Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)
den Verstand.
Caleb, immer noch mit Michaels Bedenken beschäftigt, ließ sich von seiner Warnung nicht beirren. »Rebecca Burns kann mein Denken und Fühlen nicht kontrollieren. Sie kann nicht einmal sich selbst kontrollieren. Wir müssen sie in ein Labor bringen, damit sie uns hilft, mit dem
Ice
fertigzuwerden. Was bedeutet: Wir müssen ihr helfen, damit sie uns helfen kann.«
Kelly setzte zu einer Antwort an. »Ja, aber …«
Michael fuhr dazwischen. »Angeblicher Kontrollverlust«, unterstrich er. »Es könnte nur geschauspielert sein.«
»Wenn ich sie gedanklich berühren, mich in sie hineinversetzen kann, werde ich wissen, ob es geschauspielert ist«, entgegnete Caleb. »Und das muss passieren, bevor wir sie in die Nähe einer unserer Einrichtungen lassen.«
»Steck sie in Neonopolis in Quarantäne«, schlug Michael vor. »Du darfst sie nicht nach Sunrise City lassen. Unser Hauptquartier muss für sie tabu bleiben.«
»Der Ansicht bin ich auch«, meldete sich Kelly zu Wort, die mit ihrer Meinung nie hinterm Berg hielt. Seit dem Tag der Übernahme von Area 51 durch die Zodius war sie bei den Renegades, und sie war genauso fest entschlossen, ihr Land zu beschützen, wie jeder der Männer. »Sie kann dort in einem Labor arbeiten und über eine Webcam mit mir in Verbindung treten, während ich mir ein Bild von ihr zu verschaffen versuche. Und, um diesen Punkt schon mal klarzustellen: Ich habe unsere Informationen noch einmal überprüft, und Becca hatte nicht nur tatsächlich Krebs, ihre Behandlung beruhte auch auf einer höchst experimentellen Methode. Offen gestanden, ich weiß nicht, wie sie in dieses Programm hineingekommen ist. Es ist auf einen sehr exklusiven Kreis beschränkt. An den genauen Einzelheiten ihrer Unterlagen arbeiten wir noch. Ich bin gespannt zu sehen, wie
Ice
mit ihrer speziellen Medikation wechselwirkt. Diese Wechselwirkung ist die plausibelste Ursache für ihre speziellen Fähigkeiten, da sie die Einzige ist, die sie entwickelt hat. Und ich muss sagen … so schlimm das alles ist, vielleicht ließe sich da eine erstaunliche Methode der Krebsheilung entdecken. Also mit anderen Worten: Verschaff mir ihre Blutprobe, Sterling. Ich brenne darauf festzustellen, was mit Becca los ist.«
»Mach ich«, versprach er.
»Wir werden noch mehr
Ice
für sie brauchen«, fügte Kelly hinzu. »Ich habe Nachschub für ungefähr drei Wochen, und das war’s dann. Und selbst das nur, wenn ich mit der Droge im Labor ganz sparsam bin.«
»Ich besorge die Droge«, beteuerte Sterling. Das musste er. Und das würde er.
»Zurück zum Hauptthema, Caleb«, warf Michael ein, ohne dem übrigen Gespräch Beachtung zu schenken. »Du darfst nicht unterschätzen, wie groß sein Wunsch ist, dich an seiner Seite zu haben. Er könnte diese Frau benutzen, um deinen Verstand zu manipulieren. Er glaubt, dass ihr beide zusammen unaufhaltsam sein werdet – dass ihr die Welt regieren könntet.«
Caleb rieb sich den Nacken. »Wir werden sie um vierzehn Uhr herausholen.« Was ihnen drei Stunden bis zum Aufbruch gab. Er musterte Sterling. »Ich habe bereits dafür gesorgt, dass nicht dringend erforderliches Personal vor ihrer Ankunft abgezogen wird.«
Sterling atmete tief und geräuschvoll. »Bevor sie uns hilft, will sie einen Beweis dafür, dass wir nicht für Adam arbeiten.« Es traf ihn sehr, dass sie ihm nicht vertraute, selbst wenn auch er gezwungen war, an ihr zu zweifeln. Er wusste, dass er sich eigentlich nicht darüber ärgern sollte, aber es behagte ihm dennoch nicht.
Caleb nickte. »Ich werde einen Anruf im Weißen Haus arrangieren und für eine schriftliche Bestätigung sorgen.«
»Und wir wollen ebenfalls Beweise dafür, dass sie nicht für Adam arbeitet«, forderte Michael energisch.
Cassandra stieß ihm den Ellbogen in die Rippen. »Genug, Michael. Du hast hinreichend klargemacht, dass du ihr nicht traust.« Sie nahm eine Leinentasche von der Schulter. »Ich habe Becca ein paar Kleider und sonstigen Frauenkram mitgebracht, um die Zeit zu überbrücken, bis wir ihr etwas aus ihrer Wohnung bringen können. Ich hatte gedacht, so hat sie schneller etwas.«
Sterling nahm die Tasche in Empfang. »Danke, Cass.«
»Ich freue mich, wenn ich helfen kann«, antwortete sie. »Ich wünschte nur, ich könnte gefahrlos zu ihr hineingehen und mit ihr reden. Das arme Ding hat Krebs, eine erzwungene
Ice
-Sucht, Adam ist hinter ihr her, und jetzt muss sie auch noch mit euch Typen fertigwerden. Unvorstellbar, was sie
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