich immer wieder um die eigene Achse. Was sollte er tun?
    Noch nicht einmal den kleinsten Anhaltspunkt besaß er. Jeder dieser eingemeißelten Texte konnte Glorias sein. Und… natürlich hatte er somit seine Zweifel, den richtigen zu finden. Na super – wenn er allerdings auch nur die geringste Skepsis hatte, unter Hunderten von Steinen Glorias Zukunft zu wählen… Dann war es laut der dritten Weisheit vorprogrammiert, zu scheitern! Wie sollte er um Gottes Willen beginnen?
    Kirt kniete zu einem der Steine nieder und begann zu lesen: ‹Versprechen zerbrechen. Zeichen weichen. Ohne Rat, ohne Tat findet der Stille die Ruhe und der Geschäftige Beschäftigte.› Kirt zog die Augenbrauen zusammen. Er las erst gar nicht weiter. Das war ihm zu hoch. Diese Prophezeiung hatte mit hundertprozentiger Sicherheit nichts mit Gloria zu tun. Er rutschte auf den Knien zu dem benachbarten Stein und las den dort eingemeißelten Text: ‹Verdruss und Schmach. Der frühe Fürst erlangt den Preis seines Kampfes. In Siegestrunkenheit besteigt er die Emporen des Himmels. Doch all jene Wesen, die ihm im Kampf erlegen, warten auf ein Wiedersehen!› Verdutzt blickte Kirt auf die Steintafel. Auch dieser Text konnte unmöglich zu Glorias Zukunft gehören.
    Unglücklich schweifte sein Blick über die unendlich vielen Steine, die kreuz und quer aus dem Boden ragten. Wie um alles in der Welt sollte er die richtige Botschaft auswählen, wenn er selbst keine Ahnung hatte, wie die Zukunft aussah? Ganz zu schweigen davon, dass man nicht den leisesten Zweifel an der Auswahl haben durfte! Kirt fühlte sich machtlos. Er setzte sich auf den Boden und lehnte den Rücken an einen der Steine. Wie um Himmels Willen sollte er Glorias Prophezeiung finden? Und was würde es überhaupt bringen? Es musste einen wichtigen Hintergrund geben, sonst hätte Atume ihn nicht hierher geführt. Aber wie sollte er dieser Aufgabe Herr werden? Lag womöglich genau hierin seine Chance, Gloria zurückzugewinnen? Doch solange Kirt auch nachdachte… Er kam zu keinem Schluss, noch hatte er eine Idee, Glorias Prophezeiung zu finden.
    Insgesamt gab es also drei Weisheiten, die mit diesem Ort in Verbindung standen: Erstens… Wenn über einen selbst eine Prophezeiung existierte, war man machtlos sie zu finden. Nur eine andere Person – und diese musste fest an einen glauben – war dazu im Stande. Das hieß auf gut Deutsch, dass jede Weissagung überflüssig war, wenn man nicht zusätzlich einen Freund besaß, der von dem Hof der Prophezeiungen wusste. Wie sagte Atume so schön… ‹ Jeder bestimmt seine Zukunft selbst.› Die Weissagungen auf den Steintafeln verraten lediglich den Hauch einer Zukunft, für die es sich lohnt, zu

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