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Zimmer Nr. 10

Titel: Zimmer Nr. 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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neugierig.
    »Tja … vielleicht hatte er Zugang zu der Wohnung seiner Tochter. Ich weiß nicht mal, ob wir ihn danach gefragt haben. Aber trotzdem.«
    »Was aber trotzdem?«
    »Er hat etwas von dort mitgenommen.«
    »Einen Koffer?« Das war Ringmar.
    »Nein, so ein Glück haben wir nicht. Nur so eine Art Reisetasche.«
    »Na und?« Das war Bergenhem.
    »Der Maler hat nicht gebeten, hineingucken zu dürfen, Lars. Der Inhalt bleibt also ein Geheimnis.«
    »Wahrscheinlich hat er was für seine Tochter geholt«, meinte Aneta Djanali.
    »Wann war das?«, fragte Winter.
    »Nach ihrem Verschwinden, am ersten Abend«, antwortete Halders. »Wir haben die Renovierungsarbeiten ja nicht sofort gestoppt.«
    »Was hatte er dort zu suchen?«, wollte Bergenhem wissen.
    »Ich schlage vor, wir fragen ihn«, sagte Halders.
    »Ich wollte nur sehen, ob sie zu Hause war«, sagte Mario Ney.
    »Sie hätten anrufen können«, sagte Winter.
    »Sie hätte vielleicht nicht abgehoben. Vielleicht war sie krank. Das wollte ich prüfen.«
    »Die Maler waren ja da.«
    »Das wusste ich nicht. Ich wusste nicht, dass sie noch da waren.«
    »Herr Ney, Sie sind mehrmals dort gewesen.«
    »Na und? Paula hatte mich gebeten, ein paar Sachen für sie zu holen.«
    »Was für Sachen?«
    »Kleidung. Einen Rock, glaub ich, eine Bluse.«
    »Warum hat sie es nicht selbst geholt?«
    »Ich … sie hat mich darum gebeten. Ich weiß es nicht. Also habe ich es getan.«
    »Was haben Sie beim zweiten Mal abgeholt?«
    »Äh … Das zweite Mal … ich erinnere mich nicht genau … es waren noch ein paar mehr Kleider, glaub ich.«
    »Aber Paula war doch schon weg. Was wollten Sie mit den Kleidern?«
    »Ich muss … Ich weiß es nicht … Ich bin verwirrt.« Er schaute Winter in die Augen. Sein Blick war ruhig. Es schien, als dächte er wirklich nach.
    »Nein«, sagte er nach einer Weile. »So war es nicht. Ich bin nur hingefahren, um zu sehen, ob ich … etwas finden würde, das mir helfen könnte. Uns. Uns helfen könnte, sie zu finden.«
    »Was hätte das sein sollen?«
    »Ich weiß es nicht. Irgendwas.«
    »Haben Sie etwas gefunden?«
    »Nein.«
    »Was war in der Tasche?«
    »Da war nichts drin.«
    »Wem gehörte sie?«
    »Mir.«
    »Sie gehörte nicht Paula?«
    »Es war meine, sage ich.«
    »Was haben Sie darin mitgenommen, Herr Ney?«
    »Ich hab doch gesagt, dass ich nichts mitgenommen habe!«
    »Wir haben einen der Maler gefragt. Für ihn sah es so aus, als sei etwas in dieser Reisetasche gewesen.«
    »Was weiß der denn? Er kann gar nichts gesehen haben. Er stand ganz oben auf einer Leiter.«
    »War die Tasche geschlossen?«
    »Wahrscheinlich nicht. Die lässt sich nicht richtig schließen. Der Reißverschluss ist kaputt.«
    »Sie haben eine kaputte Tasche mitgenommen?«
    »Ich hab sie einfach gegriffen. Ich wusste ja kaum, was ich tat. Was spielt das für eine Rolle, ob eine Tasche kaputt ist oder nicht? Was zum Teufel spielt das jetzt noch für eine Rolle?«
    »Warum haben Sie die Besuche in Paulas Wohnung nicht erwähnt?«
    »Warum sollte ich? Das ist doch vollkommen unwichtig.«
    »Und, ist es das?«, fragte Birgersson.
    Er saß ausnahmsweise hinter seinem Schreibtisch. Aus seinem Mund ragte ein Zahnstocher. Das war ein schlechtes Zeichen. Bald würde er ihn vermutlich gegen eine Zigarette eintauschen.
    »Er hat es immerhin verschwiegen«, gab Winter zu bedenken.
    »Es könnte aber auch so sein, wie er sagt.«
    »Ich bin geneigt, dir zuzustimmen.«
    »Geneigt? Das ist ja ein lustiger Ausdruck, den hört man nicht mehr oft. Weißt du genau, was er bedeutet?«
    »Nein, nicht genau«, antwortete Winter.
    »Dann wollen wir das mal nachschauen.« Birgersson erhob sich.
    »Muss das sein?«, fragte Winter.
    »Ich kann besser denken, wenn ich so was weiß«, antwortete Birgersson und ging zu dem schmalen Bücherregal, in dem an die dreißig Bücher standen. Eins nahm er heraus.
    »Jetzt wollen wir mal sehen«, sagte er und begann zu blättern.
    »Das erleb ich nun schon zum zweiten Mal«, sagte Winter.
    Birgersson schaute mit fragendem Blick auf.
    »Vor fünfzehn Jahren oder so. Zu Hause bei Christer Börge.«
    »Dem Christer Börge? Mit der verschwundenen Frau?«
    »Er hat auch ein Wort in dem Lexikon da nachgeschlagen.«
    »Sieh einer an.«
    »Sonderbar«, sagte Winter.
    »Vielleicht ist das gar nicht so ungewöhnlich«, sagte Birgersson und blätterte weiter.
    »Möchte wissen, ob er noch lebt«, sagte Winter.

28
    Es wird hier nicht erklärt.« Birgersson schlug das

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