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Zerwüteter Pakt (German Edition)

Zerwüteter Pakt (German Edition)

Titel: Zerwüteter Pakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Verner
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Brunnen!«
    Gloria rannte so schnell sie konnte. Warum schenkte Atume ihnen nur knappe drei Minuten? Weiter und weiter lief sie. Die Lichtung erreichte ihren höchsten Punkt… und dort war er! Das musste Kirt sein… Mit dem Rücken zu ihr stand er an einem Brunnen und bugsierte irgendetwas aus dem Wasser. »Kirt!« Es war ein regelrechter Jubelschrei und Gloria spurtete die letzten Meter auf ihn zu, als er sich überrascht umdrehte. Ehe Kirt Gloria richtig wahrnehmen konnte, sprang sie ihm schon entgegen und umarmte ihn glücklich. Dabei fiel die gläserne Kugel, die er eben noch vorsichtig aus dem Brunnen gehoben hatte, mit einem lauten Platsch geradewegs zurück ins Wasser.
    »Mein Gott, Gloria!« Kirt war vollkommen verblüfft. »Wo kommst du denn her?« Er löste sich aus ihrer Umarmung, um sie betrachten zu können. Kirt wirkte so überrascht, dass er nicht wusste, was er sagen sollte, also platzte es aus Gloria heraus: »Atume hat mich hergebracht.« Kirt schaute sie verdattert an. Er konnte sein Glück gar nicht fassen und so fuhr Gloria fort: »Aber wir haben nur drei Minuten.«
    »Was…? Und warum darfst du überhaupt hier sein?« »Weshalb, weiß ich nicht… Ich liebe dich!« Glorias hastige Antworten waren gespickt von der tickenden Uhr, die ihr im Nacken hing. Kirt drückte sie augenblicklich an sich und nahm sie ganz fest in seine Arme – als würde es keinen zweiten Morgen geben. »Ich liebe dich auch.« Seine Lippen berührten ihren Hals und keine Sekunde später küssten sie sich. Es war ein Kuss, der all den Schmerz der vergangenen Wochen und Monate vergessen ließ. So sehr hatte sie ihn vermisst; so tief fuhr ihr die Sehnsucht bereits jetzt in den Magen, wenn sie daran dachte, sich gleich wieder verabschieden zu müssen.
    »Was ist passiert?« Kirt schaute Gloria in die Augen und nahm ihre Wangen in beide Hände. Mit einem zärtlichen Blick betrachtete er sie. Ein Moment voller Glück, voller Hoffnung – ein Moment, in dem nichts gesagt werden musste. Die Zeit stand still. Es war, als wäre nie etwas vorgefallen. Gloria schaute in seine tiefblauen Augen; glücklich und traurig zugleich. Wie unwirklich sich dieses Wiedersehen anfühlte…
    Kirt betrachte Gloria wie eine zerbrechliche Elfe. Er selbst wirkte noch viel stärker, als er damals ohnehin schon ausgesehen hatte. Glorias Stimme klang verzweifelt: »Ich vermisse dich so!« Wieder nahm er sie in seine Arme und drückte sie fest an sich. »Wie hast du Atume gefunden?« Er wiegte sie sanft, doch sie löste sich augenblicklich wieder, um ihn ansehen zu können. »Sie hat wohl vielmehr mich gefunden.« »Und dann?« »Hat sie mich zu Maribell gebracht… Und jetzt zu dir.« »Kennst du den Grund?« Gloria schüttelte den Kopf. »Kirt, ich will bei dir bleiben! Alles andere ist mir egal.« Verzweifelt blickte er sie an.
    »Ich habe alles versucht – glaub´ mir.« Gloria schüttelte wieder den Kopf. »Ich will nicht ohne dich leben!« Sie schloss ihre Arme erneut um ihn und küsste Kirt. Es war ein hilfloser Kuss. – Als müsste er einen Abschied besiegeln, der wenig Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen gab. »Du bist mein ein und alles, Gloria. Für immer!« Er löste sich aus ihrer Umarmung und sah sie mit festem Blick an. Doch Gloria rannen plötzlich Tränen über die Wangen. Warum konnten sie nicht einfach zusammen sein?
    Hilflos schaute sie ihn an. Er wirkte so stark… Gloria begann bitterlich zu weinen. »Ich brauche dich!« Kirt küsste sie immer wieder. Er schloss sie so fest in seine Arme, dass man beinahe Angst haben musste, sie würde daran ersticken. Doch es war aussichtslos… Die Zeit verrann wie Sand durch die Finger. Auf eine abstruse Weise fühlte Kirt sich an die Szene in der Gefängniszelle erinnert. Das war keine drei Monate her. Gloria klammerte sich fest um seinen Oberkörper und versuchte, sich so viel wie möglich einzuprägen: Das Schimmern in seinen Augen, sein Geruch und seine Stimme. Alles an ihm war stark.
    Auch Kirt packte die Traurigkeit. »Ich werde alles versuchen, Gloria… alles!« Gloria löste sich aus seinem Griff. »Was kann ich tun, Kirt? Sag´s mir…« »Versuche…« Doch gerade als Kirt weitersprechen wollte, verzog Gloria plötzlich das Gesicht. »Was hast du?« Kirt schaute sie hilflos an. Sie spürte plötzlich eine brennende Hitze auf ihrer Haut. Und schon im gleichen Moment nahm diese derart zu, dass sie das Gefühl hatte zu verbrennen. »Was hast du?« Doch Gloria wusste – ihre

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