Zerwüteter Pakt (German Edition)

toxisch… Während Gloria vermutet hätte, auf diverse chemikalische Zusammenhänge und technische Ausarbeitungen zu stoßen, reihte Google stattdessen sämtliche Mordtheorien auf: Ein Link nach dem anderen verwies auf die tödliche Gefahr von Arsen. Sofort klickte Gloria die erste Seite an und las sich einen Artikel über ‹Margaretha von Waldeck› durch. Sie überflog den Text nur grob, stieß dabei jedoch auf merkwürdige Vorkommnisse:
    Auf Schloss Arolsen bei Bad Wildungen lebte eine adelige Familie. Die junge Frau Margaretha von Waldeck muss außerordentlich hübsch gewesen sein. Gleich mehrere mächtige Verehrer ließen ihr Geschenke zukommen, was wiederum anderen Adligen missfiel.
    Gloria las weiter: Damals wurde offenbar nicht lange gezögert… Die Ermordung von Menschen, vor allem in Adelskreisen, war eine gängige und zugleich gefürchtete Vorgehensweise. Doch der Fall Margarethas galt bis heute als mysteriös: Keine Beweise, gleich mehrere Mordmotive, seltsame Vorkommnisse… Gloria scrollte die Seite hinunter und las weiter. Vielleicht fand sie einen Hinweis auf Geschehnisse, die den ihren glichen.
    Margaretha wurde nur 21 Jahre alt. Dabei soll das Gift Arsen eine entscheidende Rolle gespielt haben. Selbst die Männer, die um sie buhlten, fanden einen zügigen Tod. Doch Margarethas Ende blieb rätselhaft. Auf dem Friedhof des heiligen Franziskaner-Ordens habe man die Gräfin angeblich beigesetzt – wie auch die anderen Mitglieder des Hofes. Doch von Margaretha existierte keine Grabstätte. Man munkelte, sie sei durch Arsen ermordet wurden. Doch was passierte mit dem Leichnam? Gloria dachte nach, ehe sie sich wieder auf den Text konzentrierte.
    Arsen war ein heimtückisches Gift. Bereits kleinste Mengen führten zum Tod. Allerdings lag es im Ermessen des Täters, ob er sein Opfer quälen wollte. Denn entweder wirkte das Gift binnen zwölf Stunden tödlich oder der Sterbevorgang zog sich Tage oder gar Wochen lang hin. In Margarethas Fall muss es besonders heimtückisch und schlimm gewesen sein. An dieser Stelle beendete Gloria ihre Recherchen und kehrte zurück zu den Google-Suchergebnissen. Im Prinzip war sie bislang nicht schlauer geworden, was Gloria wurmte. Sie tappte vollkommen im Dunkeln. Erneut klickte sie auf einen Link und fand einen Artikel zur Herkunft des gefährlichen Giftes: Von Arsenverbindungen wie Realgar oder Auripigment wusste die Menschheit schon seit der Antike.
    Plötzlich fiel Gloria aus allen Wolken. Adrenalin schoss durch ihren Körper und ließ sie regelrecht erstarren. Was dort geschrieben stand, konnte kein Zufall sein: Die erstmalige Erzeugung des Elements soll Albertus Magnus um 1250 gelungen sein! Allein der Name Magnus ließ sie hellhörig werden. Schnell las Gloria weiter: Metallisches Arsen und die schwerlöslichen Sulfide waren beinahe ungiftig. Doch das, was Albertus Magnus herstellte, war hochgradig toxisch! Er nannte es Arsenik. – Ein Gift, das als Mordinstrument reißenden Absatz fand und unglaublich vielen Menschen den Tod brachte. In Glorias Kopf überschlugen sich die Gedanken: Wie lange konnten zwischenirdische Wesen eigentlich leben? Was, wenn Albertus Magnus der Magnus war, den sie kannte? War die Namensgleichheit nur ein Zufall?
    Wenn man den Begriff ‹Arsenjo› eingab, fand man also Arsen; hergestellt von keinem geringerem als einer Person namens Magnus… Konnte es sein, dass ‹Arsenjo› vielleicht ebenfalls eine Person war? Und hatten am Ende Magnus oder dieser Arsenjo etwas mit der Teufelsschrift zu tun? Gloria überlegte krampfhaft, welche Rückschlüsse sich durch die neuen Erkenntnisse ergaben, als ein schepperndes Geräusch hinter ihr ertönte und sie zu Tode erschreckte! Reflexartig fuhr sie herum und zuckte zusammen. Das gesamte Regal an der Wand hinter ihrem Rücken brach binnen weniger Sekunden zusammen und sorgte für ohrenbetäubenden Lärm!
    Panische Angst durchflutete sie. Wer oder was hatte dieses Regal zum Einstürzen gebracht? Wie gebannt starrte Gloria durch den Raum. Eines schien klar: Sie war nicht allein! Aktenordner lagen herabgestürzt auf dem Boden. Was ging hier vor sich? Ohne langes Zögern schloss Gloria alle Internetseiten und fuhr blitzschnell den PC hinunter. Sie war sicher, dass von diesem lautstarken Scheppern ihr Vater wach geworden war. Wenn sie nicht entdeckt werden wollte, musste sie nun verdammt schnell sein!
    Gloria konnte sicher sein, dass sie beobachtet wurde. Klar war allerdings auch, dass sie lebenslangen