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Zielstern Beteigeuze

Zielstern Beteigeuze

Titel: Zielstern Beteigeuze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Tuschel
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Arbeit, die zu tun war, bestand aus Herumprobieren, das die Unterhaltung nicht beeinträchtigte - es führte nur dazu, daß auch gewichtige Meinungen gleichsam nebenbei geäußert wurden.
    „Du hast vorhin gesagt: ‘oder gab’“, fragte Elber. „Glaubst du nun, daß sie den Planeten verlassen haben oder daß sie noch hier sind?“
    „Ich weiß es nicht“, antwortete Hirosh, „möglich ist beides. Aber einseitig ist ganz bestimmt eine Betrachtungsweise, die den jetzigen Zustand für eine ökologische Katastrophe hält.“
    „Wieso?“ fragte Elber verwundert. „Sieh dir doch mal die Zerstörungen an!“
    „Dann sieh sie dir mal richtig an“, sagte Hirosh. „Beim letzten Durchgang heute nacht ist kein Baum mehr umgebrochen, wenigstens hab ich das auf einem Gebiet von hundert Quadratmetern kontrolliert, das ich mir angezeichnet hatte. Und unserem Fox hat die Stoßwelle auch nichts ausgemacht, er hat am Rand meiner Wanne gelegen und ganz vergnügt gekläfft. Und nun überleg mal und denke in evolutionären Zusammenhängen! Normal wären hier fünfzig Meter im Sekundenquadrat, nicht wahr, und allenfalls könnte man den jetzt vorherrschenden Zustand als ökologische Katastrophe bezeichnen. Die Stoßwellen aber wären dann das Gegenteil - die Wiederherstellung des Normalzustandes!“
    „Mit anderen Worten: Die hiesigen Einwohner wären jetzt gerade beim Aufräumen?“
    ja, und die D-Schicht wäre die Aufforderung: Warten Sie mal noch ‘n Moment, wir sind noch nicht soweit, Gäste zu empfangen.“
    „O weh“, meinte Elber, „dann könnte man ja manches auch als Versuch deuten, uns hier wegzugraulen?“
    „Na, das hieße wohl doch, den Vergleich zu weit zu treiben. In dem Fall wäre es einfacher, mit uns Kontakt aufzunehmen.“
    Elber dachte eine Weile nach, dieses Spekulieren war nach seinem Geschmack, und er wollte es fortsetzen. „Wenn sie das nun schon versucht hätten?“ fragte er dann. „Und wir hätten es nur nicht richtig gedeutet?“
    „Kaum“, erwiderte Hirosh.
    „Und warum nicht?“
    „Weil alles, was wir bisher erlebt haben, unabhängig davon geschah, ob einer von uns dabei war oder nicht. Die D-Schicht, die G-Besonderheiten, das Satellitenparadoxon - alles generelle Erscheinungen, keine davon ist besonders auf uns zugeschnitten, wie es der Versuch einer Kontaktaufnahme so oder so sein müßte.“
    Sie arbeiteten eine ganze Weile schweigend, bis sie die optimale Einstellung ermittelt hatten. Als sie ihre Ergebnisse verglichen, waren sie bei beiden gleich.
    „Übrigens, ich möchte doch mal eins wissen“, sagte Elber schließlich, „ich kann mich entsinnen, daß du am Anfang immer erklärt hast, nach einer Gesellschaft zu suchen sei sinnlos. Was hat dich denn nun eigentlich vom Gegenteil überzeugt?“
    „Die Pflanzen“, sagte Hirosh, „und Fox.“
    „Die Pflanzen?“ fragte Elber erstaunt.
    „Ja - sie haben das Verhältnis zwischen Keim und Nährstoffvorrat in den Samen so weit zugunsten des Nährstoffvorrats verschoben, wie das nur bei Kulturpflanzen und deren verwilderten Nachkommen denkbar ist. Verstehst du, solche Arten können beim Verwildern Eigenschaften behalten oder verlieren - aber die Eigenschaften selbst sind nur durch Züchtung zu erreichen, denn für eine unbeeinflußte Biozönose wären sie ungünstig.“
    „Die Pflanzen!“ Elber schüttelte verwundert den Kopf.
    Sie hatten die Messung einmal, zweimal, dreimal wiederholt, immer noch schwankte die Strahlung des Beteigeuze in einem schmalen Spektralbereich, aber stets blieb die Schwankung so schwach, daß sie theoretisch innerhalb der Fehlergrenzen des Geräts lag.
    Atacama entwickelte eine fieberhafte Betriebsamkeit. Zuerst ließ sie Rila und Gibralt, die Meßtechniker, ein Parallelgerät einbauen. Das war an sich nicht kompliziert, das Raumschiff hatte als Reserve eine genügende Anzahl freier Rezeptorenausgänge, aber das Gerät mußte immerhin angeschlossen, abgeschirmt und justiert werden, und je länger das dauerte, um so nervöser wurde die CE, zumal das Primärgerät immer noch keine weitere Steuerung anzeigte, und als es dann endlich soweit war, lieferte das Zweitgerät - nichts. Es zeigte lediglich die normale, unveränderte Strahlung auch in diesem Bereich.
    „Das Gerät ist aber in Ordnung“, sagte Gibralt, als müsse er ihrer beider Arbeit gegen einen Vorwurf verteidigen. Und dieser Vorwurf lag tatsächlich in der Luft, wenn er auch nicht direkt ausgesprochen wurde; denn Atacama ordnete gleich darauf

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