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Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition)

Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition)

Titel: Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Brook
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an, schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn und griff spontan zur Tasche seiner Kapuzenjacke. „Mann, bin ich blöd. Vielleicht habe ich solche Aufzeichnungen schon.“ Hektisch zog er die vier Blätter heraus und faltete sie auseinander. Das maschinengedruckte Vernehmungsprotokoll behielt er in der Hand. Die drei handgeschriebenen Seiten aus dem Koffer von Herrn Sakuth gab er Tim. „Hier, vielleicht hilft uns das weiter.“

    Tim sah ihn mit großen Augen an. Er setzte sich sofort an den Schreibtisch und machte die Lampe an. „Mann, ich werde ja langsam zum Experten für altdeutsche Handschriften“, murmelte er. Die Laune der beiden hatte sich wieder gebessert. Konzentriert sah er die Dokumente durch. „Das wird nicht einfach, Alex. Die Schrift ist völlig anders als die von meinem Urgroßvater. Das wird eine Weile dauern.“

    Daran hatte Alex überhaupt nicht gedacht. Klar, dachte er, Tims Handschrift ist auch völlig anders als seine. Er sah auf seine Uhr. Es war fast halb sieben. Tim war jetzt eine Weile mit der Übersetzung der Handschriften beschäftigt. „Du, ich glaube, ich gehe nach Hause. Meine Eltern machen sich schon Gedanken, weil wir dauernd unterwegs sind. Mein Vater fragte heute nachmittag übrigens, ob ich was mit Lena hätte, weil ich mit ihr nach Oldenburg gefahren bin. Kannst du dir das vorstellen?“ Tim sah kurz hoch. „Wieso, ist doch' n hübsches Mädchen.“ Er konnte gerade noch ausweichen, als Alex ihm von hinten ein Bruchteil des zerdepperten Mülleimers an den Kopf werfen wollte. „Idiot“, zischte Alex und musste lachen. „Wir sehen uns morgen früh“, rief er beim Hinausgehen.

    Draußen war es bereits dunkel. Alex sah auf das Display seines Handys. Es war eine SMS von Leo eingegangen, der wissen wollte, ob in den Ferien Wasserballtraining sei. Er wollte das Handy gerade wieder einstecken, als ihm auffiel, dass er am Morgen eine Nachricht abgespeichert hatte. Er klickte auf das Symbol. Sofort erschien das Autokennzeichen von Dr. Eykens Volvo, das er am Morgen vor der Bäckerei notiert hatte: WST-BG 46 . Er überlegte kurz und fuhr anstatt nach Hause zur Polizeiwache.

    Otto Kruse surfte gerade im Internet, als Alex hereinkam. Peinlich berührt schloss er schnell die Seite mit den leicht bekleideten Frauen. „Moin Alex“, grüßte er etwas verlegen den unerwarteten Besuch. „Hallo, Herr Kruse“, grüßte Alex freundlich zurück. Er hatte sich auf dem Weg eine kleine Notlüge überlegt und versuchte sie jetzt möglichst überzeugend vorzutragen: „Ich habe ein Problem, Herr Kruse. Tim und ich sind gestern per Anhalter gefahren. Ein netter Mann hat uns mitgenommen. Leider hat Tim seine Sporttasche in dem Wagen liegen gelassen. Die braucht er aber unbedingt für das Wasserballspiel am Sonntag. Können Sie raus finden, wer der Besitzer des Autos ist? Die Nummer ist WST BG 46 .“ Polizeihauptmeister Kruse runzelte die Stirn.

    „ Ich darf solche Informationen eigentlich nicht herausgeben. Per Anhalter! Haben eure Eltern euch nicht gesagt, wie gefährlich das ist, zu fremden Leuten ins Auto zu steigen?“ Alex konnte ein genervtes Stöhnen gerade noch unterdrücken und nickte verständnisvoll. „Das haben wir ja nun auch gemerkt. Wäre der Fahrer kein Fremder gewesen, wüssten wir jetzt auch, wo wir die Tasche abholen könnten“, sagte er und lächelte so charmant wie zuletzt auf seinem Konfirmationsfoto. Otto Kruse überlegte, ob der Junge, der vor ihm stand nur etwas naiv, oder äußerst clever war.

    „ Okay, weil du es bist. Warte einen Moment.“ Er ging zum Telefon und wählte eine Nummer. „Moin, Polizeihauptmeister Kruse aus Kleiborg hier. Ich habe eine Halteranfrage. Westerstede Berta Gustav 46. - - - Ja, ich warte.“ Kruse sah Alex wichtigtuerisch an und trommelte mit den Fingern auf dem Schreibtisch. Dann schrieb er etwas auf einen Zettel. „Ja, Danke. Tschüß.“ Dann legte er auf. Mit gemächlichen Schritten kam er wieder auf Alex zu und zog sich die Hose hoch. „So, mein Junge. Da ist euer Mann“, sagte er und schob Alex die Notiz herüber. Alex nahm den Zettel. Erst blickte er den Polizeihauptwachtmeister an, dann auf das kleine Blatt mit der ungelenken Handschrift. Der Name laute te: Ralf Zimmermann , geboren am 30.3.1965, wohnhaft in Westerstede.

    Zufrieden fuhr Alex nach Hause. Wenn sie auch nicht den Namen des Mörders hatten, kannten sie nun zumindest den richtigen Namen von dem falschen Dr. Eyken. Es sei denn, der Hochstapler ist nicht

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