Zilgrei gegen Kopf- und Nackenschmerzen
und Neues - vorwiegend nachts im Schlaf - gemäß Bauplan wieder aufgebaut. Altern heißt: Das Verwittern geht schneller als der Wiederaufbau. Leichte Beschwerden in einem Körperteil können bedeuten: Der Baumeister bekommt nicht genügend Informationen über den Zustand der Bausubstanz dort. Verhärten, unbeweglich werden heißt: Die Transportwege für die Arbeitskolonnen sind durch Gerümpel verlegt und kaum noch passierbar.
Zilgrei-Übungen - richtig durchgeführt - erleichtern unserem Organismus den täglich notwendigen Wiederaufbau. Die vertiefte Atmung verbessert die Sauerstoffversorgung der Zellen.
Verkrampfte Muskulatur löst sich, wird besser durchblutet. Infolgedessen können verklemmte Wirbelgelenke wieder in die richtige Stellung zurückgleiten, verklemmte Nerven werden aus dem Würgegriff harter Muskelstränge oder verdrehter Wirbel befreit, und so weichen schließlich Schmerzen oder Missempfindungen. Kurzum: Hindernisse werden beseitigt, so dass der Baumeister die Selbstheilungskräfte wieder überall hinschicken kann, um die Restaurierung im Körper in Angriff zu nehmen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen guten Erfolg mit diesem Buch.
Dr. Manfred Werner
Marburg, im September 1991
Kopfschmerzen
Nur ganz wenige Menschen können sich glücklich schätzen, nicht zu wissen, was Kopfschmerzen sind. Schon ab dem Schulalter treten sie in leichterer oder heftigerer Form auf. In der Tat sind Kopfschmerzen die am weitesten verbreiteten körperlichen Beschwerden und die am schwierigsten zu behandelnden. Statistiken zeigen, dass nur eine von zehn Personen nicht darunter leidet, die übrigen neun haben in der einen oder anderen Form zumindest einmal oder auch öfter, zum Teil sogar häufig, darunter gelitten. Man darf dabei natürlich nicht vergessen, dass dieser Prozentsatz auch deshalb so hoch ist, weil Kopfschmerzen oft Vorboten oder Begleiter fast aller somatischen und psychosomatischen Erkrankungen sind, z.B. von Erkältungen, Grippe, Lungenentzündung, Rheumatismus, Verdauungsbeschwerden oder vielem anderem mehr. Wir sind schon so daran gewöhnt zu hören: »Heute habe ich schreckliches Kopfweh«, dass wir schon gar nicht mehr darauf achten.
Die Schmerzzone bei Kopfweh erstreckt sich hauptsächlich auf die Kopfhaut und auf das Gewebe, das die Schädelknochen umgibt. Unter dem medizinischen Ausdruck Cephalaea versteht man jedoch alle Schmerzen, die im Bereich des Schädels auftreten. Sie sind in zwei Hauptgruppen unterteilt: primäre und sekundäre Kopfschmerzen. Bei der ersten Gruppe ist die Schmerzursache weder spezifisch noch bekannt, das einzige Symptom ist der Kopfschmerz, und der Schmerz verschwindet normalerweise mit der geeigneten Therapie.
Der sekundäre Kopfschmerz ist meist das Anzeichen für andere Krankheitszustände verschiedenster Art, wie beispielsweise Kreislauf-, Stoffwechsel- und Blutdruckbeschwerden, neurovegetative Überempfindlichkeit, Infektionen, Beschwerden des Verdauungsapparates, Vergiftungen, Arteriosklerose, Muskelverkrampfungen, aber auch Gehirnerkrankungen wie Hirnhautentzündung. Der Kopfschmerz ist dann eine Alarmglocke, die anzeigt, dass in unserem Organismus etwas nicht stimmt. In solchen Fällen muss die Ursache gefunden und behoben werden, denn weder Schmerzmittel noch Zilgrei oder andere Therapien werden imstande sein, diese Art von Kopfschmerzen auf Dauer zu beseitigen.
Wenn Kopfschmerzen auf nur einer Schädelseite mit pochenden Schmerzen auftreten, handelt es sich meist um die so genannte Migräne (von hemi crania = halber Schädel). Oft wird sie begleitet von Übelkeit, Erbrechen, Überempfindlichkeit der Sinnesorgane, das heißt Licht- und Geräuschempfindlichkeit, sowie Flimmern vor den Augen und Schwindelgefühl.
Wie viele Arten von Kopfschmerzen gibt es?
Die Varianten sind äußerst vielfältig und unterschiedlich: Da gibt es den leichten, anhaltenden Schmerz, der nicht nachzulassen scheint, aber an Intensität auch nicht zunimmt; oder den heftigen Schmerz, der abwechselnd zu- und abnimmt; dann das langsam ansteigende Kopfweh, das mit der Zeit immer stärker wird; oder den gleich bleibenden, hämmernden Schmerz; es gibt die Kopfschmerzen, die wie ein Eisenring langsam mit zunehmender Intensität den Kopf zusammenzudrücken scheinen; oder gleichzeitig zwei, übereinander gelagerte Schmerzen: einer dumpf und unterschwellig, der andere heftig und pochend.
Kopfschmerzen können in einer bestimmten Zone des Schädels auftreten und dort fixiert
Weitere Kostenlose Bücher