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Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition)

Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition)

Titel: Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Brook
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mit seinem eigenen Auto unterwegs. Das Alter würde jedenfalls passen. Er nahm sich vor, gleich im Internet nachzusehen, was er über diesen Zimmermann herausfinden würde.

    Es war niemand zu Hause, als er die Haustür aufschloss. Alex ging direkt in sein Zimmer und fuhr den Rechner hoch. Dann machte er sich in der Küche ein Brot und schenkte sich ein Glas Milch ein. Er stellte beides auf ein kleines Tablett und nahm es mit auf sein Zimmer. Der PC war einsatzbereit.

    Alex biss herzhaft in sein Wurstbrot und gab den Namen Ralf Zimmermann ein. Er hatte Glück. Zimmermann gehörte zu den Leuten, die eine Riesenspur im Internet hinterließen. Alex fand gleich mehrere Hinweise auf den Gesuchten. Er fand schnell heraus, wo Zimmermann zur Grundschule ging und das er 1984 sein Abitur in Oldenburg gemacht hatte. Dann war er ein paar Semester an der Uni Göttingen eingeschrieben und hatte Geschichte studiert. Offenbar ohne Abschluss. Zur Zeit schien Zimmermann als freier Finanzmakler in Westerstede zu arbeiten. Auf einer weiteren Seite fand er ein Foto des falschen Wissenschaftlers. Nun gab es kein Zweifel mehr. Ralf Zimmermann war Dr. Eyken. Alex ballte die Faust. Sie hatten ihn. Als er die geballten Informationen über Zimmermann auf dem Monitor sah, nahm er sich vor, gleich am nächsten Tag alle Daten, die er bei SchülerVZ und anderen Seiten über sich preisgegeben hatte, zu löschen. Er hatte bislang noch nicht darüber nachgedacht, was wildfremde Menschen im Internet alles über ihn in Erfahrung bringen können.

    Er schrieb gerade auf, was er gefunden hatte, als es an der Tür Sturm klingelte. Alex rannte die Treppe hinunter. Als er öffnete, stand Tim atemlos vor ihm. „Ich hab' den Namen“, keuchte er atemlos. Alex verstand nicht. Woher wusste Tim den Namen? Er wollte ihn damit überraschen, wie er über die Polizei den Namen herausgefunden hatte, und nun das. „Er heißt Zimmermann“, sagte Tim, immer noch nach Luft schnappend.

    Alex war maßlos enttäuscht. „Ja, ich weiß. Ich habe eine Halteranfrage für den blauen Volvo veranlasst. Aber wie hast du den richtigen Namen von Dr. Eyken heraus gefunden?“, fragte er verärgert, weil Tim ihm die Überraschung verdorben hatte. Diesmal war es Tim, der völlig verdattert aus der Wäsche sah. „Wieso Dr. Eyken?“, fragte er irritiert, „ich rede von dem SS-Spion Handloser. Sein richtiger Name war Zimmermann, Edgar Zimmermann.“

 
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    24
    Mittwoch 20:08 Uhr

    Alex taumelt von der Tür zurück und hielt sich an der Garderobe fest. „Sag das nochmal“, flüsterte er. Tim war leichenblass und schloss die Tür. Die Freunde setzten sich an den Küchentisch, als Tim anfing zu erzählen: „Ich habe die handgeschriebenen Dokumente durchgearbeitet. Die Handschrift war eigentlich ganz gut zu lesen. Hermann Sakuth war nach dem Schreiben der Gestapo verärgert und hatte wohl auf eigene Faust weiter geforscht. Ihm kam die Aussage von Handloser alias Zimmermann unglaubwürdig vor. Er hatte sich anscheinend in Widersprüche verwickelt, was die Tatwaffe und die Anzahl der abgegebenen Schüsse anging. Als dann die Aufforderung zur Ermittlungseinstellung von dem SS-Untersturmführer kam, hat Sakuth ohne Wissen seines Kollegen Willms einen Freund aus Bremen gebeten, in Erfahrung zu bringen, was es mit dem Handloser auf sich hat. Der war anscheinend ein hochrangiger Beamter mit besten Verbindungen und berichtete, dass der Sicherheitsdienst der SS Geheimagenten auf reiche jüdische Bürger angesetzt hatte. Er wusste von einem Spion, der im Rahmen einer Operation „Fliegender Holländer“ verdeckt in einer Ziegelei ermittelte.“ Tim machte eine kurze Pause, um einen Schluck zu trinken. „Dieser Agent hieß Edgar Zimmermann. Sein Deckname war Handloser. Er wurde am 29.3.1908 in Hamburg geboren. Nach dem Krieg wurde er von den Engländern verhaftet. 1951 wurde er zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt. Ein Mord konnte ihm anscheinend nie nachgewiesen werden, denn dann hätten ihn die Engländer wahrscheinlich vorher zum Tode verurteilt. 1958 wurde er allerdings schon wieder entlassen. Er arbeitete bis 1962 als Nachtwächter bei einer Molkerei, als er auf dem Weg zur Arbeit an einem Schlaganfall starb.“

    Alex war sprachlos, was sein Freund in der kurzen Zeit heraus gefunden hatte. Der Mörder an Henk Deependaal hatte nun endgültig einen Namen; Edgar Zimmermann. Der war allerdings schon seit über 40 Jahren tot. Alex verstand langsam, warum Hermann Sakuth nach dem Krieg

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