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Zerwüteter Pakt (German Edition)

Zerwüteter Pakt (German Edition)

Titel: Zerwüteter Pakt (German Edition)
Autoren: Daria Verner
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spürte, wie ihr Vater die Fassung verlor. Sie wusste einfach nichts zu entgegnen.
    Wenn er sie tatsächlich belauscht hatte, stand seine Meinung bereits fest: Sie drehte am Rad! Warum überschlugen sich ausgerechnet jetzt die Dinge? Gloria schüttelte den Kopf. »Papa, denk´ bitte nicht, dass ich sie nicht mehr alle habe.« »Ich warte auf eine Antwort!« Der säuerliche Klang in seiner Stimme offenbarte, dass sie ihr Verhalten erklären musste; egal wie. – Als sich plötzlich auf der Fensterscheibe hinter Herrn Truhst tiefrote Buchstaben zeichneten! ‹Von Malerhand – den Teufel an die Wand gesandt!› Als würde jemand Gloria langsam in den Wahnsinn treiben wollen, schrieb sich die verhasste Schrift auf die Scheibe.
    Entsetzen trat in Glorias Augen; obwohl sie versuchte, ruhig zu bleiben. Doch Herrn Truhst blieb nicht verborgen, wie Gloria für einen Moment an ihm vorbeistarrte. Er drehte sich um. Die Schrift verschwand, noch bevor er sie wahrnehmen konnte. »Was starrst du aus dem Fenster? Siehst du wieder irgendwelche Geister? Ich will eine Antwort von dir!« Doch Gloria brachte kein Wort mehr über die Lippen. »Himmelsakra, was ist nur in dich gefahren? Glaubst du, ich hab´ Lust, dich irgendwann vom Asphalt zu kratzen, weil du dich umgebracht hast?« Kamilla ergriff wütend das Wort. Sie war pikiert über sein Verhalten. »Jetzt mal´ doch nicht gleich den Teufel an die Wand!«
    Gloria blickte zu Kamilla und erstarrte! Im selben Moment glitt ihr das Wasserglas aus der Hand, das mit seinem klirrenden Aufprall in abertausend Scherben zersprang. Besaß dieses sonst so belanglose Sprichwort einen wahren Kern? Panisch wanderten Glorias Augen zu den Scherben. Was wurde hier gespielt? Während nun sogar Kamilla und Herr Truhst aneinander gerieten, ratterten tausend Gedanken durch Glorias Kopf: Arsen – Sekten – Tod – Sucht – Den Teufel an die Wand malen… Wie ferngesteuert bückte sich Gloria, um die Scherben aufzusammeln. Sie spürte regelrecht den Hohn – als hätte sie tatsächlich ein Gespür, eine Art siebten Sinn für diese böse Kreatur entwickelt. Doch plötzlich kam sie auf eine Idee und unterbrach nachdenklich den Streit zwischen Kamilla und ihren Vater:
    »Ich habe mit all diesen Vorwürfen wirklich nichts zu tun, Papa! Ich werde mich nicht umbringen, glaub´ mir. Ruf´ doch einfach bei Silke und Jens an – er wird dir bestätigen, dass ich diese Postkarte erst vor ein paar Tagen zugesteckt bekam. Wirklich!« Gloria schaute von Kamilla zu ihrem Vater und zurück. »Und überleg´ doch mal: Wenn mir dieser Begriff ‹Arsenjo› so wichtig gewesen wäre, hätte ich die Karte doch niemals einfach so herumliegen lassen!« Kurzerhand holte Gloria das Telefonbuch herbei und tippte die Nummer ein.
    Unterdessen begann Kamilla, die Scherben aufzusammeln, als Glorias Vater bereits auf das Freisprechen-Symbol drückte. Das monotone Tuten währte nicht lange. Silke meldete sich am anderen Ende: »Ja bitte?« »Hallo Silke, hier ist Richard. Wie geht es dir?« Doch anstelle eines lapidaren Alles-ist-gut trat ein Schweigen ein, so dass Herr Truhst für einen Moment dachte, die Leitung sei unterbrochen. »Silke?« Kamilla, Herr Truhst und Gloria vernahmen ein leises Schluchzen, woraufhin sie sich mit fragenden Blicken ansahen; weinte Silke?
    Vollkommen verblüfft schauten sie sich in die Augen, als Herr Truhst bereits einlenkte: »Entschuldige, soll ich später noch mal anrufen?« Nach einem kurzen Schweigen ergriff Silke das Wort: »Jens hatte gestern einen schweren Fahrradunfall. Er ist immer noch nicht ansprechbar.« Silke hielt kurz inne, ehe sie weitersprach: »Er wurde abseits der normalen Wege des Wildparks gefunden. Ich weiß auch nicht, was er da wollte…«

5 Spurensuche
    Eines stand fest: Was auch immer der Begriff ‹Arsenjo› bedeutete, es musste einen Zusammenhang zwischen Glorias Hetzjagd durch den Wald, dem Erscheinen der Schrift und Herrn Truhsts Recherchen geben! Dass Jens ausgerechnet jetzt einen Unfall hatte – abseits des Naturzentrums, flößte Gloria zusätzliche Angst ein. Was wurde hier gespielt? Am nächsten Morgen stand Gloria früh auf. Wiederkehrende Alpträume hatten an ihr gezerrt: Rote Buchstaben, Kirts Tod, der Streit mit ihrem Vater! Was auch immer passierte, Gloria musste an ihrem Plan festhalten, über den Pfarrer an einen Todesengel zu gelangen… Dies wurde in Anbetracht der aktuellen Geschehnisse wichtiger denn je!
    Nach dem Gottesdienst ging sie also mit einem
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