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Zirkus zur dreizehnten Stunde

Zirkus zur dreizehnten Stunde

Titel: Zirkus zur dreizehnten Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassy Fox
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Lillian, die keuchend am Boden lag, unfähig sich zu rühren.
    „Niemals!“ Ein Körper flog ihm entgegen und prallte auf ihn. Über sich sah er gefletschte Zähne, ein verzerrtes Wolfsgesicht. Ein tiefes Knurren drang aus Felicitas’ Kehle. Wut stieg in ihm auf. Er hörte ein Reißen, das er nicht einordnen konnte. „Du kleines Biest.“
    In dem Moment traf Damian ein Feuerball. Verdammt, seine Konzentration musste durch die Ablenkung nachgelassen haben. Aramis kämpfte sich frei.
    „Dafür bezahlt ihr!“, brüllte er, riss die Hand nach oben und im gleichen Moment tat sich erneut ein Spalt in Lillians Nähe auf. Die Füchsin konnte sich noch umdrehen, starrte in den Abgrund und auf die unzähligen Klauen, die daraus hervorschossen. Sie hatte nicht einmal mehr die Chance zu schreien. Nur ein erstickter Laut erklang, als die Finger durch Fleisch fuhren und den Körper zerrissen.
    Stille. Fassungslose Stille.
    Dann ein Schrei!
    „Nein!“, Lillians Stimme erschütterte das gesamte Areal. Wie von Sinnen versuchte sie aufzustehen. Ihre Beine brachen unter ihr zusammen.
    Aramis war bei ihr, hielt sie fest und presste sie an sich. Er drückte ihr Gesicht an seine Brust. Doch zu spät. Den Tod ihrer Freundin würde sie bis an ihr Lebensende sehen.
    „Du –“, zischte Aramis in Richtung des Magiers.
    Mit einem Schnauben wandte sich Damian ab. Der Riss schloss sich, der tote Körper der Werwölfin fiel zu Boden.
    Aramis Augen flackerten auf. Wut und Hass mischten sich darin und eine Feuersbrunst fegte auf Damian zu.
    Das hatte er erwartet. Aramis’ Handlungen waren leicht zu durchschauen. Mit einem Grinsen trat Damian zur Seite. Doch er hatte ihn unterschätzt. Die Flammen explodierten kaum, dass sie ihn passiert hatten.
    Er fluchte und wurde von den Füßen gerissen. Sein Rücken brannte. Alles an ihm schwelte. Als er den Blick hob, sah er Aramis vor sich. Die Hand erhoben, bereit zuzuschlagen, ihn zu töten. Kaum zu glauben, dass der Feuerkünstler so weit gehen würde.
    „So nicht“, zischte er. „Madariatza, torezodu!“
    Eiszapfen brachen aus dem Boden, ließen Aramis zurückweichen.
    Ein Tor öffnete sich zeitgleich und eine Hand erschien. Damian griff nach ihr und ließ sich hineinziehen. Er wusste, wann er sich zurückziehen musste.
    Doch sie würden für ihre Taten bezahlen.
    ***
    Lillian war zu Boden gesunken, als Aramis Damian erneut angegriffen hatte. Sie hatte viele Wunden, hatte zu viel gekämpft. Ihr Blick fiel zur Seite.
    Felicitas! Das Mädchen lag in ihrem eigenen Blut.
    „Nein“, ihre Stimme zitterte, als sie langsam zu ihr kroch und nach der Hand ihrer Freundin griff. Vorsichtig drehte sie den Körper um. Der Bauch des Mädchens war zerfetzt, die Brust regelrecht aufgerissen. Selbst ein Werwolf konnte mit seiner Selbstheilung nicht mehr viel daran ausrichten.
    „Du … lebst“, wieder allen Naturgesetzen schlug Feli die Augen auf.
    „Nicht sprechen“, die Stimme der Füchsin brach. Tränen liefen über ihre Wangen. „Wir werden dich retten.“ Sie glaubte selbst nicht daran. Aber sie wollte daran glauben. Felicitas durfte nicht sterben, nicht so, nicht … wegen ihr!
    „Ich … bin doch … eine Wächterin“, die Worte gaben Lillian den Rest.
    Felicitas hustete und Blut sprudelte aus ihrem Mund.
    „Nicht!“, Lillian wollte etwas tun, doch alles schien so sinnlos. Überall war Blut, das Fleisch aufgerissen.
    „Ich bin stolz … dass ich für dich … sterben darf“, ein Lächeln erschien auf Felicitas’ Gesicht. „Du findest … ihn …“ Damit sank ihre Hand endgültig zu Boden und die Augen der Werwölfin schlossen sich. Der letzte Lebenshauch entwich aus ihrem Mund und ihr Körper erschlaffte in Lillians Armen.
    „Nein!“, alles begann sich zu drehen, ihr wurde schwindlig. Die ganze Realität schien zusammenzubrechen. „Nein!“
    Mit einem Krächzen erhob sich ein Schwarm Raben. Flügel zerteilten die Luft.

12. XVI – Der Turm
    Dunkle Wolken zogen sich am Himmel zusammen. Der Mond verschwand dahinter, sein Licht wurde ausgelöscht. Antigone ging nach draußen und sah sich um. Etwas schien anders. Etwas schien nicht mehr zu stimmen. Als sie am Rande eine Gestalt auf das Lager zukommen sah, fuhr ihr der Schock in die Knochen. Sie trug etwas auf den Armen. Sofort lief sie los.
    Eine zweite Gestalt. Noch wenige Schritte, dann hielt Antigone an.
    „Oh mein Gott“, wisperte sie und starrte auf den geschundenen Körper der Füchsin. „Was ist passiert?“
    Aramis stand vor

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