Zoe und der mächtige Tycoon
„Bisher hatte ich nicht den Eindruck, dass du Geld brauchst. Aber wenn es das ist …“
„Ich will gar nichts von dir!“, fauchte sie ihn an und stöhnte frustriert auf. „Wie unglaublich dumm und naiv von mir zu denken, du würdest es vielleicht wissen wollen, wenn du Vater wirst!“
„Mit anderen Worten, du gedenkst, das Kind zu behalten?“, fragte er kühl.
Bei dieser Frage fuhr sie sichtbar zusammen. „Wäre es dir anders lieber?“, fragte sie heiser zurück.
Max hob die Schultern und ließ sie wieder fallen. Besser konnte er seine indifferenten Gefühle nicht zeigen. Als er weitersprach, tat er es so leise, dass Zoe ihn kaum verstand.
„Nein.“
„Nein?“
„Ich würde dich nie zu einer Abtreibung drängen“, präzisierte er. „So selbstsüchtig bin ich nicht.“
Die Limousine hielt in einer Parkbucht vor dem Penthouse. Als Max ausstieg, blieb Zoe nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Zum zweiten Mal trippelte sie unsicher auf ihren hohen Absätzen über das holperige Kopfsteinpflaster.
Weder im Foyer noch im Lift wechselten sie ein Wort. Im Wohnzimmer, das bei Tageslicht noch viel riesiger und eindrucksvoller wirkte, blieb Zoe stehen und beobachtete, wie Max gemessenen Schrittes den Raum durchquerte, vor der Bar anhielt und sich in aller Ruhe einen Whisky einschenkte.
„Ich würde dir ja auch einen Drink anbieten, aber angesichts … deines delikaten Zustands …“ Immer noch stand er mit dem Rücken zu ihr.
„Bevorzuge ich natürlich Kräutertee.“ Zoe war entschlossen, sich nicht wieder provozieren zu lassen. Sie hatte eine Mission zu erfüllen, und da durften private Gefühle und Empfindlichkeiten keine Rolle spielen. „Aber im Moment brauche ich gar nichts“, log sie dreist und hoffte nur, dass Max ihren Magen nicht knurren hörte. Und dass sie sich vom langen Warten völlig ausgedörrt fühlte, würde sie ihm schon gar nicht gestehen.
„Okay, nachdem du mich nun von deinem Zustand unterrichtet hast, was genau versprichst du dir davon?“ Langsam drehte er sich um und lehnte sich mit der Hüfte gegen das Barmöbel.
Zoe schluckte. Das war eine verständliche Frage, auf die sie plötzlich keine eindeutige Antwort mehr hatte. „Ich möchte, dass du am Leben unseres Kindes teilnimmst.“
Alles hatte er erwartet, nur das nicht.
„Wovon redest du?“
„Davon, dass du Verantwortung übernimmst, Max.“
„Das habe ich versucht, indem ich ein Kondom benutzte“, erwiderte er kühl. „Im zweiten Schritt könnte es sich darin zeigen, dass ich dich finanziell unterstütze.“
„Nein!“ Zoe stand plötzlich so dicht vor ihm, dass ihn ihr sanfter Rosenduft einhüllte. „Bist du wirklich so kaltherzig, dass dir die Existenz deines eigenen Kindes egal ist?“
„Gesetzt den Fall, es ist meines …“
Zoe schnaubte verächtlich. „Sobald es möglich ist, können wir einen DNA-Test machen. Ich habe nichts zu verbergen!“
„Gar nichts … „einfach nur Zoe“ ?“, fragte Max gedehnt. „Wer bist du wirklich?“
Er schien völlig gelassen, doch auf Zoe wirkte er wie ein gefährlicher schwarzer Panther, kurz vor dem Sprung. Nervös fuhr sie sich mit der Zungenspitze über die Lippen. „Die Frau, die dein Kind unter dem Herzen trägt.“
Max lachte. „Du bist wirklich bemerkenswert! Hast du dir auch überlegt, was es bedeutet, ein Baby zu haben? Keine Partys mehr, keine langen Nächte, keinen Alkohol, keine Liebhaber …“
„Das ist nicht fair!“, knirschte sie. „Du kennst mich doch gar nicht.“
„Exakt! Genau darauf will ich hinaus. Weißt du überhaupt, was es bedeutet, Mutter zu sein? Oder willst du das Baby nur, weil dich dein Schickimickileben langweilt und ein eigenes Kind so etwas wie ein neues, aufregendes Accessoire wäre?“
Ihre Stimme war so kalt wie ihr Herz, als sie ihm antwortete. „Wenn ich auf ein modisches Accessoire scharf wäre, würde ich mir ein Brillantarmband kaufen.“
Max nickte und lächelte spöttisch. „Wie gesagt, ich bin absolut bereit, dich finanziell zu unterstützen.“
„Das heißt, du würdest einen dicken Scheck ausstellen und damit wäre die Angelegenheit für dich erledigt?“
„Was ist verkehrt daran? Du kannst doch nicht ernsthaft von mir erwarten …“
„Dass du am Leben deines Kindes Anteil haben willst? Seltsam, wie viele Männer es doch gibt, die diesen Gedanken für ebenso absurd halten wie du.“
„Soll das heißen, du sprichst aus Erfahrung?“, fragte Max brüsk.
„Oh, ja …“ Zoe lachte
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