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Zeugin am Abgrund

Zeugin am Abgrund

Titel: Zeugin am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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zitterten.
    Minuten später kehrte er zu ihr zurück und berührte sie leicht an der Schulter, woraufhin sie vor Schreck einen Satz machte.
    “Keine Angst, ich bin es nur”, murmelte er. “Komm, ich habe alles erledigt.”
    Er packte sie wieder am Ellbogen und schob sie zum Aufzug. Auf dem Weg dorthin betrachtete er prüfend ihr schneeweißes Gesicht. “Alles in Ordnung?”
    “Ja, mir geht es gut.”
    Es ging ihr nicht gut. Sam fühlte die innere Unruhe, die sie erfasst hatte.
    Nachdem sie ihr Zimmer im vierten Stock erreicht und die Tür hinter sich abgeschlossen und verriegelt hatten, lehnte sie sich gegen die Wand und schloss die Augen. “Gott sei Dank. Ich habe mich die ganze Zeit über so gefühlt, als hätte ich eine Zielscheibe auf dem Rücken.”
    Sam stellte den Matchbeutel ab, zog erst sich, dann Lauren den Parka aus und warf beide auf die Tasche.
    Ohne ein Wort nahm er sie in die Arme. Er hatte fast mit Widerstand gerechnet, aber Lauren schmolz förmlich dahin. Seufzend schmiegte sie ihre Wange gegen seine Brust und legte die Arme um ihn.
    “O Sam”, sagte sie mit leiser kläglicher Stimme.
    “Ich weiß, Baby.” Er drückte sie an sich und schaukelte langsam mit ihr hin und her. Dabei rieb er sein Kinn an ihrem Kopf und atmete den süßen Duft ihrer Haare ein. “Es war hart. Aber du hast dich großartig geschlagen. Halt noch ein bisschen aus, dann stehen wir das Ganze durch.”
    “Ich will mein Leben zurück, Sam”, murmelte sie deprimiert. “Vielleicht war es nicht sehr aufregend oder erfüllend und auch nicht sehr unbeschwert, doch immerhin wollte mich niemand umbringen.”
    “Ja, ich weiß”, gab er zurück. “Ich wünschte, ich könnte dir sagen, dass sich bald alles zum Besseren wendet, aber genau das kann ich dir nicht versprechen. Ich will dich nicht anlügen, Lauren. Der Agent, der für Carlo arbeitet, wird nicht aufgeben. Das kann er sich gar nicht leisten.”
    Ein Schauder lief ihr über den Rücken. “Ja, das weiß ich.”
    Sam legte eine Hand unter ihr Kinn und hob ihren Kopf an, damit er ihr in die Augen sehen konnte. Seine eigenen Augen spiegelten seine sich überschlagenden Gefühle wider, und als er sprach, war seine Stimme nicht mehr als ein raues Flüstern: “Ich kann dir aber eines versprechen. Ich werde alles tun, um dich zu beschützen.”
    Mit dem Daumen strich er über ihren Mundwinkel. Ihre Lippen reagierten mit einem Zittern. Etwas tief in seinem Inneren krampfte sich zusammen.
    Er ließ die Hand, die ihr Kinn umschlossen hatte, in ihren Nacken wandern, wo sich seine Fingern in ihr Haar gruben. Sie sah ihn mit vertrauensvollem Blick an, und ihr ungeschminktes Gesicht war so hübsch, dass es ihm den Atem raubte. Sam spürte, dass sie wieder erschauerte, aber diesmal wusste er, dass nicht Angst der Grund war. Seine Brust war inzwischen so verkrampft, dass es schmerzte. Er hatte das Gefühl, eine riesige Hand würde sein Herz zerdrücken.
    Langsam, fast ehrfürchtig senkte er den Kopf. Der Kuss war eine warme, sanfte Berührung, ein zärtliches Aufeinandertreffen ihrer Lippen, bei dem sich ihr Atem vermischte.
    Obwohl sein Mund ihren völlig umschloss, war es eine liebevolle und langsame Liebkosung. Die köstliche Fülle dieses Kusses heizte Sams Verlangen an, aber er wollte sich nicht beeilen. Er wollte die süße, stechende Lust genießen und so lange wie möglich auskosten, um sie tief in sich aufzunehmen.
    Lauren reagierte auf die sanfte Verführung wie eine Blume, die sich zur Sonne öffnete, und erwiderte den Kuss mit der gleichen bebenden Zurückhaltung.
    Gemeinsam sanken sie auf das Bett. Sie streichelten einander, während sie sich gegenseitig mit den Lippen liebkosten.
    Sam küsste Lauren auf den Hals und verteilte die Küsse über ihr Schlüsselbein. “Ich will dich”, flüsterte er, bevor er den Mund auf ihre zarte Haut drückte.
    “O Sam, ich will dich auch”, erwiderte sie leise.
    Das war alles, was er hatte hören müssen. Sie zogen ihre Kleidung aus und warfen sie achtlos zur Seite. Als sie beide nackt waren, legte er eine Hand flach auf ihre Brust und drückte Lauren sanft nach hinten in die Kissen, wobei sich ihre Blicke nicht voneinander lösten.
    Er beschrieb mit den Fingerspitzen Kreise auf ihrem Busen, strich mit seiner Hand über ihr Schlüsselbein, über das seidige Tal zwischen ihren Brüsten, über ihren Brustkasten, ihren Bauch. Ihre Haut, die wie Seide war, faszinierte ihn. Genauso fesselnd empfand er den erotischen Kontrast zwischen

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