Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zerwüteter Pakt (German Edition)

Zerwüteter Pakt (German Edition)

Titel: Zerwüteter Pakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Verner
Vom Netzwerk:
Maribell an. Gloria erinnerte sich daran, dass Kirt ihr schon einmal geschrieben hatte, wie es dazu gekommen war. Doch vielleicht erfuhr sie heute mehr…
    Maribell ergriff das Wort: »Als klar war, dass Kirt gehen würde, habe ich ihm das Gegenstück zu meinem Buch gegeben.« Maribell holte kurz Luft und Gloria fragte sich insgeheim, weshalb Kirt dazu verdonnert worden war, diese Welt zu verlassen. Warum sonst schenkte Maribell ihm ein Buch, das wie ein Chat funktionierte…? Maribell tauchte plötzlich aus der Blüte und kam mit einem dicken Buch zurück, das sie auf den Tisch legte. Glorias Blick wirkte wie gebannt, als sie das Gegenstück ihres eigenen Exemplars sah. Atumes Finger glitten über den verzierten Buchdeckel und sie schaute Maribell ernst in die Augen.
    »Wofür war es gedacht?« »Ich wollte den Kontakt zu ihm nicht verlieren. Das ist alles.« »Und dann?« »Er hat es leider fortgeworfen. Weshalb, weiß ich nicht. – Bis eines Tages ein Mensch das Buch fand und als Tagebuch verwandte. Er schrieb all seine Sorgen hinein. Ich las von seinem Kummer.« Zum Glück lächelte Atume Maribell nun wieder an. »Und dann hast du ihm geschrieben?« »Ja. Wohl wissend um unsere Geheimnisse, doch ich habe nie eines verraten.« »Das heißt… Obwohl du dich längst zur Ruhe setztest, nutztest du deine Fähigkeiten als Blutengel!« »Ja, das habe ich.« Gloria war sich unsicher, was das bedeutete. Maribell zeigte sich jedoch nicht unterwürfig oder geknickt; eher selbstbewusst. Plötzlich seufzte Atume.
    »Und was ist das Ende vom Lied?« Atume klang zum ersten Mal richtig verärgert: »Gloria hätte den Tod ihrer Mutter schon verkraftet. Doch wegen dir steht ihre Welt nun Kopf.« Maribell schaute flüchtig zu Gloria, dann auf das Buch und schließlich senkte sie den Kopf. »Ich hatte keine Ahnung…« Trübselig strichen ihre Finger an dem Rücken des zugeschlagenen Buches entlang. Stille. Niemand sagte etwas. Dies war einer jener Momente, in denen man besser den Mund hielt. Gloria sah betreten zu Boden und schaute immer nur ganz kurz in die Runde. Die Stille dauerte an. Das Verhör hatte offensichtlich seinen Tiefpunkt erreicht!
    Atume wandte sich plötzlich an Gloria: »Hat Kirt dir jemals eine andere Welt außer deiner eigenen gezeigt?« Au weia! Hätte dieser Kelch nicht an ihr vorübergehen können? Schon als Gloria Atume im Wald ihre Geschichte erzählte, befand sie den Exkurs zu den Seelen für ‹nicht erwähnenswert.› Atumes Augenbrauen hoben sich und als ahnte sie schon, welches Glorias Antwort sein würde, wartete sie skeptisch darauf, dass sie etwas sagte.
    »Er hat mich einmal mitgenommen zu den Seelen. Mehr nicht.« Glorias Stimme klang traurig und sie traute sich nicht, den Blick von ihren Händen zu lösen oder gar Atume in die Augen zu sehen. Die Situation erschien einfach schrecklich! Atume sagte noch immer nichts, was die Spannung nahezu unerträglich machte. Gloria wagte es, Maribell einen Blick zuzuwerfen. Doch diese sah angestrengt auf ihr Buch, das sie mit beiden Händen umfasste. Als Atumes Stimme endlich die Stille brach, sahen Maribell und Gloria fast gleichzeitig auf.
    »Gloria war nicht der erste Mensch, dem das Gegenstück deines Buches in die Hände fiel.« – Das war eine simple Feststellung; nicht mehr und nicht weniger. Scheinbar konnte man Atume nicht so einfach aus der Reserve locken, denn Maribell wie auch Gloria hatten sich ihre Reaktion weitaus schlimmer vorgestellt. »Ja.« Maribell schlug plötzlich das Buch auf, während Atume das Wort an Gloria richtete: »Was glaubst du, weshalb Kirt sich überhaupt mit dir abgegeben hat?« Gloria fielen fast die Augen aus dem Kopf. – Das klang weiß Gott nicht nach einem Kompliment! Was sollte sie dazu schon sagen? Gloria dachte an ihre Anfangszeit in Düsseldorf. Kirt war ein seltsamer Fremder gewesen, der ihr manchmal mit seiner bloßen Anwesenheit Angst einjagen konnte. Unnahbar und fast schon gefährlich wirkte er damals auf sie.
    »Ich weiß nicht…« Gloria zuckte mit den Schultern, während Maribell die ersten Seiten des Buches aufschlug und plötzlich sah, dass Gloria und Kirt sich nach seinem Tod noch einmal geschrieben hatten! Maribell schien geschockt und blickte Gloria an, die so schnell gar nicht wusste, wen von beiden sie als erstes Rede und Antwort stehen sollte. Ganz offensichtlich hatte Maribell nicht mehr in das Buch gesehen, seit Kirt starb.
    »Bist du sicher, Kirt wirklich zu kennen?« In Atumes Stimme lag ein

Weitere Kostenlose Bücher