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Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)

Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)

Titel: Zodius: Gegen den Sturm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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Wänden arrangierten teuren Kunstwerken. Doch das sinnliche Lächeln auf ihren roten Lippen verschwand: Marcus saß auf seinem Bürostuhl, geknebelt und gefesselt. Lebendig.
    Sie wirbelte zu Tad herum, und trotz ihres Schrecks entging ihr nicht, wie scharf und attraktiv er aussah. Ganz in Leder ausstaffiert, wirkte er wie eine bösartige Kampfmaschine. Er war nicht schön, nicht einmal ansatzweise. Aber er wirkte tödlich – roh und rau.
    »Ich habe gedacht, du hättest ihn getötet«, sagte sie.
    »Ich habe ihm etwas
Ice
in die Kehle gekippt und ihn dadurch gerettet«, erwiderte Tad. »Er ist ein Geschenk für Adam. Adams Feinde werden vor der ganzen Stadt an die Wölfe verfüttert – bei lebendigem Leib aufgefressen. Sorgt für eine interessante Abendunterhaltung.«
    Selbst Sabrina, die doch wusste, was für ein kaltherziges Biest sie sein konnte, verspürte bei dieser Vorstellung Übelkeit in sich aufwallen. Marcus – ehedem ihr mächtiger, unverzichtbarer Iceman – machte hinter ihr wilde, tierähnliche Geräusche. Er war verzweifelt, und sie konnte es ihm nachfühlen. Wer wollte schon als Hundefutter enden.
    Tad begab sich zum Schreibtisch und lehnte sich an die Tischkante, den Rücken Marcus zugewandt, der sinn- und nutzlos gegen seine Fesseln ankämpfte.
    Tänzelnd schritt sie auf Tad zu. »Also, wie sieht unser Plan aus?«
    »Wir werden Adam geben, was er will: seinen Verräter, gefesselt und geknebelt; die Antwort auf die Frage, warum die Leute gestorben sind; Massenvertrieb von
Ice
; die Kontrolle über dieses Casino und die mit ihm verbundenen Häuser.«
    Sie schmiegte sich an ihn, und er zog sie roh zwischen seine Beine. »Ich habe genau das getan, wovon die Renegades glaubten, dass ich es nicht tun würde.« Er griff in ihr Haar, zog ihren Mund an seinen und rieb die Zunge an ihrer. Seine Lust kennzeichnete sie mit seinem Zeichen, so wie sie bald auch seinen Feind kennzeichnen würde. Und sie würde ihren großen Auftritt haben, wenn die Show losging.

32
    »Mischen!«, rief der Croupier.
    Sterling entspannte sich. »Danke, lieber Gott, die Qual hat ein Ende, wenn auch nur für ein paar Minuten«, brummte er und hielt überall im Casino Ausschau nach einem Anzeichen von Sabrina Walker, der rothaarigen Cocktail-Kellnerin, von der Marcus behauptet hatte, sie sei
Ice
-Dealerin.
    »Schon irgendeine Spur von ihr?«, fragte Becca neben ihm und presste ihr Bein an seines.
    Er war sich jeder ihrer Bewegungen bewusst, jeder ihrer Berührungen, selbst des Augenblicks, wenn sie eine Dosis von diesem verfluchten
Ice
einnehmen musste, das sie am Leben erhielt. Es brach ihm das Herz, sie mit all diesen Drogen vollzustopfen und dann in diesem Casino aller Welt vorzuführen, um dadurch Tad zu einem Mordversuch einzuladen. Für Sterling war es, als wollte er mit dem Sensenmann seinen Spott treiben – so einen Mist machte man nicht, wenn man nicht den Gestank in der Nase haben wollte, der sich aufdrängt, sobald man die Radieschen von unten sieht.
    Sterling wollte, dass die ganze Sache endlich ein Ende hatte. Er wollte sie in Sicherheit wissen. Und er hatte klargestellt, dass sie ohne ihn nicht einmal auf die Toilette gehen würde. Es kümmerte ihn einen feuchten Dreck, ob sie sich in die Hosen machen und diese hübschen schwarzen Jeans besudeln musste, die ihren Hintern so perfekt umschloss.
    »Noch nicht«, antwortete er. »Aber auf ihrem Dienstplan steht: Freitag, fünf Uhr. Und jetzt haben wir Freitag, fünf Uhr.«
    »Marcus hat auch gesagt, dass sie im Hotel wohnt, aber du hast deine Leute nach ihr Ausschau halten lassen, und sie hat sich bis jetzt noch nicht blicken lassen«, rief ihm Becca ins Gedächtnis.
    »Sie wird kommen«, beteuerte Sterling. »Denn ob Marcus nun für Tad arbeitet, von Tad verfolgt wird oder sich Tad als Marcus ausgibt – diese Frau ist unsere Verbindung zu ihm. Wir finden sie. Oder er findet uns.«
    »Wir sitzen hier an einem Blackjack-Tisch«, gab sie zu bedenken. »Und die einzige Person, die uns hier nicht finden kann, ist die Kellnerin mit den Freigetränken. Überall sind Kameras.«
    »Sind Sie dabei?«, fragte der Croupier.
    »Klar doch«, antwortete Becca und schob einen Chip für sie beide über den Tisch.
    »Bingo!«, murmelte Sterling. »Fünf Uhr kommt in unsere Richtung.«
    »Die richtige Bezeichnung für dieses Spiel lautet Black Jack«, neckte Becca, schaute möglichst unauffällig in Richtung der Frau und beobachtete, wie sie die Bestellung eines Mannes aufnahm. »Oh ja.

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