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Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)

Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)

Titel: Zodius: Gegen den Sturm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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angegriffen haben. Die Renegades können dich nicht beschützen, wenn sie flach und bewusstlos auf dem Boden liegen, wie sie es jetzt tun. Adam hat auch menschliche Anhänger. Sie werden kommen, um dich zu holen, was bedeutet, dass wir uns auf die Socken machen müssen, und zwar sofort.«
    Er griff nach der Tür. Sie packte ihn am Arm. »Müssen wir da raus? Wo sie auf uns schießen können?«
    »Nicht auf
uns
«, korrigierte er. »Auf mich. Du bleibst, wo du bist. Irgendwer muss uns von hier fortfahren, bevor sie anfangen, uns zu beschießen.«
    Er stieg aus dem Wagen, und es kostete sie Mühe, ihn nicht zurückzuhalten. Sie bohrte sich die Nägel in die Handflächen, hielt den Atem an und wartete auf Schüsse, wartete darauf, dass er tot umfiel. Stattdessen war er in einem Sekundenbruchteil bei der Fahrertür und stieß den Mann hinter dem Lenkrad beiseite. Windwalking – so musste es gewesen sein, sonst wäre er nicht so schnell dort hingekommen.
    »Halt dich gut fest«, sagte er, legte den Gang ein und lenkte den Wagen auf die Fahrbahn.
    Als er Gas gab, fiel der Mann auf der Rückbank über Becca, und sie stieß einen spitzen Schrei aus.
    »Was ist los?«, fragte Sterling und musterte sie im Rückspiegel.
    Dankbar für die Kraft, die ihr das
Ice
verlieh, wälzte Becca den Mann von sich herunter, nur damit die nächste wilde Kurve seinen Körper wieder direkt auf sie warf. »Was los ist? Dem Mann, der mit dem Messer auf mich losgehen wollte, gefällt dein Fahrstil genauso wenig wie mir«, antwortete sie und versuchte, den Mann so zu platzieren, dass er nicht noch einmal auf ihr zu liegen kam.
    Es kam ihr vor, als lebte sie in einem Paralleluniversum. Und ihr anderes Ich trank immer noch morgens um sechs zufrieden seinen Kaffee und las die Zeitung, dann ging es zur Arbeit, und mittags aß sie ihr Essen auf derselben Bank wie immer. Sie konnte keinen Krebs haben. Auf keinen Fall konnte sie in diesem Motelbett rittlings auf Sterling gelegen haben, einem praktisch wildfremden Menschen, und um ein Haar mit ihm geschlafen haben. Ebenso wenig konnte sie tagelang von einem Wahnsinnigen gefangen gehalten worden sein, der die Welt beherrschen wollte und sie drogenabhängig gemacht hatte. Nichts von alledem erschien ihr echt.
    Sie wurde jäh aus ihren verdrießlichen Grübeleien gerissen, als Sterling in das Parkhaus eines großen Casinos einbog und mehrere Etagen hinauffuhr, um dann auf einer Ebene zu parken, wo sehr viele Autos standen.
    Nervös schaute sich Becca auf der Parkebene um. Es kam ihr vor, als hätten sie sich gerade selbst ausweglos in die Enge getrieben. Sie wollte es Sterling schon sagen, aber er war wieder am Telefon.
    »
Red Dragon Hotel
«, gab er durch. »Viertes Parkdeck. Ich lasse den Wagen mit Damion und Cäsar darin hier stehen.« Er legte auf und griff nach der Tür. »Duck dich und bleib hier, bis ich uns einen Wagen beschafft habe.«
    Es konnte nicht länger als zwei Minuten gedauert haben, da saß sie schon bei laufendem Motor in einem Toyota. »Ich hätte nie gedacht, dass mal der Tag kommen würde, an dem ich freiwillig dabei mitmache, ein Auto zu stehlen«, bemerkte sie.
    »Auszuleihen«, stellte er richtig und warf ihr beim Beschleunigen einen raschen Seitenblick zu. »Schnall dich an.«
    In Anbetracht seiner Fahrweise von eben erhob sie keine Einwände. In Sekundenschnelle war sie angeschnallt. »Können sie uns nicht über diese Tracking-Vorrichtung folgen?«, fragte sie und betrachtete sein Profil. Es erfüllte sie mit Trost, mit welcher Leichtigkeit er alles im Griff hatte. Das Lenkrad, die Straße.
Die Gefahr.
    »Bis wir sie aus deinem Arm herausgeholt haben«, antwortete er. »Ja.«
    Becca ging davon aus, dass an ihrem Zielort ein Arzt auf sie wartete. Mehr wollte sie in diesem Moment gar nicht wissen. Der gestohlene, das hieß natürlich
ausgeliehene
Wagen, die Flucht vor den Zodius, der Mann neben ihr, der in ihr den Drang weckte, ihm vertrauen zu wollen, obwohl sie sich mitnichten sicher war, was sie von ihm halten sollte – das war alles schon reichlich genug für sie.
    Dachte sie jedenfalls. Sie verließen das Hotelparkhaus und bogen um einige wenige scharfe Kurven. Sterling lenkte den Wagen hinter einen geschlossenen Nachtclub gleich neben dem Hotel und brachte ihn hinter einem Müllcontainer zum Stehen. Dann drehte er sich zu Becca um.
    »Wir müssen die Tracking-Vorrichtung aus deinem Arm holen.«
    »Klar«, sagte sie. »Ich bin davon ausgegangen, dass es …«
    »Jetzt auf

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