Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)
einen Bissen von ihrem Donut. »Ich halte mich da an deine ›Keine Spielchen‹-Regel.«
Er steckte sich den Rest seines Donuts in den Mund. »Hast du schon mal von
Ice
-Eclipse gehört?«
»Nicht bis Kelly mich vor ungefähr einer Stunde angerufen hat«, antwortete sie. »Adam kann nichts davon wissen, oder ich wüsste es ebenfalls; schließlich habe ich dort nach der Ursache der
Ice
-Todesfälle geforscht.« Sie nippte an ihrem Kaffee. »Kelly arbeitet gerade an einem toxikologischen Bluttest, um herauszufinden, welcher Stoff die Wirkungsverstärkung durch Eclipse verursacht.« Sie schüttelte den Kopf. »Aber welche Ironie, dass es letztlich eine menschengeschaffene Mischung von Drogen ist, die die Leute umbringt. Wir Menschen mögen es, uns selbst zu zerstören. Trotzdem glaube ich auch nicht, dass
Ice
an sich sicher ist. Ich denke einfach, dass die Nebenwirkungen erst später zutage treten werden – mit weitaus bedrohlicheren Konsequenzen als dem Tod.«
Jemand klopfte an die Tür, und Sterling wurde mit einem Mal vollkommen reglos. Plötzlich lag ihm der Donut schwer im Magen. Nach dem Gespräch über Becca, das er mit den anderen Renegades geführt hatte, wallte ein heftiger Drang in ihm auf, sie zu beschützen.
»Muss wirklich dringend sein, wenn es jemand riskiert, in meine Nähe zu kommen«, bemerkte Becca, erfolglos um einen unbeschwerten Tonfall bemüht.
Sie fühlt sich isoliert, und es gefällt ihr nicht,
begriff er. Und wer konnte ihr auch einen Vorwurf daraus machen? Hoffentlich bedeutete es Freiheit für sie, wenn Caleb ihr beibrachte, ihre Fähigkeiten zu kontrollieren – und nicht die Gefahr, als Köder eingesetzt zu werden.
Mit einigen großen Schritten war Sterling an der Labortür, riss sie auf und stutzte, als er Damion vor sich sah. Sterling ließ einen raschen Blick über den Kurzhaarschnitt und Wüsten-Tarnanzug seines Gegenübers schweifen – Mr-Mustergültiger-amerikanischer-Supersoldat, der immer so schön von Regeln und Ehre predigte. Von wegen! Er wusste nicht einmal, was Ehre war. »Verdammt dreist von dir, hierherzukommen. Was willst du?«
»Dass du aufhörst, mich so zu begrüßen«, antwortete Damion. »Ich will mit Becca reden.«
»Ich habe sie bereits gefragt, ob sie sich an dich erinnern kann – falls es das ist, was du vorhast«, versetzte Sterling. »Sie erinnert sich nicht. Und das weißt du auch, sonst wärst du nicht hier.«
Damion strich sich übers Haar. »Da haben wir es ja mal wieder. Schau mal.« Er knirschte mit den Zähnen. »Ich habe Becca Tad
nicht
ausgehändigt. Lass mich mit ihr reden. Sie war in Panik und verstört, als sie mich gesehen hat, eine Angstreaktion. Gib ihr die Möglichkeit, sich an mich zu erinnern, damit ich deine verdammten gegenstandslosen Anschuldigungen endlich aus der Welt schaffen kann.« Er senkte die Stimme. »Es sei denn, du hast Angst, dass sie sich an etwas erinnert, das dir unangenehm wäre.«
»Mich wütend zu machen dürfte nicht gerade im Sinn deiner Sache sein«, knurrte Sterling. »Und – große Neuigkeit, mein cleveres Kerlchen, du wirst es nicht glauben – du kannst dich nicht in ihre Nähe begeben, ohne das Bewusstsein zu verlieren.«
»Caleb meinte, sie hätte sich jetzt besser unter Kontrolle«, antwortete Damion. »Ich bin bereit, das Risiko einzugehen, wenn ich damit der Sache ein Ende setzen kann.«
»Weiß Caleb, dass du hier bist?«
»Nein«, bekannte Damion, »aber ich habe nichts dagegen, ihn mit einzubeziehen, wenn du das möchtest. Die Sache zwischen uns muss ein Ende haben, Sterling.«
»Sterling?«, kam von hinten Beccas Stimme.
Beunruhigend nahe bei Damion. Sterling funkelte ihn finster an. »Hau ab.« Er schickte sich an, die Tür zu schließen.
Damion schob rechtzeitig seinen Fuß dazwischen. »Nicht bevor ich mit Becca gesprochen habe.«
»Sterling?«, fragte Becca noch einmal.
Verdammt. »Warte draußen, bis ich mit ihr gesprochen habe.« Damion rührte sich nicht vom Fleck und biss in trotziger Entschiedenheit die Zähne zusammen.
Sterling gab einen frustrierten Seufzer von sich. »Sie zu überrumpeln ist wohl nicht der beste Weg, sich mit ihr zu treffen, wenn man nicht aus den Latschen kippen will. Ich muss sie erst mal darauf vorbereiten.«
»Ich gehe erst weg, wenn ich mit ihr gesprochen habe. Irgendwann muss sie ja aus diesem Labor herauskommen.« Widerstrebend gab Damion die Tür frei und trat zurück.
Sterling schloss die Tür und drehte sich zu Becca um.
»Ich habe einen Teil
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