Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)
in ihm, wenn es um Becca ging, doch Vertrauen war in jedem Fall dabei. Und verdammt, er wollte aber auch kein Idiot sein. Er wollte nicht das Leben von vielen riskieren, weil ihm diese Frau irgendwie so sehr unter die Haut gegangen war.
»Du bist gefährlich«, sagte er und brüskierte sie damit bewusst, stieß sie von sich, um sie auf Distanz zu halten, sie aus seinen Gefühlen zu verbannen, bevor er die Fähigkeit dazu verlor. Bevor diese Frau ihm nicht nur unter die Haut ging, sondern ihm direkt in die Seele hineinkroch und all das schwarze Eis, das sie erfüllte, in etwas kitschig Rosafarbenes verwandelte, das ihm alle Widerstandskraft raubte.
Trotzig reckte sie das Kinn. »Sagt der Wolf zu Rotkäppchen. Wenn hier irgendjemand gefährlich ist, dann bist du das.«
Er musste über die Wahrheit in ihren Worten beinahe lachen. »Das stimmt, kleines Mädchen«, erwiderte er, und bevor er sich versah, glitten seine Hände um ihre schlanke Taille. Er zog sie an sich, seine Lippen nahe an ihrem Ohr. »Und wir wissen beide, wie leicht es für mich wäre, dich zu verschlingen.«
Seine sexuell aufgeladene Anspannung strahlte von seinem Körper auf ihren ab und umgekehrt ihre auf seinen. Ihr Atem, warm und verführerisch, streifte seinen Hals. Die Anspannung zog durch seine Lenden, sein Körper wurde heiß vor Verlangen. Die Erinnerung, wie sie auf ihm gelegen hatte, ihre Brüste straff, die Nippel rosig und fest, blitzte in ihm auf. Der Gedanke daran, sie nackt neben sich zu haben, diese samtweiche weiße Haut ganz eng an ihn gepresst, höhnte und neckte ihn. Ihr Körper, heiß und feucht, um ihn geschlungen, während sie ihn ritt.
Mit einem leisen Knurren ließ Sterling sie los, brachte sie auf Abstand, bevor er sie noch wirklich an Ort und Stelle verschlang und dabei jede Sekunde aus tiefstem Herzen genoss. Bevor er sie mit diesem körperlichen Mal kennzeichnete, das sie vermeiden mussten.
»Ich will dich, Becca«, sagte er. »Aber es gibt Gründe, warum ich dich nicht haben kann, eine Menge Gründe.«
Bebend holte sie Atem und blies die Luft wieder aus, und diese volle Unterlippe, die er so abgöttisch liebte, zitterte. »Ja nun, ich kann dir schließlich auch nicht vertrauen«, antwortete sie in der Annahme, dass er das meinte.
»Aber du willst mir vertrauen.«
Widerstrebend gab sie es zu. »Ja, das will ich.«
Er zog die Brauen in die Höhe. »Und?«
Verwirrung zeigte sich auf ihren Zügen. »Und was?«
»Und du willst
mich.
«
Ihre Augen weiteten sich. »Du willst, dass ich sage, dass ich dich will?«
Er nickte. »Ja. Ich habe offen zugegeben, dass ich dich will. Wir mögen kein Vertrauen zueinander haben, aber wir können trotzdem ehrlich zueinander sein.«
Sie schüttelte den Kopf, als wollte sie sich Spinnweben aus den Haaren schütteln. »Du bist dir doch wohl selbst im Klaren, dass diese Feststellung absolut unsinnig ist. Vertrauen und Ehrlichkeit sind ein und dasselbe. Auf Grundlage von dem, was du sagst, könnte ich auch behaupten, dass ich dich will, und dabei lügen.«
»Na gut«, erwiderte er. »Also mir zuliebe. Sag es.« Er wusste nicht, warum er es unbedingt hören wollte. Er sah es in ihren Augen, und er hatte es in ihren Küssen geschmeckt.
»Na schön«, antwortete sie. »Ja. Ich will dich.«
Angesichts dieses Eingeständnisses zogen sich seine Mundwinkel zu einem Lächeln in die Höhe. Er konnte sich keinen Reim darauf machen, warum es ihm so viel bedeutete, sie ihr Verlangen laut eingestehen zu lassen; wusste selbst nicht, warum er so sehr darauf gebrannt hatte. Aber so war es gewesen, und jetzt hatte er sie dazu gebracht, und das gefiel ihm sehr.
Sie schüttelte den Kopf. »Ich könnte ja lügen.«
Sein Lächeln wurde breiter. »Aber wir wissen beide, dass du es nicht tust.«
Adam und Dorian materialisierten sich in zwei geräuschlosen Windböen im Parkhaus, wo Tad ihre Ankunft erwartete.
»Nun?«, wandte sich Adam scharf an Tad. »Wo ist sie?«
»Man hat ihr den Tracking-Chip entfernt«, berichtete er. »Aber sie kann nicht sehr weit gekommen sein. Wir haben überall im Parkhaus Männer, die nach ihr suchen.«
Adam fixierte Tad eindringlich. »Und wie konnte das passieren?«
»Wir hatten sie im Motel praktisch schon«, unterstrich Tad. »Aber dann ist dein Bruder aufgetaucht. Er hat sich selbst in die Schusslinie gestellt, um die Frau zu beschützen, wohl wissend, dass wir ihn nicht töten würden.«
Dorian legte den Kopf schief. »Mein Onkel denkt sehr strategisch, nicht
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