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Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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auf die Lastwagen geladen.
    Nur zwölf Minuten nachdem Rehans letzter Lastwagen das Weizenfeld verlassen hatte, traf die erste Truppe der pakistanischen Armee ein. Zu diesem Zeitpunkt waren die beiden Bomben dem städtischen Moloch von Islamabad bereits fünfzehn Kilometer näher gekommen.
     

68
    S eit er vor einigen Wochen aus Pakistan zurückgekehrt war, traf sich Jack mit Melanie fast jeden Tag. Gewöhnlich machte er bei Hendley Associates etwas eher Schluss, um dann nach Alexandria zu fahren. Wenn es nicht gerade regnete oder schneite, gingen sie zu Fuß von ihrem Apartment zum Essen, ansonsten nahmen sie seinen Hummer.
    Er blieb dann über Nacht und stand am anderen Morgen bereits um fünf Uhr auf, um noch vor dem morgendlichen Berufsverkehr die fünfzig Kilometer nach Columbia zurückzufahren.
    Sie hatte schon einige Male geäußert, dass sie gern einmal sehen würde, wo und wie er so lebte. Also holte er sie an einem Samstagnachmittag ab und fuhr mit ihr nach Columbia, wo sie auch die Nacht verbringen würde. Sie gingen im Restaurant Akbar indisch essen, um dann bei Union Jack’s noch eine Kleinigkeit zu trinken. Nach einem Bier und einer angeregten Unterhaltung fuhren sie zu Jacks Apartment zurück.
    Schon früher hatten junge Damen bei Jack übernachtet, wenngleich er ganz bestimmt kein Playboy war. Wenn er dachte, er könnte später am Abend Gesellschaft bekommen, ging er normalerweise noch einmal kurz durch sein Apartment, um ein klein wenig aufzuräumen, bevor er loszog. Für dieses Rendezvous hatte er seine Wohnung jedoch gründlich gesäubert. Er hatte sein Parkett nass gewischt, die Bettwäsche gewechselt und sein Badezimmer von oben bis unten sauber geschrubbt. Er würde zwar so tun, als ob seine Wohnung immer so blitzblank wäre, aber er war sich ziemlich sicher, dass die kluge Ms. Kraft erkennen würde, dass dies bestimmt nicht der Fall war.
    Er mochte dieses Mädchen. Sehr. Er hatte es von Anfang an gewusst und bereits bei ihren ersten Treffen gespürt, dass da etwas im Entstehen war. Er hatte sie schon in Dubai sehr vermisst, und in Pakistan hatte er sich nach nichts mehr gesehnt, als sie im Arm zu halten, mit ihr zu sprechen und von ihr bestätigt zu bekommen, dass er das Richtige aus den richtigen Gründen tat und dass alles gut ausgehen würde.
    Scheiße, dachte Jack. Werde ich jetzt etwa weich?
    Er fragte sich, ob es etwas damit zu tun haben könnte, dass ihm in den letzten Wochen gleich zwei Kugeln fast das Lebenslicht ausgeblasen hätten. Stand dies hinter den Gefühlen, die er für diese Frau entwickelte? Er hoffte, dass das nicht der Fall war. Sie hatte es nicht verdient, dass sich jemand wegen irgendwelcher persönlichen Probleme oder einer Nahtoderfahrung plötzlich in sie verguckte. Nein, sie verdiente es, dass man sich allein wegen ihrer Persönlichkeit Hals über Kopf in sie verliebte.
    Seine Wohnung war ziemlich teuer, gut geschnitten und voller netter Möbel. Trotzdem war es eine Junggesellenbude. Als Jack einmal auf die Toilette ging, schaute Melanie kurz in seinen Kühlschrank. Sie fand darin, was sie erwartet hatte, nämlich fast nichts außer Wein, Bier, Gatorade und ein paar überfällige Mitnahmeboxen vom Chinesen und Italiener. Auch in seine Gefriertruhe warf sie einen schnellen Blick, immerhin arbeitete sie ja für einen Geheimdienst. Er war voller Eisbeutel, von denen viele bereits einmal aufgetaut waren.
    Als sie die Küchenschränke neben der Gefriertruhe öffnete, waren sie voller elastischer Binden, Entzündungshemmer, Wundpflaster und antibiotischer Wundsalben.
    Sie sprach ihn darauf an, als er ins Zimmer zurückkehrte.
    »Haben dich auf der Skipiste noch ein paar niedrig hängende Äste erwischt?«
    »Was? Ach so! Nein. Warum fragst du?«
    »Nur so. Ich habe die Notfallstation gesehen, die du dir eingerichtet hast.«
    Jack runzelte die Stirn. »Hast du herumgeschnüffelt?«
    »Nur ein wenig. So sind wir Frauen eben.«
    »Richtig. Tatsächlich habe ich einen Kampfsportkurs in Baltimore besucht. Es war wirklich toll, aber dann musste ich geschäftlich sehr oft verreisen und habe es aufgegeben.« Ryan schaute sich im Zimmer um. »Wie findest du meine Wohnung?«, fragte er.
    »Sie ist sehr schön. Es fehlt nur der weibliche Touch. Aber wenn sie den hätte, müsste ich mir darüber wohl Gedanken machen.«
    »Das stimmt.«
    »Trotzdem. Das Apartment ist wirklich schön. Da muss ich mich allerdings doch fragen, was du von meinem kleinen Kabuff hältst, in dem du Armer

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