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Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers

Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers

Titel: Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Graysmith
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vor der Herbst-Tagundnachtgleiche eines gewaltsamen Todes. Susan McLaughlin (19) wurde achtzehn Tage vor der Frühjahrs-Tagundnachtgleiche ermordet, und Yvonne Quilantang (15) elf Tage vor der Sommersonnenwende 1973. Neunzehn Tage vor der Wintersonnenwende wurden Cathy Fechtel (27) und Michael Shane (30) Opfer eines Verbrechens und in der Nähe eines Highways in Livermore zurückgelassen. Sechs Tage nach der Herbst-Tagundnachtgleiche 1974 wurde Donna Marie Braun (14) ermordet. Am Donnerstag, den 16. Oktober 1975, wurde Susan Dye erdrosselt, als sie per Anhalter unterwegs nach Hause war; sie wurde unter einer Autobahnüberführung bei Santa Rosa gefunden.
    Fast alle Opfer waren per Anhalter unterwegs gewesen; manche von ihnen hatten geringfügig mit Drogen zu tun gehabt. Die jungen Anhalterinnen hatten wahrscheinlich auf dem Beifahrersitz des Mörders gesessen, jenem Platz, auf den sich Zodiac erfahrungsgemäß bei seinen Angriffen konzentrierte. Der Mörder musste sich außerdem gut mit Seemannsknoten ausgekannt haben. Die Opfer wurden stets in der Nähe irgendeines Gewässers gefunden, wie man das auch bei den Zodiac-Opfern beobachtet hatte; Therese Walsh in einem Bach, Leona Roberts bei der Bolinas Lagoon, Marie Anstey war ertrunken und Donna Braun trieb im Salinas River.
    Nur wenige von ihnen waren sexuell belästigt oder missbraucht worden; die Kleider der nackten Opfer wurden jedoch in keinem Fall gefunden. Der Mörder schlug stets am Wochenende zu, in der Abenddämmerung oder nachts, und fesselte seine Opfer gewöhnlich mit einer weißen Wäscheleine, wie sie auch beim Verbrechen am Lake Berryessa benutzt worden war. Drei der Mädchen hatten eine solche Leine um den Hals gewickelt.
    Keines dieser Opfer war an dem Ort gestorben, an dem später die Leiche gefunden wurde. Wenn der Mörder die Leichen beseitigte, ließ er seinen Wagen auf der Straße stehen, und nicht daneben, um keine Reifenspuren zu hinterlassen. Der Täter hatte seine Opfer offensichtlich über Gräben und Zäune gehoben oder geworfen, was darauf schließen ließ, dass er sehr kräftig sein musste. Der Mörder war außerdem mit der Gegend vertraut.
    Die Studentinnen wurden zu Tode gequält, erstochen, vergiftet, erdrosselt, ertränkt, erstickt oder durch Genickbruch getötet. Nachdem die Leichen immer wieder an den gleichen Plätzen gefunden wurden, ging die Polizei davon aus, dass alle Morde - oder zumindest die meisten davon - von ein und demselben Täter begangen worden waren. Das Erschreckendste an diesen Fällen war für mich, dass da offenbar jemand verschiedene Tötungsarten an seinen Opfern ausprobierte.
    Das CI & I hatte im Juli 1974 103 Mordfälle vorliegen, die die oben erwähnten Merkmale zeigten, darunter auch Fälle in Washington und Oregon. Man war überzeugt, dass zumindest vierzehn Morde vom selben Täter verübt worden waren. Diese Information konnte ich einem geheimen Bericht des Justizministeriums Kalifornien über ungelöste Morde an Frauen in Kalifornien und dem amerikanischen Westen entnehmen. Der Bericht aus dem Jahr 1975, der unter Mithilfe vieler Polizeidienststellen ausgearbeitet worden war, hielt außerdem fest, dass der Mörder allem Anschein nach »mit okkulten Praktiken vertraut« war, »nachdem man im Mordfall Caroline Davis ein Symbol dieser Art gefunden hat, und es auch in den Fällen der vermissten Frauen in Oregon und Washington Hinweise auf okkulte Verbindungen gibt«. Der Bericht kam zu folgender Schlussfolgerung: »Die Mordserie wird wahrscheinlich weitergehen, bis der Täter identifiziert und gefasst werden kann.«
    Waren das die fehlenden Zodiac-Opfer?
    Was bei all diesen Fällen auffiel, war der Bezug zu Santa Rosa. Es handelte sich entweder um Studentinnen am Junior College von Santa Rosa oder um junge Frauen, die in der Stadt lebten und anderswo ermordet wurden. Die Frage war nun, ob es einen Verdächtigen im Zodiac-Fall gab, der einen Bezug zu Santa Rosa hatte.
    Als ich Toschi danach fragte, antwortete er: »Ja, den Mann gibt es. Mehr kann ich aber nicht sagen, solange der Fall nicht abgeschlossen ist.«
    Es gab also einen Verdächtigen, von dem ich noch nichts wusste. Andere Ermittler konnten oder wollten mir ebenfalls keine Auskunft geben. Gab es einen bestimmten Grund für diese Reserviertheit?
    Währenddessen suchte ich weiter nach Don Andrews.

    Freitag, 29. Februar 1980

    Ich stellte mir vor, dass der Zodiac-Killer den Menschen in seiner Umgebung als ruhiger, beherrschter und vernünftiger

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