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Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition)

Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition)

Titel: Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Brook
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hoffnungsvoll. „Leider nicht. Ich muss morgen beruflich ganz früh nach Frankfurt“, antwortete Jens Sakuth, „von dort geht der Flieger nach Shanghai. Ich bin erst in zehn Tagen wieder zurück.“ Alex ächzte leise. Als Jens Sakuth die Enttäuschung von Alex bemerkte, schob er aber schnell nach: „Soll ich dir die Unterlagen vom Herbst 1936 und Anfang 1937 zumailen? Ich scanne sie dir ein.“ Alex konnte es kaum fassen. „Super, da helfen Sie uns wirklich weiter. Vielen Dank, Herr Sakuth“, sagte er überschwänglich. „Keine Ursache. Ich habe euch aber auch zu dan ken. Ich habe mir immer wieder Gedanken gemacht, was meinen Großvater so depressiv gemacht hat. Dass der Grund in der Vergangenheit lag, war mir schon klar. Aber erst das Gespräch mit euch hat die Sache ans Licht gebracht. Vielen Dank Jungs.“ Jens Sakuth verabschiedete sich und versicherte, die Unterlagen umgehend zu mailen. „Yes!“ Alex ballte die Faust und steckte sein Handy wieder in die Tasche. Endlich ging es voran.

    Klatschnass kam er zu Hause an. „Wie siehst du denn aus?“, begrüße ihn sein Vater belustigt. „Nass?“ fragte Alex herausfordernd. „Lümmel, sei nicht so frech“, lachte sein Vater und boxte ihn gegen die Brust. „Trinkst du einen Cappuccino mit?“ „Gerne, ich ziehe nur schnell trockenes Zeug an.“ Alex stürmte die Treppe hoch. In seinem Zimmer schaltete er eilig seinen Rechner an und rubbelte sich mit einem Handtuch die Haare trocken. Während der PC hoch fuhr, zog er sich schnell um. Nach einigen Minuten zeigte das Programm an, dass zwei e-mails eingegangen waren. Die erste war von Falke, mit der Info, dass das Freitagstraining diese Woche ausfällt. Die zweite mail war von Jens Sakuth.

    Mit zitternder Hand öffnete Alex die elektronische Nachricht. Der Text war kurz gehalten, denn er bezog sich nur auf ihr Gespräch am Handy. Die mail hatte vier Anhänge im jpg-Format. Alex klickte einen nach dem anderen an und druckte sie aus, während er sich ein frisches Kapuzenshirt überstreifte. Es dauerte eine ganze Weile, bis sein Drucker die Dokumente ausgedruckt hatte. Drei Schreiben waren handschriftlich verfasst. Alex war enttäuscht. Das musste Tim entziffern. Das vierte Dokument war ein Vernehmungsprotokoll vom 20. Oktober 1936, also eine Woche nach dem Tod von Henk Deependaal. Es war wieder mit der Schreibmaschine mit dem schiefen kleinen 'e' getippt. Alex Herz schlug bis zum Hals, als er den Namen der Person las, die vernommen wurde: Erich Handloser . Geboren am 15.12.1908. Er hatte ihn gefunden: E.H..

 
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    23
    Mittwoch 17:37 Uhr

    Endlich. Endlich die heiße Spur, die sie so lange gesucht hatten. Alex setzte sich langsam auf seinen Schreibtischstuhl. Mit großer Wahrscheinlichkeit hatten sie den Mörder des Ziegeleibesitzers gefunden. Er kramte die Liste raus, die er in der Kirche angefertigt hatte. Der Name Handloser stand nicht drauf. Na ja, dachte er, das heißt ja nur, dass Erich Handloser nicht in Kleiborg geboren, getauft oder konfirmiert wurde. Geheiratet hat er hier demnach auch nicht. Alex knüllte die Liste zusammen und warf die Kugel im hohem Bogen in den Mülleimer.

    „ Alex? Alles klar? Du siehst blass aus.“ Erschrocken sah Alex auf. Er hatte seine Mutter nicht ins Zimmer herein kommen hören. Sie sah ihn besorgt an. „Was? Ne, mir geht’s gut“, antwortete er und versuchte seiner Stimme einen überzeugenden Klang zu geben. „Ich habe schon zwei Mal gerufen. Dein Cappuccino ist fertig.“ Seine Mut ter sah ihn skeptisch an. Müttern kann man eben nichts vormachen, dachte Alex und sprang vom Stuhl auf. „Super, ich komme.“ Er faltete die vier Ausdrucke zusammen und steckte sie in die Tasche seiner Kapuzenjacke. Dann folgte er seiner Mutter in die Küche.

    Hastig trank er den heißen Cappuccino. Er konnte es kaum abwarten, Tim die Neuigkeit mit zu teilen. Er wollte ihm zunächst eine SMS schreiben, aber dann hätte er das überraschte Gesicht seines Freundes ja nicht gesehen, überlegte er vergnügt. Als Alex merkte, dass sein Vater das Uhrenmagazin zur Seite legte und ihn nachdenklich ansah, rührte er nervös in dem restlichen Milchschaum seines Cappuccinos und versuchte, seinem direkten Blick zu entgehen. „Ich finde, du verhältst dich in den letzten Tagen recht merkwürdig“, begann sein Vater nach einem kurzen Augenblick das Gespräch. Der Tonfall kam Alex bekannt vor. So sprach sein Vater häufig, wenn Alex mit schlechten Noten nach Hause kam. „Wieso?“,

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