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Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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um die Verzerrungsmasken und die Sonnenbrillen herauszurechnen, die ihr Gott sei Dank auf eurem Einsatz getragen habt.«
    Rick setzte sich, und Sam Granger ergriff wieder das Wort: »Natürlich kann es durchaus sein, dass einige Touristen mit ihrem Handy eine Nahaufnahme von euch gemacht haben. Sollte dies passiert sein, so sind solche Bilder jedenfalls bisher noch nicht aufgetaucht.«
    Einige im Zimmer nickten, aber keiner sagte ein Wort.
    Jetzt war erneut Rick an der Reihe. »Okay. Jetzt sollten wir über das reden, was ihr Jungs verhindert habt. Laut einem abgehörten Gespräch zwischen französischen Sicherheitsbeamten hatten al-Qahtani und seine Männer insgesamt fünfhundert Schuss Munition dabei. Sie hatten keine Schalldämpfer auf ihre Maschinenpistolen geschraubt. Diese Bastarde wollten ein Massaker veranstalten und sich dann den Fluchtweg freischießen. Ihr habt sechs Geheimdienstbeamten und wahrscheinlich noch weiteren zwanzig Polizisten und Zivilisten das Leben gerettet.«
    »Was ist mit Rokki?«, fragte Chavez.
    »Er ist verschwunden. Hundert Polizeisirenen haben dafür gesorgt.«
    »Ich bin der Meinung, dass Hosni Rokki und seine Männer nur als Ablenkung dienen sollten«, sagte Granger. »Sie sollten dort gar keinen Terroranschlag verüben. Sie waren nicht da, weil sie über das Burka-Verbot wütend gewesen wären. Meiner Meinung nach hat sie al-Qahtani nur nach Paris beordert, damit sie die französischen Sicherheitskräfte so weit aus der Deckung locken, dass al-Qahtani und die echte Terrorgruppe, die sich bereits vor Ort befand, sie identifizieren und töten könnten.«
    »Verdammt«, rief Ryan. »Ich habe uns überhaupt erst in diese Bredouille gebracht, weil ich John und Ding Rokki hinterhergeschickt habe.«
    »Ich bin froh, dass du das gemacht hast«, erwiderte Clark. »Wenn wir nicht dort gewesen wären, hätte das schlimme Folgen gehabt. Kurzfristig hast du einige unschuldige Leben gerettet. Langfristig … verdammt, diese DCRI -Agenten werden vielleicht eines Tages die Welt retten. Ich bin froh, dass sie das jetzt immer noch machen können.«
    »Wenn man’s so nimmt«, sagte Ryan mit einem Schulterzucken. Das ergab Sinn.
    Gerry Hendley wandte sich wieder an Granger: »Ihr Fazit, Sam?«
    »Mein Fazit lautet … ihr Jungs habt das gut gemacht. Aber trotzdem darf so etwas nicht noch einmal passieren. Ein Feuergefecht auf den Straßen einer europäischen Hauptstadt, und das vor den Augen von Kameras, Zeugen, Polizisten und Zivilisten! Deshalb haben wir den Campus nicht geschaffen. Mein Gott, das hätte in einer absoluten Katastrophe enden können.«
    Jack Ryan jr. war in den letzten vierundzwanzig Stunden in Hochstimmung gewesen. Er war der Meinung gewesen, dass mit Ausnahme von Clarks verletztem Arm alles perfekt gelaufen war. Nur dass Rokki und seine Männer entkommen konnten, war ein kleiner Wermutstropfen. Selbst Johns Verwundung stellte sich dann ja als nicht allzu schwer heraus. Irgendwie hatte Sam Granger das alles jetzt in die richtige Relation gebracht. Nun war sich Jack nicht mehr so sicher, ob er und sein Team wirklich so großartig gewesen waren. Stattdessen fragte er sich, ob sie nicht einfach nur großes Glück gehabt hatten. Sie waren auf einer Rasierklinge geritten und dann doch nicht heruntergefallen. Es gibt also so etwas wie Glück, erkannte Jack. Dieses Mal war es ihnen günstig gewesen. Das nächste Mal ließ es sie vielleicht im Stich.
    Als sie das Treffen für eine Mittagspause unterbrachen, bat Hendley Ryan noch ein paar Minuten dazubleiben. Auch Chavez und Clark blieben im Konferenzraum.
    Jack jr. dachte, er bekomme jetzt den Kopf gewaschen, weil er sich während des Einsatzes mit Clark gestritten hatte, als dieser ihn aufgefordert hatte, sich auf keinen Kampf einzulassen und sofort in die Lobby hinunterzugehen. Seitdem hatte er eigentlich auf eine solche Abreibung gewartet. Wenn John auf dem Heimflug nicht verletzt und ruhiggestellt gewesen wäre, hätte er Jack wohl schon im Flugzeug die Leviten gelesen.
    Überraschenderweise hielt ihm Gerry jedoch keinen Vortrag, wie wichtig es sei, Befehle zu befolgen. Tatsächlich hatte er etwas ganz anderes vor. »Jack, es hat uns alle beeindruckt, wie hart Sie in den vergangenen Monaten trainiert haben. Andererseits sind wir nur eine recht kleine Organisation, und bei dem gegenwärtigen gestiegenen Operationstempo kann ich keinen einzigen Tag auf Sie verzichten. Ich werde Sie deshalb für eine gewisse Zeit von Ihrem Training

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