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Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)

Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)

Titel: Zodius: Gegen den Sturm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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der Stelle.«
    Die plötzliche Trockenheit in ihrer Kehle ließ sie schlucken. »Jetzt? Du meinst jetzt und hier, im Wagen? Hinter diesem Müllcontainer?«
    Er nickte, und sie fragte: »Gibt es hier denn einen Laser, um das Ding zu entfernen?«
    Er presste finster die Lippen aufeinander und griff in seine Hüfttasche, um ein schlankes Klappmesser herauszuziehen. »Hier leider nicht. Und bis das Ding raus ist, gibt es auch keinen sicheren Ort, an den ich dich bringen kann.«
    Beccas Herz donnerte so stark in ihrem Brustkorb, dass es in ihren Ohren vibrierte. »Welcher Arm ist es?«, fragte sie und schaffte es, ihre Stimme ruhig zu halten, indem sie versuchte, nicht daran zu denken, wie sehr es wehtun würde.
    »Dein rechter«, antwortete er.
    »Dann tu es«, gab sie zurück und drehte ihm ihre Schulter zu. »Hol es aus mir raus.«
    Sie packte den Türgriff, und in ihren Augen brannten Tränen, die zu vergießen sie sich indes weigerte. Sie hatte den Krebs und Zodius City überstanden. Sie würde auch das hier überstehen. Der Gedanke war kaum zu Ende gedacht, als ein stechender Schmerz durch ihren Arm schoss und Sterne vor ihren Augen tanzten.
    Sterling war lange genug Soldat, um zu wissen, dass es nur eine Methode gab, wenn sich Schmerzen nicht vermeiden ließen: Die Sache unerbittlich und schnell durchzuziehen. Bevor sie überhaupt begriff, was los war, hatte er bereits sein Hemd in Verbandsstreifen zerschnitten und ihren Arm aufgeschlitzt. Sein Magen krampfte sich bei dem Geräusch ihres Wimmerns zusammen. Binnen Sekunden hatte er den winzigen Chip aus ihrem Arm geholt, ihn in den Müllcontainer geworfen und ihren Arm verbunden. Sobald das erledigt war, zog er sie an sich und hielt sie fest.
    Er begrub sein Gesicht in ihrem Haar. »Es tut mir so leid, Becca«, flüsterte er. »Ich wollte dir nicht wehtun.«
    »Ich … weiß«, antwortete sie. Ihre Stimme war heiser, und ihr gellender Schmerz schnitt durch jede Silbe.
    Er lehnte sich zurück, um sie anzusehen, und streichelte ihr Haar. Ihre Augen waren rot, Tränen strömten ihr übers Gesicht. Mit seinen Fingerknöcheln wischte er sie weg. Verdammt, immer tat er ihr weh. »Halte durch. Wir werden dir ein Schmerzmittel besorgen, und zwar fix, meine Liebe. Leg dich hin, und ich bring uns so schnell wie möglich zum Ziel; das verschafft dir ein wenig Linderung.«
    Sie nickte fast unmerklich, und er ließ sie auf das Sitzpolster gleiten. Dann startete er schleunigst den Wagen. Der Tracking-Chip würde ihre Verfolger hierherführen – und genau deshalb mussten sie auf der Stelle von hier verschwinden.

16
    Keine fünf Minuten nachdem er die Tracking-Vorrichtung aus Beccas Arm entfernt hatte, bog Sterling mit dem »ausgeliehenen« Wagen in die Tiefgarage des innerstädtischen Hauptquartiers der Renegades ab und drückte auf den Sicherheits-Türöffner. Elektronische Hightech-Türen aus Stahl öffneten sich und boten Zugang zu dem Kellerstockwerk unterhalb des
Neonopolis Entertainment Center
, wo die Renegades etwa dreitausend Quadratmeter für sich gepachtet hatten. Der große Unterhaltungskomplex darüber – der auf tausendachthundert Quadratmetern Spielhallen, Casinos und Kinosäle beherbergte – war nicht gerade der Ort, den man als Operationsbasis für eine Organisation wie die ihre erwarten würde, und genau dadurch bot er ihnen eine Tarnung, die sie um keinen Preis aufgeben wollten.
    Da seine Fähigkeiten im Windwalking über große Strecken nicht so weit entwickelt waren wie die der meisten anderen GTECH s, blieb Sterling meist in der Nähe seines Heimatstützpunkts. »Neon«, wie er es nannte, war seine Zuständigkeit, und die zwei Dutzend Männer, die dort stationiert waren, standen unter seinem Kommando; er war für sie verantwortlich. Zusammen hatten er und seine Männer es sich zur Aufgabe gemacht, über jede Bewegung, die die Zodius innerhalb der Stadt machten, schon Bescheid zu wissen, bevor sie überhaupt gemacht wurde, und so die unwissenden Menschen vor Adams Zodius-Anhängern, diesen Raubtieren in Menschengestalt, zu beschützen.
    Neben ihm lag Becca auf dem Sitz, den Kopf in der Nähe seiner Beine, und stöhnte, als unterdrückte sie ein Schluchzen. Bevor er es sich verkneifen konnte, hatte ihr Sterling schon übers Haar gestrichen. Er war nicht gerade der warmherzige, weiche Typ, aber etwas an dieser Frau weckte in ihm den Wunsch, sie zu trösten.
    »Wir biegen jetzt auf unser Gelände ein«, erklärte er leise. »Halte durch.«
    »Alles bestens«,

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