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Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers

Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers

Titel: Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Graysmith
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Chevrolet auf der Ostseite des Parkplatzes stehen. Die Scheinwerfer und Rücklichter des Wagens waren ebenso eingeschaltet wie der Blinker, und die Tür auf der Beifahrerseite stand offen.
    Officer Richard Hoffman und Sergeant Conway waren bereits am Tatort und versuchten Mike zu befragen, der bei dem Wagen lag und aus seinen Wunden an Hals, Brust, im Schulterbereich und am linken Bein stark blutete. Lynch forderte einen Krankenwagen vom Kaiser Hospital an.
    »Mageau hatte offensichtlich große Schmerzen«, berichtete Lynch später. »Also, ehrlich gesagt … als wir hinkamen, glaubte ich gar nicht, dass es sie so schwer erwischt hatte … Ich dachte eher, dass Mike … na ja, er hatte vor allem große Schmerzen von dem Schuss ins Knie.«
    Lynch und Rust beugten sich über Mike und bemerkten beide etwas Merkwürdiges. Der Junge trug drei Hosen übereinander, außerdem drei Sweater, ein langärmeliges Hemd und ein T-Shirt darunter. Und das in einer richtig warmen Julinacht!
    Sie sahen auch, dass Darlene einen blauweißen Overall und blaue Schuhe trug. Sie öffnete ganz leicht die Augen, an denen immer noch die falschen Wimpern klebten. Lynch und Rust erkannten sie sofort. »Viele Cops kannten sie, weil sie öfter auf einen Kaffee in das Lokal kamen, wo sie gearbeitet hat. Ich habe sie auch gekannt«, meinte Lynch, »obwohl ich nie mit ihr geredet habe. Außerdem wohnt ihre Familie in derselben Straße wie ich. Sie ging gern an den Strand - da lief sie oft barfuß durch die Brandung.
    Sie ist auch oft mit Polizisten ausgegangen. Wir müssen ihr irgendwie sympathisch gewesen sein - na ja, das ist bei Leuten, die in der Nacht arbeiten, oft so.«
    Lynch bemerkte, dass Conway die Stelle, an der Mike lag, sorgfältig mit Kreide markiert hatte. Mikes Augen waren geweitet, und er bemühte sich verzweifelt, den Mund zu öffnen, um zu sprechen. Als es ihm endlich gelang, quoll Blut heraus. »Ein weißer Mann …«, brachte er unter Schmerzen hervor, »ist gekommen … ausgestiegen … mit der Taschenlampe angeleuchtet … geschossen. Ich bin … aus dem Wagen … Da sind … Leute gekommen … wieder weggefahren. Und dann war … die Polizei da.«
    »Wissen Sie, wer auf euch geschossen hat?«, fragte Conway.
    »Nein.«
    »Können Sie den Mann beschreiben?«
    »Nein.«
    »Versuchen Sie’s.«
    »Jung … stämmig … mit einem beigen Auto.«
    »Hat er irgendwas gesagt?«
    »Nein. Einfach geschossen … immer wieder.«
    Lynch ging noch einmal zur Fahrerseite hinüber, wo Darlene immer noch über dem Lenkrad lag. Er sah, dass sie Wunden am Oberkörper und am linken Arm hatte und dass sie noch lebte. Sie gab immer wieder ein leises Stöhnen von sich, das wie das Säuseln des Windes klang.
    »Wo bleibt bloß der Krankenwagen?«, murmelte Lynch.
    »Ich erinnere mich noch«, berichtete Lynch, »dass sie irgendetwas sagen wollte, doch ich verstand sie einfach nicht.« Ihr Puls ging nur noch schwach und ihr Atem war flach. Lynch hob Darlene aus dem Wagen und legte sie auf den Boden.
    Rust bemerkte, dass beide Fenster vorne heruntergekurbelt waren und dass das Radio eingeschaltet war. Nicht einmal die Handbremse war angezogen, worüber er sich ziemlich wunderte.
    Ein, zwei Meter von den Opfern entfernt wurden sieben Patronenhülsen gefunden. Rust konnte erkennen, dass Darlene auch rechts im Oberkörper und im rechten Oberarm insgesamt drei Einschusslöcher hatte.
    Als der Krankenwagen da war, half Lynch dem Sanitäter, Darlene in den Wagen zu heben. Hoffman begleitete die Opfer ins Krankenhaus - für den Fall, dass Darlene doch noch etwas sagen konnte.
    Lynch hatte drei Feuerwehrautos angefordert, damit sie den Platz mit Scheinwerfern ausleuchteten, während Rust die Stelle absuchte, an der Mageau gelegen hatte. Dort, wo sich Mikes Rücken befunden hatte, lag eine stark deformierte Kugel vom Kaliber 9 Millimeter oder 38, an der kein Blut und keine Hautreste klebten. Rust steckte die Kugel in ein Säckchen und kennzeichnete sie.
    Als Nächstes untersuchte Rust den Bereich um den Fahrersitz, auf dem Darlene gesessen hatte, und fand dort ein Projektil, das demjenigen glich, das er zuvor gefunden hatte, jedoch nicht so stark verformt war. Wenig später entdeckte er am Boden vor dem Rücksitz zwei Patronenhülsen mit der Aufschrift »W-W«, die allem Anschein nach Kaliber 9 Millimeter waren. Lynch selbst war nicht gerade ein Experte, was Schusswaffen betraf.
    Im Inneren des Wagens war überall Blut. Rust kniete sich neben den Fahrersitz und

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