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Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)

Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)

Titel: Zodius: Gegen den Sturm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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hatte sie niemanden, mit dem sie darüber reden konnte … jedenfalls nicht, wenn sie dieses Band geheim halten wollte. Sie ging zum Schrank und nahm heraus, was sie brauchte, um sich Blut abzunehmen. Einige Minuten später schob sie das Blut unter ein Mikroskop und analysierte es.
    Was sie sah, ließ ihr den Atem stocken. Sie lehnte sich zurück. Es war in der Tat nicht mehr so wie vor dem Auftreten des Bindungssymbols. Sie hatte recht gehabt. Sie
musste
mit irgendjemandem reden. Mit Kelly oder vielleicht mit Cassandra. Am besten mit Kelly. Sie würde einfach auf die ärztliche Schweigepflicht pochen und beten, dass diese auch in der Welt der Renegades noch immer etwas bedeutete.

24
    Eine Stunde nachdem er das Treffen im Cityscape abrupt verlassen hatte, hatte Sterling mit Eddie telefoniert und sich nach den immer noch verschwundenen Clannern aus dem Club erkundigt. Er hatte mehrmals versucht, Marcus zu erreichen, und es schließlich erfolglos aufgegeben; und dann hatte er getan, was jeder gute Soldat tat, wenn er im Begriff stand, die Frau zu besuchen, die ihm den Kopf verdrehte: Er besorgte Donuts. Er machte sich gar nicht erst die Mühe, sein Apartment aufzusuchen, denn er wusste, wo er Becca finden würde – bei der Arbeit im Labor. Und so war es auch. Er drückte die Tür auf, und Becca trat in sein Sichtfeld.
    Noch bevor sie sich zu ihm umdrehte, durchfuhr ihn schlagartig eine Erkenntnis. Er begehrte sie mit einem Hunger, der ihn von innen verzehrte. Und was er wollte, war nicht nur ihr Körper. Er wollte
sie.
Wollte neben ihr aufwachen … sie mit einem Guten-Morgen-Kuss wecken … wollte wissen, was sie empfand, was sie mochte und was nicht – all die Dinge, die er geschworen hätte, sich niemals bei einer Frau zu erlauben; Dinge, die seine Verantwortung, seine Pflichten einfach nicht zuließen. Nein: In Wirklichkeit ließ ihr Krebs diese Dinge nicht zu, nicht sein Beruf. Trauer und Zorn machten ihm die Brust schwer.
    Als sie die Tür gehen hörte, sprang sie vom Laborhocker hoch und drehte sich zu ihm um. Dann streckte sie sich träge unter dem übergroßen Laborkittel, der all jene Kurven verbarg, die er sich nur allzu gern vor sein geistiges Auge zurückrief. Er fragte sich, ob er wohl je genug von ihr bekommen könnte.
    »Hi«, grüßte sie und blinzelte, um den glasigen Blick zu vertreiben, der ihm verriet, dass sie über längere Zeit in tiefe Konzentration versunken gewesen war.
    »Noch mal guten Morgen«, sagte er, trat auf sie zu und deutete auf die Pappschachtel mit Donuts und Kaffee in seinen Händen. »Ich habe dir Frühstück mitgebracht, weil ich mir gedacht habe, dass du wahrscheinlich ohne etwas zu essen direkt an die Arbeit gegangen bist.«
    »Ich habe dich in der kurzen Zeit bereits gut abgerichtet«, neckte sie ihn. »Und du hast recht. Ich habe tatsächlich nichts gegessen. Ich konnte es nicht erwarten, mich an die Tests zur Überprüfung meiner Immunisierungstheorie zu machen.«
    Lässig blieb er vor ihr stehen, und bevor er sich bremsen konnte, beugte er sich vor und gab ihr einen schnellen Kuss – die Art Begüßungskuss, wie er für ein Paar typisch ist. Ein Kuss, den er Frauen sonst nicht gab. Und er genoss es, hätte ihn sogar gern wiederholt. Jetzt gerade hätte er am liebsten die Donuts auf den Tisch geworfen und Becca ausgezogen, um wieder den Weg zurück in ihr Inneres zu finden.
    »Du schmeckst nach Schokolade«, sagte sie, leckte sich die Unterlippe und nahm den Kaffee, den er ihr hinhielt.
    »Glasierte Schokoladen-Donuts«, korrigierte er und stellte die Schachtel auf den Schreibtisch.
    Ihre Augen leuchteten auf; wirbelnde Funken aus glitzerndem Bernstein, wie ein Sonnenuntergang vor einem dunklen Himmel. »Ich liebe glasierte Schokoladen-Donuts«, sagte sie und ließ sich in einen Ledersessel fallen. »Wahrscheinlich hast du auch meine Donuts-Vorliebe mitbekommen, als du in meinem Kopf warst.«
    Er nahm neben ihr Platz. »Nein, nein«, sagte er neckend. »Keine Kopferforschungsspielchen heute Morgen. Ich mag sie zufällig selbst, und wir scheinen ja gut zusammenzupassen, wenn es um Lust und Vergnügen geht.« Er nahm einen Bissen. »Hmmm … wenn das keine Lust ist, dann weiß ich nicht, was sonst.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Du kannst mich nicht mehr zum Erröten bringen. Da hast du dein Quantum von mehreren hundert unverschämten Bemerkungen aufgebraucht.«
    Er sah sie an und zwinkerte. »Willst du darauf wetten?«
    »Nein«, sagte sie schnell und nahm ebenfalls

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