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Zeugin am Abgrund

Zeugin am Abgrund

Titel: Zeugin am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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fraßen sich in den Schnee und wirbelten ihn meterweit durch die Luft, als das Schneemobil einen Satz nach vorn machte und beschleunigte.
    Lauren hatte die Arme um Sam geschlungen und ihr Gesicht in seinem Rücken vergraben. Sie schlitterten um die Ecke des Schuppens, als hinter ihnen eine Salve aus einer automatischen Waffe abgefeuert wurde. Lauren gab einen ängstlichen Laut von sich, machte die Augen fest zu und klammerte sich noch fester an Sam.
    Der fuhr wie ein Verrückter. Bei jeder Bodenwelle machte das Schneemobil einen kleinen Luftsprung, es drohte auszubrechen, wenn Sam es um Felsen und Bäume sowie halb verdeckte abgefallene Äste und über kleine Geröllflächen lenkte. Es verging keine halbe Minute, da war die Hütte hinter ihnen so weit zurückgefallen, dass sie nicht mehr zu sehen war, während sie durch das Tal rasten.
    Nach einigen Augenblicken hob Lauren vorsichtig den Kopf und sah, wie die friedlich wirkende Landschaft an ihnen vorbeihuschte. Sie konnte es nicht fassen! Sie lebten! Sie hatten es geschafft!
    Sie hatte sich gerade ein wenig beruhigt, als sie das unverkennbare Geräusch von Maschinengewehrfeuer hörte. Im gleichen Moment schlug eine Salve gleich neben dem Schneemobil ein und wirbelte den Schnee auf.
    Ein Blick über die Schulter genügte, um die Angst wieder aufleben zu lassen. “Sie folgen uns!” rief sie Sam zu und strengte sich an, um das Motorengeräusch zu übertönen. “Mit zwei Schneemobilen! Wolltest du nicht die Tanks leeren?”
    “Die Zeit hat nicht gereicht!” gab er zurück.
    Als sie um eine Espe herumfuhren, wurde eine weitere Salve abgefeuert, die den Baumstamm traf, einen kleineren Zweig abriss und Holzsplitter umherfliegen ließ. Lauren schrie auf und drückte ihr Gesicht erneut an Sams Rücken.
    In dieser Haltung blieb sie, bis sie merkte, dass das Schneemobil bergauf fuhr. Sie blinzelte und sah, dass sie sich einen Hang hinaufkämpften. Sie konnte nicht anders, als sich abermals umzusehen. Diesmal stockte ihr der Atem. “Sie holen uns ein!”
    “Klar, wir sitzen ja auch zu zweit auf unserer Maschine. Die nicht.”
    Der Hang wurde so steil, dass der Motor immer schwerer arbeiten musste, das Schneemobil aber trotzdem nur noch langsam vorwärts kam. Lauren fürchtete, sie könnten nach hinten kippen, doch noch größer war die Angst, jeden Augenblick von Kugeln zerfetzt zu werden.
    Dann fiel ihr auf, dass die Männer nicht länger auf sie schossen. Wieder sah sie sich um.
    Die beiden Killer holten zwar beständig auf, waren aber im Moment zu sehr damit beschäftigt, mit ihren Schneemobilen den steilen Hang hinaufzukommen.
    Der Abstand zu ihren Verfolgern wurde immer kleiner. Lauren drückte den Kopf zwischen Sams Schulterblätter und stöhnte: “Sie werden uns kriegen.”
    “Von wegen!”
    Sam stieß immer wieder Flüche und Schreie aus, während er das Schneemobil über die letzten Meter des Hangs jagte. Da der Motor laut aufheulte, rechnete Lauren jeden Augenblick damit, dass er seinen Dienst versagte.
    Es kam ihr wie ein Wunder vor, als sie schließlich das Plateau erreichten und auf dem flacheren Untergrund wieder schneller wurden. Und dann rasten sie bereits auf der anderen Seite den Hang hinunter, während sich die Fahrer der beiden anderen Schneemobile immer noch abmühten.
    Lauren und Sam waren auf dem Weg durch ein weiteres Tal, wo Sam in einem weiten Bogen um den Fuß eines riesigen Bergs herumsteuerte.
    “Was machst du? Warum fährst du da lang?” schrie Lauren. Auch wenn sie nicht über Erfahrung verfügte, war sogar für sie offensichtlich, dass der direktere und schnellere Weg über den Hang geführt hätte, der keineswegs mit der Steigung mithalten konnte, die sie eben erst überwunden hatten.
    Sam ignorierte ihre Frage und steuerte ihr Gefährt weiter über den leicht welligen Untergrund. Lauren sah sich um und erkannte, dass sich ihre schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet hatten. Die beiden anderen Schneemobile hatten den Steilhang überwunden und waren im Begriff, den Abstand zu verkürzen, den Sam herausgeholt hatte.
    Auf halber Strecke hangabwärts wurde eine der Maschinen plötzlich langsamer und blieb nach wenigen Metern stehen.
    “Einer hat angehalten!”
    “Kein Benzin mehr! Mit dem war ich beschäftigt, als die Kerle aufgetaucht sind.”
    Der zweite Mann fuhr weiter und nahm genau die Abkürzung, gegen die sich Sam aus irgendeinem Grund entschieden hatte.
    “O Gott, da kommt er!” schrie sie. “Und er holt schnell auf!”
    Als

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