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Zielstern Beteigeuze

Zielstern Beteigeuze

Titel: Zielstern Beteigeuze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Tuschel
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um so besser - wenn die Wissenschaftler etwas zum Knobeln hatten, waren sie zufriedener und jedenfalls weit weniger nervös als bei der langweiligen Routinearbeit. Und dann würden sie auch sein Essen mehr würdigen. Nur Anfänger reagierten manchmal auf große Beanspruchung damit, daß sie ihre schöpferische Kraft in Hektik und Überarbeitung vergeudeten. Und Anfänger waren selbst die jüngsten Mitglieder der Expedition nicht mehr.
    Er zog seinen Taschenmonitor und holte sich nacheinander die psychophysischen Kennwerte der Besatzungsmitglieder auf den Schirm - tadellos, alle in Hochform, wirklich, besser konnte er sich seine Patienten oder richtiger: seine Gäste, nicht wünschen, in einer Stunde war Mittag, für alle, was selten vorkam, da ja normalerweise in Schichten gearbeitet wurde - nur Elber war etwas erregt, aber das lag an dem Thema, das er mit Kiliman diskutierte, oder überhaupt daran, daß er diskutierte.
    Da - jetzt war die Mitte überschritten, mal sehen, ob wieder Teilchentreffer auftraten.... eine halbe Minute.... eine Minute.... nein, nichts. Also nahm die Dichte nicht weiter zu, beruhigend immerhin.
    „Achtung, ich schalte das autonome Gravitationsfeld wieder ein!“ verkündete die CE. Gleich darauf spürte Hirosh, daß sein Körper wieder Gewicht hatte. Das war ihm angenehmer, er hatte seinen Körper gern und wünschte ihn deshalb auch zu spüren, wenn es sich einrichten ließ.
    Hirosh überlegte, ob er noch bis zum Verlassen der Dela-Schicht warten oder gleich in sein Atelier gehen sollte - er nannte seine Küche Atelier, auch wenn die anderen darüber spotteten. Er war als Koch beliebt genug, sich nichts daraus zu machen. Dann entschied er, noch zu warten, und konstatierte mit Vergnügen, daß sich diesmal die Disziplin gegenüber der Anordnung der CE, im Schutzsessel zu bleiben, mit der eigenen Faulheit deckte. Immerhin konzipierte er in Gedanken schon die Vitazusätze für die einzelne n Besatzungsmitglieder, und erst als die CE ein neues Kommando gab, merkte er, daß sie die Schicht schon durchquert hatten.
    „Blenden öffnen, Antennen und Sensoren ausfahren!“ sagte die CE.
    Hirosh blickte nach vorn und spürte, daß sich Spannung ausbreitete. Und nun sah er auch, warum: Alle Bildschirme blieben leer. Die Teilchenschauer hatten die Sensoren zerstört. Das Raumschiff flog blind.
    Reparaturen waren immer Aufgabe der Basisgruppe. Aber das Raumschiff bei seiner jetzigen Geschwindigkeit blindfliegen zu lassen, wäre zu gefährlich gewesen, selbst bei eingeschaltetem Schutzschirm - zu gefährlich vor allem für die, die draußen arbeiten mußten, an den Antennen und Sensoren, ja und auch an der Außenhaut des Bugteils, wie sich herausstellte.
    Atacama fand sofort eine Lösung: Sie war mit der Flug- und Meßgruppe in der Basisfähre, die ja selbst ein kleines Raumschiff war, gestartet und auf Parallelkurs gegangen. Jetzt lagen beide Flugkörper scheinbar bewegungslos nebeneinander, in einem Abstand von vielleicht hundert Metern, während sie in Wirklichkeit in jeder Sekunde vierzehntausend Kilometer auf die rote Sonne zustürzten.
    So hatte sich die paradoxe Situation ergeben, daß die Flug- und Meßgruppe des Raumschiffs in der Basisfähre und die Basisgruppe im Raumschiff arbeitete.
    Die CE freilich verlor schon nach den ersten Minuten das Interesse fürs Raumschiff und beschäftigte sich nur noch mit den Messungen. Sie spannte auch Rila und Gibralt für diese Aufgabe ein und überließ alles, was mit der Sicherung des Raumschiffs zusammenhing, Delawara.
    Die ersten Minuten waren wirklich kritisch. Noch wußte man ja nicht, was vor den beiden Flugkörpern lag - freier Raum oder neue Hindernisse. Je länger aber der Peilstrahl der Fähre echolos vorausfächerte, um so klarer wurde die Lage.
    Fünf Stunden hatte Woleg für die nötigen Reparaturen vorgesehen - wenn der Peilstrahl fünfundzwanzig Minuten ohne Echo blieb, waren die Arbeiten gesichert.
    Die ersten zehn Minuten ließ Dela kein Auge von den Anzeigegeräten. Dann wagte sie es, die Peilung auf Akustik zu schalten und sich mit der unmittelbaren Umgebung des Raumschiffs zu befassen. In der Geschichte der Raumfahrt hatte es die unterschiedlichsten Raumschifftypen gegeben, und auch heute noch existierten sehr verschiedene - je nach Einsatzzweck. Dieser abgestumpfte Doppelkegel da sah sicherlich nicht besonders elegant aus, aber sie wußte, die geometrische Grundfigur war für den Antrieb im Normalraum, die gedrungene Ausführung für

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