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Zirkus zur dreizehnten Stunde

Zirkus zur dreizehnten Stunde

Titel: Zirkus zur dreizehnten Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassy Fox
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Sie packte die Füchsin, zog und zerrte an ihr, doch ihre Kraft reichte nicht aus.
    Mit einem Mal brach der Wolf in ihr durch.
    Eine Stimme erklang aus dem Spalt. Verächtlich und krächzend, nicht von dieser Welt. Sie schnaubte und knurrte, schien keine menschlichen Silben zu benutzen.
    „Nur ihn“, selbst über dem ganzen Getöse hörte Damian Lillians Worte. „Lass ihn gehen!“ Sie riss weiter an dem Mann, versuchte ihn von den Schatten zu befreien. Ihre Kraft ließ nach. Das Leben schwand aus ihrem Körper. Damian wusste, dass sie ihr die Seele aus dem Leib zu reißen versuchten und in die andere Welt ziehen wollten. Was veranlasste diese Frau nur, derart zu kämpfen?
    „Niemand verlässt die Unterwelt“, rief die grauenvolle Stimme, die scheinbar alles erstarren ließ, nun doch deutlich. Sie würde nicht gewinnen. Sie war nur eine einfache Füchsin, dachte Damian. Sie konnte nicht einfach uralte Regeln umkehren.
    „Lass mich gehen.“ Ein leises Flüstern. Sowohl Lillian als auch Damian starrten verwirrt in die andere Welt. Er reagierte erneut? Wie war das möglich?
    Diese Unachtsamkeit reichte. Sie erhielt einen weiteren Schlag. Felicitas wurde mit einem Heulen zur Seite geschleudert. Lillian stand alleine da. Ihre Unterarme waren von langen, spitzen Eiszapfen durchbohrt.
    Mit einem Mal schien die Zeit stehen zu bleiben. Damian sah ihr Gesicht. Sah Angst und grenzenlose Verzweiflung darin. Er hätte ihr helfen können. Sicher. Aber das würde seinen Pakt mit der anderen Seite gefährden. Soviel war sie ihm doch nicht wert.
    Ihm nicht …
    Eine zweite Gestalt tauchte auf. Wie ein Blitz erschien er und griff nach dem Körper der Frau.
    Aramis?
    Ruckartig setzte sich die Zeit wieder in Bewegung.
    Lillian sackte zusammen. Sie ließ die Hand ihres Geliebten los. Feuer hüllte sie und den Feuerkünstler ein. Noch einmal schrie die Füchsin auf. Ihr Geliebter gewann an Leben, er griff noch einmal nach draußen, direkt in die Flammen und … verbrannte.
    Der Riss schloss sich, ein grauenvoller Schrei verklang. Die Flammen ebbten ab.
    Was war geschehen? Wie konnte das nur sein?
    Lillian saß am Boden und starrte nach oben. Die letzten Aschepartikel der einstigen Seele tanzten im Wind. Mit einem Glühen fügten sie sich plötzlich wieder zusammen. Die Seele schwebte über ihr. Das Antlitz ihres ehemaligen Geliebten unverkennbar und sein Mund formte Worte, die nicht gehört werden konnten. Ein letztes Mal streckte sie die Hand nach dem Mann aus.
    „Wie habt ihr –“ Damian stockte. Dann rannte er auf sie zu. „Du gehörst mir!“ zischte er und griff nach ihr.
    Lillian fiepte. Sie legte ängstlich ihre Fuchsohren an, wirkte vollkommen kraftlos und würde sich nicht wehren können.
    Jäh schob sich eine Feuerwand zwischen ihn und die Füchsin.
    „Lass die Finger von ihr!“, rief Aramis.
    Damian schnaubte.
    Der Feuerkünstler stand hinter der Füchsin. Die Hand erhoben, ein Ball aus Flammen tanzte darin.
    „Du“, zischte Damian. „Du verrätst mich? Wie kannst du es wagen?“
    „Du hast mehr verraten als ich, Damian“, sagte Aramis ruhig.
    Lillian hatte offensichtlich Mühe, sich halbwegs aufrecht zu halten.
    „Ich habe dir angeboten an meiner Seite zu kämpfen, Aramis“, erwiderte Damian und fixierte sein Gegenüber. „Ich gebe dir eine letzte Chance. Gib mir die Frau, kämpfe an meiner Seite und es wird niemandem hier etwas geschehen.“
    „Vergiss es!“ Ein überheblicher Laut kam als Antwort zurück. „Sie ist zu schade für dich.“
    „Und was ist mit dir Lillian?“, wollte der Magier von ihr wissen.
    „Du bist ein Monster“, keuchte sie.
    Nicht mehr lange und sie würde ohnehin sterben. Ihre Wunden waren zu tief.
    „Es ist eure Entscheidung.“ Damian wandte sich betont lässig ab und verharrte noch einmal, als hätte er etwas vergessen. „Ach ja, wer mich verrät, muss einen hohen Preis bezahlen.“
    Alles ging unheimlich schnell. Noch bevor jemand reagieren konnte, machte Damian eine einfache Handbewegung.
    Vor Lillian fuhr eine dämonische Klauenhand aus dem Boden. Sie konnte nicht reagieren.
    Der Feuerkünstler schon, jedoch zu langsam. Eine andere Hand packte ihn und warf ihn zu Boden. Krallenhände bohrten sich in Lillian. Ein Keuchen erfüllte die Luft. Blut rann aus einigen Wunden.
    „Damian!“ Aramis fluchte, versuchte sich aufzurichten, wurde jedoch weiter am Boden gehalten.
    „Wenn ich sie nicht haben kann, dann wird sie wohl niemand bekommen“, meinte Damian und ging zu

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