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Zirkus zur dreizehnten Stunde

Zirkus zur dreizehnten Stunde

Titel: Zirkus zur dreizehnten Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassy Fox
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und –“
    „Und du glaubst, das reicht?“, unterbrach er sie.
    Sie schluckte, starrte ihm in die Augen. Mit einem Seufzen schüttelte sie den Kopf.
    „Ich würde alles geben, wenn …“, ihre Stimme brach. Sie war so verletzlich. Diese unglaubliche Gefühlswelt in ihr. Damian leckte sich in Gedanken schon die Finger. Er musste sie einfach haben.
    „Wenn“, setzte sie erneut an und ihre Stimme wurde leiser, „… ich nur noch einmal zu ihm könnte. Ihm sagen könnte, wie leid es mir tut. Und wenn ich seinen Schmerz ertragen dürfte.“
    Da war es! Ein triumphierendes Lächeln wollte sich auf seine Lippen stehlen. Doch er durfte sich nicht verraten. Statt dessen nahm er vorsichtig ihre Hand und küsste sie.
    „Vielleicht kann ich dir dabei helfen.“ Er sah zu ihr auf. In ihren Augen brannte es regelrecht. Dieser Durst nach Sühne, diese Selbstzerstörung, der sie sich aussetzen würde.
    Noch zögerte sie einen Moment, dann schimmerte etwas anderes in ihrem Blick und sie nickte.
    ***
    Felicitas rannte durch das Lager und sah sich überall um. Nichts. Sie war einfach nicht zu finden. Aber wo konnte sie nur sein? Etwas stimmte hier doch nicht!
    Sicher, Lillian war häufig nach einer Vorstellung verschwunden. Aber bisher hatte sie nie so lange gebraucht, bis sie wieder aufgetaucht war.
    Der Mond ging bereits auf. Ein ungutes Gefühl ergriff von ihr Besitz. Sie musste sie finden und zwar schnell.
    Felicitas lief weiter, befragte die Jongleure. Nichts! Sie sprach mit Mischka. Auch die Schneiderin hatte nichts von Lillian gehört. Niemand hatte sie gesehen.
    Das durfte nicht sein. Sie musste …
    Mit einem Schrei prallte sie gegen ein Hindernis und landete unsanft auf dem Hosenboden.
    „Was soll der Aufstand?“ Eine Stimme, zornig und genervt, prügelte regelrecht auf sie ein.
    Felicitas sah auf. Aramis. „Ich suche jemanden, was dagegen?“ Sie klopfte sich den Staub ab, wollte schon gehen, stockte jedoch noch einmal. „Hast du Lillian gesehen?“
    Etwas zuckte in seinem Gesicht. Seine Augenbrauen hoben sich. „Ist sie nicht im Lager?“
    „Dann würde ich sie wohl kaum so lange suchen“, fauchte sie. Er wusste also auch nichts. Das hätte sie sich denken können. Sie wollte nicht mehr auf Aramis achten. Doch ihr Blick ging noch einmal zu ihm. Sein Blick hatte sich gesenkt, er schien nachdenklich. Wie in Trance starrte er seine Hand an. Felicitas schüttelte innerlich den Kopf und ging weiter.
    Vielleicht musste sie das Suchgebiet etwas erweitern. Lillian liebte den Nebel, den es vor allem in der Nähe des Flusses gab. Vielleicht würde sie dort eine Spur finden.
    Sie lief ans Ufer und sah sich um. Wieder nichts! Warum fand sie nicht endlich eine –
    Dieser Geruch! Dieser sanfte Geruch nach Frühling schwebte in der Luft. Sie musste hier gewesen sein. Doch warum führte sie der Geruch noch weiter vom Lager weg?
    Die Werwölfin warf einen unsicheren Blick zurück. In der Ferne glühte das Feuer des Lagers.
    Sie musste es riskieren. So schnell sie konnte, folgte sie dem Duft. Immer weiter, fern ab der normalen Wege, bis sie einen kleinen Hain auf einer sanften Hügelkuppe erreichte.
    Was wollte Lillian hier?
    Sie ging näher heran. Erreichte die sanft ansteigende Wölbung und –
    Etwas war falsch. Etwas gehörte hier definitiv nicht her!
    Noch einige Schritte …
    ***
    Damian hatte den ganzen Weg über Lillians starke Gefühle gespürt. Verzweiflung, Angst, Unsicherheit …
    Doch sie war ihm gefolgt. Freiwillig und ohne weitere Fragen zu stellen. Die Vorstellung, sie könnte ihren einstigen Geliebten um Verzeihung bitten, ihm vielleicht ein wenig seines Leidens nehmen, ließ sie offenbar jegliche Vorsicht vergessen. Vielleicht wollte sie ihm einfach glauben. Es war Damian egal, aus welchem Grund sie mitkam. Wichtig war, dass sie bei ihm war.
    Er führte sie bis zu einem nahegelegenen Hain. Der Ort war perfekt. Abgeschieden, ungestört. Nichts konnte sich hier einmischen.
    „Wir sind da“, meinte er schließlich und machte eine einladende Geste.
    „Hier?“ Sie wirkte verwirrt, ging jedoch einige Schritte weiter in die Mitte des Platzes. „Und du kannst ihn hierher bringen? So dass ich …“, sie stockte, „dass ich ihn sehen, ihn noch einmal berühren kann?“
    „Der Ort ist wie geschaffen.“ Damian deutete in die Runde. „Pilzkreise. Ein Zeichen für Elfen. Dort hinten sind einige Runensteine. Der Ort ist gesichert.“ Genauso sicher wie sein Erfolg bei der Füchsin nun sein würde.
    „Allerdings

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