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Zerwüteter Pakt (German Edition)

Zerwüteter Pakt (German Edition)

Titel: Zerwüteter Pakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Verner
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Muschelhauses und klopfte an die riesige Glasluke, die offensichtlich der Eingang zu diesem Häuschen darstellte. Eine Meeresfrau mit dunkellila schimmernden, langen Haaren öffnete und freute sich augenblicklich über Atumes Besuch. Die beiden Frauen umarmten sich, während der Blick der Meeresfrau plötzlich auf Gloria fiel. Diesen Moment würde Gloria wohl nie vergessen! Denn es war jener, in dem sie zum allerersten Mal die Person traf, die ihr in der bislang schwersten Zeit ihres Lebens zur Seite gestanden hatte: Maribell!
    Es war ein Moment, in dem die Zeit still stand. Ein Moment, in dem nicht nur Gloria, sondern auch Maribell innehielt. Sie schauten sich an und Gloria fühlte augenblicklich, wie viel Fürsorge und Wärme von Maribell ausging. – Ein Engel… Im wahrsten Sinne des Wortes. Und obwohl sie sich noch nie zuvor gesehen hatten, spürte Gloria eine enge Verbundenheit zu ihr. Ihre Augen leuchteten vor Freude.
    Maribell breitete ihre Arme aus. »Es freut mich sehr, dass wir uns endlich einmal kennen lernen dürfen.« Diese Worte klangen seltsam. Es war nicht selbstverständlich, wie sie sich kennen und wertschätzen gelernt hatten. Noch dazu – und das fiel Gloria erst auf den zweiten Blick auf – erinnerte sie irgendetwas von Maribells Mimik an keinen geringeren als Kirt! Natürlich… Maribell war immerhin seine Großmutter.
    Gloria schwamm den letzten Meter auf Maribell zu und schließlich umarmten sie sich! Sie spürte Maribells Wärme und fühlte die Geborgenheit, die von ihr ausging. Auf eine seltsame Weise durchfuhr Gloria das Gefühl, als wäre sie auf genau diesen Moment zugerast und nun abrupt stehen geblieben: Ein Augenblick voller Ruhe – voller Sicherheit und Obhut. Es fühlte sich ein bisschen so an, als wäre Maribell ihre eigene Oma. Ein seltsamer Augenblick… Gloria fragte sich, wie viel Zeit vergangen war, seit ihr Atume im Wald begegnete. Von jetzt auf gleich hatte sich ihre Welt geändert; im wahrsten Sinne des Wortes. Und plötzlich entflammte in Gloria mehr denn je der Ehrgeiz, alles Erdenkliche zu unternehmen, um Kirt wiederzusehen!
    Maribell löste ihre Umarmung und schaute Gloria in die Augen. »Wie wundersam…« Maribells Stimme klang weich und hell, als sie fortfuhr: »Ein jeder Tag offenbart neue Überraschungen…« Ihr Blick fixierte Glorias auf eine geheimnisvolle Weise, als sich Atume plötzlich räusperte und diesen besonderen Moment unterbrach. »Maribell, könnten wir zunächst eintreten?« Sie sagte es höflich, aber bestimmend. Atume wies Gloria geradewegs an, zuerst durch die Luke zu schwimmen und folgte ihr zusammen mit Maribell. Hier sah es aus wie in einem größeren Wohnwagen; nur dass alle Schränke und Geräte auf dem Fußboden angebracht waren. Das machte auch Sinn, denn man schwebte im Wasser immer waagerecht, knapp über dem Boden.
    Eingerahmte Bilder, bunte Pflanzen, Kerzenhalter mit glühenden Bällen im Inneren, ein kleiner mit Gold verzierter Spiegel und dutzende Briefchen, Postkarten und handgeschriebene Grüße auf kleinen Zettelchen übersäten die Wände. Gloria sah sich fasziniert um und drehte sich zu den beiden Frauen, als die Dachluke müde ins Schloss fiel.
    Maribell trug ein luftiges Kleidungsstück, das sie wie bei einem Wickelrock um die Hüfte gebunden hatte. Die dunkel-lila schimmernden Haare fielen ihr über die Schultern und das Lächeln in ihrem Gesicht schien so prägnant, das es einen sofort in seinen Bann zog. Erneut fiel Gloria die verblüffende Ähnlichkeit zu Kirt auf. Die Mimik war dieselbe! Anscheinend kam er voll und ganz auf seine Großmutter. Eine seltsame Spannung lag in der Luft und Gloria schaute verwundert von Atume zu Maribell. Hatte sie etwas nicht mitbekommen?
    »Ich bin stolz auf dich. Du bist sehr weitschauend mit meinen Botschaften umgegangen.« Maribells Blick wirkte gütig und ausdrucksstark. Gloria lächelte zaghaft: »Ja…« Sie zuckte mit den Schultern und fügte hinzu: »Hoffentlich auch in Zukunft.« Atume schaute plötzlich verwundert drein. Dabei verebbte die Freundlichkeit, die eben noch auf ihren Lippen gelegen hatte, zu einer überraschten und gleichzeitig verärgerten Miene. Gloria bereute augenblicklich ihre flapsige Antwort.
    »Soll das heißen, du erhältst auch heute noch Nachrichten in Kirts altem Buch?« Vorwurfsvoll wanderte Atumes Blick durch die Runde. Peinlich berührt schaute Gloria zu Maribell. Doch anstatt verlegen den wahren Sachverhalt einzuräumen, entgegnete sie Atumes Blick

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