Zoe und der maechtige Tycoon
Tasche.“
„Ich trage sie.“ Entschlossen trat er ein und blieb dann stehen. Zoe brauchte einen Moment, bis ihr aufging, dass er darauf wartete zu erfahren, wo ihr Gepäck stand. Mit einer gemurmelten Entschuldigung hastete sie in ihr Schlafzimmer und kehrte mit einem viel zu großen Rollkoffer zurück, den sie hinter sich herzog.
„Ich sagte doch, dass ich ihn nehme“, brummte Max und schnappte sich das schwere Teil. Sie folgte ihm stumm. Schweigend fuhren sie mit dem Lift nach unten, und ebenso schweigend stiegen sie in die Limousine.
Max’ Chauffeur, der Zoe wie eine gute Bekannte freundlich gegrüßt hatte, verstaute den Koffer, der nahezu ihre gesamte Garderobe enthielt, hinten im Wagen. Leider passte ihr nicht mehr alles, darum hatte sie auf Nummer sicher gehen wollen.
Doch wenn Max’ Laune sich nicht besserte?
Was mochte nur seit gestern Abend geschehen sein? Sie konnte sich einfach keinen Reim darauf machen. Instinktiv rutschte sie so weit wie möglich von ihm ab und schaute scheinbar fasziniert aus dem Seitenfenster.
Es dauerte nur wenige Minuten, da ließen sie die Innenstadt bereits hinter sich und fuhren durch den Lincoln Tunnel und weiter auf dem Highwayin Richtung des Long IslandSunds. Zoe spürte, wie sie mit jedem Kilometer nervöser wurde, während Max in brütendem Schweigen verharrte. Die ganze Situation erschien ihr völlig bizarr. Trotzdem hielt sie an dem letzten Funken Hoffnung fest, den sie noch in sich spürte.
Zoe wollte glauben, dass selbst aus der Katastrophe, als die Max ihre Verbindung offenbar ansah, noch etwas Gutes erwachsen konnte. Auch wenn sie füreinander nicht mehr als zwei Fremde waren. Das einzige Band zwischen ihnen war das Kind, das sie unter ihrem Herzen trug.
Es musste einen Weg für sie geben! Max hatte es gestern Abend selbst gesagt!
Irgendwann hielt die Limousine vor einem zauberhaften Strandhaus an. Es lag oben auf einer Düne und bot einen fantastischen Blick über den Sund. Neugierig schaute Zoe in alle Richtungen, entdeckte aber keine weiteren Häusern, sondern nur Sand und Meer.
„Sieht aus wie das letzte Haus auf Long Island“, sagte sie in leichtem Ton und streckte die verspannten Glieder. Ihre Muskeln schmerzten, der Magen revoltierte leicht, und sie fragte sich beklommen, ob die aufsteigende Übelkeit allein auf die Schwangerschaft zurückzuführen war. Auf jeden Fall war sie unglaublich nervös!
Und sie hatte Angst, aber wovor?
Nicht vor Max, trotz seiner finsteren Miene. Nicht vor dem wunderschönen Strandhaus und nicht einmal vor der unsicheren Zukunft. Nein, Zoe fürchtete sich vor sich selbst. Vor dem Verlangen, das in ihr aufstieg, sobald sie Max ansah, vor ihren Hoffnungen und Wünschen, die ebenso unrealistisch wie unerfüllbar waren.
Warum Max? Warum gerade er? Und warum jetzt?
Unwillkürlich legte sie eine Hand auf ihren Bauch.
„Ist alles in Ordnung mit dir?“
„Ich bin nur müde.“
„Komm, wir gehen rein.“ Max wandte sich ab und ging einen gewundenen Pfad entlang, der von niedrigen Rhododendren- und Hortensienbüschen gesäumt war. Zoe folgte ihm und passte sich instinktiv seinem gemessenen Schritt an, wobei sie immer wieder zum Meer hinüberschaute, dessen ruhige Oberfläche in der Sonne glitzerte.
In der Ferne dümpelten vereinzelt Segelboote in der lauen Brise, die Luft war geschwängert von Salz und schwachem Tanggeruch.
Langsam löste sich der Knoten in ihrem Innern, und Zoe holte tief Luft, bevor sie Max ins Haus folgte.
Drinnen war es kühl und luftig. Durch jedes Fenster konnte man Sand, Meer und Himmel sehen. Ihre Schritte hallten auf dem polierten Marmorboden.
„Sind wir hier allein?“, fragte sie.
Max legte sein Schlüsselbund auf einem Tisch in der Eingangshalle ab und wandte sich ihr langsam zu. „Es gibt zwar eine Haushälterin, die normalerweise auch hier wohnt, aber sie ist momentan in Urlaub. Und der Chauffeur übernachtet in einem Hotel in der Nähe.“
„Gut … aber ich muss dich fairerweise warnen, ich gelte nicht unbedingt als Spitzenköchin.“
„Das erwartet auch niemand von dir. Wir können alles bestellen, worauf wir Lust haben, wenn wir Hunger bekommen.“ Während er sprach, zog Max sein Handy aus der Tasche. In seinen Augen blitzte es kurz auf, doch noch bevor Zoe sich Gedanken darüber machen konnte, war der Eindruck auch schon verflogen. „Irgendwelche schwangerschaftsbedingten Vorlieben?“
Verblüfft über den leichten Ton lachte sie auf. „Ehrlich gesagt könnte ich
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