Zerwüteter Pakt (German Edition)
Magnus auf Gloria hetzen wollte, ergriff dieser das Wort:
»Dann geh´ das Risiko ein und wette mit Thorgret!« Gloria blickte ihn an und ihr Bauchgefühl entschied sofort, dass ihr diese Wette lieber war, als in dubiosen Feuerspeichern den Rest ihres Lebens zu verbringen. Auch Arsenjo schien es sich zu überlegen. Doch im Gegensatz zu Gloria überwog bei ihm seine Skepsis. Das Risiko, am Ende als Verlierer dazustehen, gebot ihm Einhalt. Eine halbe Ewigkeit wog er seine Entscheidung ab, ehe er schließlich zögerlich Gloria die Hand reichte. »So gehen wir zu Thorgret.« Und auch wenn Gloria vor Gott mindestens genauso viel Ehrfurcht hatte, nahm sie all ihren Mut zusammen. Sie musste es wagen! Gloria blickte Arsenjo entschlossen in die Augen und ergriff seine Hand.
Arsenjos Hand war warm. Die sich sofort entzündete grüne Flamme um seine und ihre Finger färbte sich plötzlich rot und umschloss binnen weniger Sekunden ihre Hand… ihren Arm… ihren Oberkörper… ihr Herz! Gloria spürte, wie sich eine wuchtige Hitze in ihr ausbreitete, als Arsenjo bebend zu lachen begann und auch Magnus süffisant schmunzelte. Gloria zog ihre Hand aus seiner, doch sie fühlte: Es war zu spät!
Sie wusste nicht, was das ganze sollte und trat unsicher einen Schritt zurück. Arsenjo drehte ihr lachend den Rücken zu und Magnus wandte sich an Gloria: »Ich sagte doch… Du musst noch viel lernen, kleine Gloria.« Geschockt sah sie ihn an. Was ging hier vor sich? Magnus lächelte mitleidig. »Och wie süß!« Eine Mischung aus Wut und Verzweiflung packte Gloria und sie schrie Magnus an: »Was ist schon süß!« Arsenjo schlenderte entspannt auf sie zu. Fast schon väterlich sah er sie mit einem Mal an, als seine Stimme ernst erklang: »Ganz Recht, mein Kind… Bis zuletzt gehörtest du nicht zu meinen Hexen. Doch das Gesetz besagt… Greift ein Mensch mit voller Entschlossenheit nach der Hand des Teufels, so schenkt Arsenjo ihm seine Gnade.« Er grinste und beendete seine Rede: »Ich bin stolz auf dich, mein Kind.«
Geschockt blickte Gloria alle drei an: Melina, Arsenjo und Magnus. Man hatte sie komplett irregeführt! Doch Arsenjo sprach bereits weiter: »Gloria, du solltest wissen, welche Aufgaben und Pflichten du trägst.« Doch Gloria fiel ihm selbstbewusst in die Rede: »Ich werde Ihnen nie mit treuem Herzen dienen!« Arsenjo winkte ab. »Das brauchst du auch gar nicht. Es reicht, wenn du tust, was ich dir sage!«
Verdutzt schaute Gloria ihn an. »Ich werde auch nicht tun, was Sie sagen! « Arsenjo grinste. »Melina… Magnus… Lasst uns doch bitte einen Moment allein.« Erschrocken blickte Gloria Melina an, die fröhlich die Stufen hinaufsprang und in Begleitung von Magnus die Halle verließ. Die Tür fiel lautstark ins Schloss und Gloria spürte die Leere, die sich in ihr ausbreitete. Verzweiflung und Angst fraßen sich in sie hinein, als sie die plötzliche Bedrohung durch Arsenjo wahrnahm! Sie blickte ihn an und wich furchtsam zurück. Kalt und streng ruhten seine Augen auf ihren. Gloria fragte sich, was er vorhatte, als Arsenjo mit einem Mal seine Hand um ihren Hals presste und sie die Treppenstufen hinaufstieß. Weiter und weiter… bis Gloria mit dem Rücken gegen eine der Türen knallte. Panisch starrte sie ihn an; seine Hände fest um ihren Hals! Sie griff nach seinen Fingern… rang nach Luft. Doch er drückte unerbittlich zu und Glorias Hände fuchtelten verzweifelt an seinem Arm herum.
Arsenjos Augen zeigten kein Mitleid. Gloria japste nach Luft, doch Arsenjo drückte fester und fester! Ihre Glieder wurden schwer, ihre Arme kraftlos. Hilflos stiegen Tränen in ihre Augen. Ihre Beine gaben nach und mit einem Mal ließ Arsenjo los, so dass sie abrupt zu Boden fiel!
Keuchend lag Gloria mit dem Gesicht auf den kalten Fliesen. Rund um den Hals zeichneten sich rote Striemen ab. Sie rang nach Luft und blieb am Boden liegen, während Arsenjo mit bissiger Stimme auf sie niederschrie: »Steh´ auf!« Gloria japste noch immer nach Luft. Sie bewegte sich nicht, so dass Arsenjo ruckartig nach ihrem Arm griff und sie gewaltsam emporzog. Gloria hielt sich schützend die Hände vors Gesicht, doch Arsenjo schubste sie bereits gewaltsam die Stufen hinab in die Mitte der Halle. Sie bemühte sich, aufzustehen. Er schritt eng vor sie. Gloria rechnete mit einem Schlag, doch er gab sich damit zufrieden, dicht vor ihr stehen zu bleiben. Sie wagte es nicht, sich zu bewegen.
»Ich denke… nun verstehen wir uns, nicht wahr?« Gloria
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